Internationale Übungen "Common Effort" und "Common Trail"
Von 17. November bis 12. Dezember nahmen die Offiziere des 20. Generalstabslehrgangs an den internationalen Übungen "Common Effort" und "Common Trail" teil. Diese Übungen wurden von der Führungsakademie der deutschen Bundeswehr durchgeführt und dienten als Training für den Nachwuchs an General- und Admiralstabsoffizieren der Land, Luft- und Seestreitkräfte.
Jährliche Übungen
Bei diesen jährlich in ähnlicher Form stattfindenden Übungen wird ein friedenserzwingender Einsatz durch Streitkräfte einer multinationalen Allianz geplant. Für die Übungsteilnehmer aus dem Bereich der Landstreitkräfte ist es das Ziel, die Intensivphase der militärischen Intervention auf höherer Ebene zu planen. Der Zweck ist, Kompetenzen für die Schnittstelle von operativer zu taktischer Führung sowie Verständnis für die Notwendigkeit der Einbindung anderer Teilstreitkräfte in die taktischen Planungen zu entwickeln.
Die Ebene des Korps, ein etwa 70.000 bis 100.000 Soldaten umfassender militärischer Verband, plant, koordiniert und führt das unmittelbare Gefecht, den Schutz von rückwärtigen Gebieten und den Kampf in der Tiefe des Gegners unter Integration anderer Teilstreitkräfte wie Luft-, See- und Spezialeinsatzkräfte.
Mehrwert
Darin lag der Mehrwert dieser Übung und für die Teilnehmer des Bundesheer-Generalstabslehrganges stellte dies zugleich eine Neuheit dar. Die erste, dritte und vierte Übungswoche wurde in Hamburg an der Führungsakademie gearbeitet. Die letzten beiden Wochen bildeten das Schwergewicht und wurden von einer großen Zahl an Ausbildungspersonal, darunter auch Generäle im Ruhestand, intensiv betreut.
Für die Landstreitkräfte übernahm diese Aufgabe federführend General a.D. Schuwirth, der selbst Korpskommandant und zuletzt Chef des Stabes bei SHAPE, dem obersten Nato-Kommando in Europa, war.
Internationale Zusammenarbeit
Fruchtbringend war die Zusammenarbeit mit Offizieren aus dem internationalen Umfeld. Die Unterschiede in den Militärkulturen, besonders die der deutsch-österreichischen im Vergleich zur angelsächsischen, wurden deutlich sichtbar. Für die Österreicher war es interessant zu erleben, wie beispielsweise Kameraden der U.S.-Streitkräfte an Probleme herangehen, welche Priorität sie bestimmten Arbeitsschritten beimessen und wie sie das Verhältnis des Kommandanten zum Stab sehen.
Dieser gegenseitige Austausch wurde von allen Seiten als bereichernd empfunden und trug auch zum Ausbildungserfolg bei. Internationalität ist in der Realität auf dieser Ebene ein Faktum, was auch die Notwendigkeit gemeinsamer Übungen unterstreicht.
Airbus-Werk und Hamburg
Auch die Wissensvermittlung abseits des Militärs kam nicht zu kurz. So war es am Wochenende möglich, eine Führung durch das Airbus-Werk südlich der Elbe zu erhalten und einige Attraktionen der Stadt Hamburg, vom Rathaus bis zu den Landungsbrücken, zu besichtigen.
Diese vier Wochen bildeten für die Offiziere des 20. Generalstabslehrgangs den krönenden Abschluss ihrer Taktikausbildung und zugleich die Überleitung in den Themenbereich der operativen Führung.