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Generalstabslehrgang auf Inforeise im Inland

19. Juni 2015 - 

Was leistet das Bundesheer in Bezug auf Einsätze in Österreich? Was wird tagtäglich durchgeführt, was im Anlassfall? Und vor allem wie?

Blick auf die Details

Diese Fragen scheinen auf den ersten Blick sehr einfach zu beantworten zu sein. Doch wie immer ist ein Blick auf die Detail erforderlich, um ein Verständnis davon zu bekommen, wie viele "Zahnräder" im System ineinander greifen müssen, damit die Sicherheit Österreichs gewährleistet bleibt. Eine Sicherheit, von der die meisten Menschen keine Notiz nehmen. Weil sie selbstverständlich geworden ist und - dank professioneller Arbeit und trotz aller Sparzwänge - immer noch funktioniert.

Um diese detaillierten Einblicke zu gewinnen, absolvierten die Offiziere des 20. Generalstabslehrganges von 8. bis 11. Juni die "operative Reise Inland". Das Ziel der Reise war es, ausgewählte Truppen zu besuchen, deren Fokus auf Inlandsaufgaben liegt. Der Zweck bestand darin, den Lehrgangsteilnehmern das erforderliche Zusammenhangswissen zu vermitteln, das es zur Planung, Vorbereitung und Durchführung solcher Einsätze braucht.

Zusammenarbeit mit zivilen Organisationen und Behörden

Dabei ist auch zu bedenken, dass ein Inlandseinsatz nur dann erfolgreich verlaufen kann, wenn die Zusammenarbeit und Abstimmung mit zivilen Organisationen und Behörden mitgeplant wird.

Die erste Station der Reise war die "Einsatzzentrale Basisraum" in St. Johann im Pongau. Hier wurde das "Air Operations Center", ein Gefechtsstand zur Führung von Luftstreitkräften, besucht. Aufgabe des Centers war es, eine Luftraumsicherungsoperation für den in Bayern stattfindenden G7-Gipfel und das in Tirol stattfindende "Bilderberg-Treffen" zu führen.

Schaltzentrale und Zufluchtsort

Die atombombensichere Einsatzzentrale in St. Johann wurde zur Zeit des Kalten Krieges errichtet und ist auch heute noch ein wesentlicher Bestandteil der militärischen Infrastruktur des Heeres. Sie dient nicht nur als militärische Schaltzentrale, sondern stellt auch einen Zufluchtsort für die Bundesregierung im Ernstfall dar und wird als "Backup-System" für vitale Daten unseres Landes und der EU genutzt.

Am Folgetag erhielt der Lehrgang eine Einweisung in die in Salzburg und Melk stationierten Pionierbataillone. Der Fokus dieser Besuche lag auf dem Einsatz des Bundesheeres zur Katastrophenhilfe. Dabei wurde sowohl auf die Pioniergeräte eingegangen als auch auf die Behördenstrukturen, die zur Anforderung und Führung der militärischen Einsatzkräfte wirksam werden.

Dabei wurde der Eindruck vermittelt, dass die Pioniertruppe in Bezug auf Katastrophenhilfseinsätze sehr gut aufgestellt ist. Es darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass aufgrund von Ressourcenmangel die militärische Kernfähigkeit zur Unterstützung von Kampftruppen kaum noch vorhanden ist.

Besuch beim Militärkommando NÖ

Am Mittwoch wurde der Lehrgang vom Militärkommandanten Niederösterreichs, Brigadier Striedinger, in die Aufgaben eines Militärkommandos eingewiesen. In den Militärkommanden spiegelt sich die föderale Struktur Österreichs wider. Sie können im Falle eines sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes, etwa zum Schutz von kritischer Infrastruktur oder im Falle von Einsätzen zur Katastrophenhilfe, zur Führung der Truppen im jeweiligen Bundesland eingesetzt werden.

Darüber hinaus sind die Militärkommanden Serviceleister für die in den Garnisonen stationierten Verbände und fungieren als wichtiges Verbindungselement zu den Landesbehörden.

Übung der 3. Panzergrenadierbrigade

Im Anschluss daran lag der Fokus auf der 2014 durchgeführten Übung der 3. Panzergrenadierbrigade zum Schutz kritischer Infrastruktur. Anhand des Umspannwerkes in Bisamberg, es ist das größte in Österreich, wurde den Lehrgangsteilnehmern nähergebracht, wie eine mechanisierte Kampfgruppe im Zuge eines sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes zum Schutz eines solch vitalen Schutzobjektes eingesetzt werden kann.

Ein Schwergewicht dabei lag auf den rechtlichen Grundlagen, die es als verantwortlicher Offizier zu kennen gilt. Nur so kann gewährleistet werden, dass das "Instrument Militär" die zivilen Behörden innerhalb der in Österreich gültigen rechtlichen Rahmenbedingungen optimal unterstützen kann.

Gespräche in Wien

Abgerundet wurde die Reise durch einen Besuch beim Militärkommando Wien. Darüber hinaus nahmen sich auch  führende Mitarbeiter des Magistrats Wien sowie Vertreter des Landespolizeikommandos Wien die Zeit, um auf die Spezifika der zivil-militärischen Zusammenarbeit in der Bundeshauptstadt einzugehen. Es konnte vermittelt werden, welche Einsätze von Relevanz sind und welchen Beitrag das Bundesheer zu erbringen hat, um umfassende Sicherheit für die Bevölkerung zu gewährleisten.

Die gesamte Reise war gekennzeichnet durch Vielfalt und Abwechslung. Sie stellt einen wertvollen Baustein der operativen Ausbildung dar. "Schutz und Hilfe" ist ein bundesweit geläufiger und oft verwendeter Slogan, wenn über Sinn und Zweck des Bundesheeres diskutiert wird. Den Lehrgangsteilnehmern konnte klar vermittelt werden, was hinter diesem Motto eigentlich steckt.

Das neue Zeltsystem für den ABC-Kollektivschutz. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Das neue Zeltsystem für den ABC-Kollektivschutz.

Die Offiziere bei einer Geländebesprechung. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Offiziere bei einer Geländebesprechung.

Die Soldaten erhalten Infos über die Tauchausrüstung der Pioniere. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Soldaten erhalten Infos über die Tauchausrüstung der Pioniere.

Ein Faltstraßensystem wird vorgeführt. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Ein Faltstraßensystem wird vorgeführt.

Schweres Pioniergerät hilft beim Ebnen von Straßen. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Schweres Pioniergerät hilft beim Ebnen von Straßen.

Mit den neuen Pionierbooten auf der Donau. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Mit den neuen Pionierbooten auf der Donau.

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