Militärstrategie: Offiziere bei Workshop zur Streitkräfteplanung
Von 8. bis 11. März setzen sich die Offiziere des 20. Generalstabslehrganges in einem Workshop mit der Organisations-Planung von Streitkräften auseinander. Die Veranstaltung stellte einen Höhepunkt in der militärstrategischen Ausbildung im dritten Jahr des Lehrganges dar.
Brigade für Auslandseinsätze
Ziel des Workshops war es, die Basis einer Brigade so zu strukturieren, dass sie im Jahr 2025 einen (fiktiven) Auslandseinsatz durchführen könnte. Dabei sollte eine Kern-Brigade entstehen, die je nach gefordertem Anlass mit Spezialisten ergänzt werden kann.
Dafür war es zunächst erforderlich, Aufgaben aus einem zukünftig wahrscheinlichen Szenario abzuleiten. Ausgehend von diesen Aufgaben war es möglich, erforderliche Fähigkeiten abzuleiten und militärische Einheiten zu entwerfen, die in der Lage sind, die gestellten Herausforderungen zu bewältigen.
Eigenschaften einer militärischen Einheit
Dafür mussten militärische Einheiten in Bezug auf Verfahren, Organisation, Ausbildung, Führung, Ausrüstung und Geräte, Personal und Infrastruktur konsequent beurteilt werden. Fehlte einer dieser Bereiche, wirkte sich dies unmittelbar auf die Einsatztauglichkeit aus.
Die Ausgangslage für die abzuleitende Brigade war ein Konflikt im fernen Ausland, wie er in zehn Jahren wahrscheinlich und auch für Österreich relevant sein könnte. Die Lehrgangsteilnehmer mussten zunächst strategische Planungsannahmen treffen und im Anschluss daran die Konfliktparteien beurteilen und die daraus resultierenden Gefährdungen erfassen. Erst dann konnte untersucht werden, welche Aufgaben zu erfüllen sein werden und wie sich das auf zukünftige Streitkräfte und die truppenstellenden Nationen auswirken könnte.
Task Force
Nachdem die zu erfüllenden Aufgaben erarbeitet wurden, konnte eine sogenannte"Task Force" für den Einsatzraum geplant werden. Diese "Task Force" in der Stärke einer Brigade musste in der Lage sein, Stabilisierungsoperationen durchzuführen, indem feindliche Gruppierungen niedergekämpft und ein sicheres Umfeld hergestellt wird.
Dafür müssen die zukünftigen Standards in allen Fähigkeitsbereichen berücksichtigt werden. Beispiele sind etwa neue Wege der Informationskriegsführung, modernste, weitreichende kinetische Wirkmöglichkeiten durch gepanzerte Systeme mit hohem Schutzgrad und der Einsatz von 3D-Druckern für die Herstellung von Ersatzteilen.
Mündliche Prüfung
Dabei musste stets bedacht werden, wie sich die finanzielle Situation Österreichs und der EU in Bezug auf Verteidigungsausgaben in zehn Jahren darstellen könnte. Am Freitag, den 11. März, konnten alle Lehrgangsteilnehmer den Workshop mit einer mündlichen Dienstprüfung im Fach "Militärstrategie" erfolgreich abschließen.