Europäische Sicherheitspolitik: Nationale und globale Herausforderungen
Die vergangene Studienwoche stand für den 21. Generalstabslehrgang im Fokus der Sicherheitspolitik. Ausgehend von Betrachtungen über die Globalisierung inklusive deren Triebkräfte, Ursachen und Folgen, hatte der Lehrgang das Vergnügen, einen der höchsten Militärs der Europäischen Union zu hören und sich mit diesem auszutauschen.
Vorträge von Expertinnen und Experten des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, der Universität für Bodenkultur Wien sowie der Erste Bank komplementierten die sicherheitspolitische Woche.
Umfassendes Sicherheitsverständnis
General Mikhail Kostarakos, Vorsitzender des Militärausschusses der Europäischen Union (" European Union Military Committee", EUMC) referierte über Wesen und Charakter der europäischen Sicherheitspolitik sowie über die diesbezüglichen aktuellen Herausforderungen. Schlagworte wie "quiet superpower" oder "integrated approach" (als Weiterentwicklung des "comprehensive approach") wurden durch den Vier-Sterne-General pointiert dargestellt.
Demokratie ist verletzlich
Der Dienstag stand im Zeichen nationaler sicherheitsrelevanter Implikationen. Ein Expertenteam des Staatsschutzes nahm sich einen halben Tag Zeit, um in aller Kürze aber dennoch sehr umfassend und informativ, Einblicke in die Organisation und den Auftrag dieser Behörde zu gewähren.
Aufbauend auf den drei Säulen Prävention, Kooperation und Repression behandelt und bearbeitet der Staatsschutz Tendenzen, die sich im staatsgefährdenden und terroristischen Bereich wiederfinden. Besonders intensiv diskutiert wurden mit den Experten des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Phänomene im Zusammenhang mit Islamismus.
Klimawandel und Umweltpolitik
Der Nachmittag war einem Thema mit globaler Auswirkung gewidmet: Professor Kromp-Kolb referierte über die Ursachen und Wirkungen des Klimawandels. Wissenschaftlich betrachtet ist der Klimawandel ein überaus interdisziplinäres Gebiet, das viele Wissenschaftsbereiche mit einschließt. Dies ist alleine schon daran erkennbar, dass sich auch das Militär auf wissenschaftlicher Grundlage mit diesem Phänomen beschäftigt. Das Schlagwort "Klima-Flüchtlinge" veranschaulichte diesen Zusammenhang sehr deutlich.
Globale wirtschafts- und finanzpolitische Herausforderungen
Der Kreis der sicherheitspolitischen Woche schloss sich mit Gerhard Winzer von der Erste-Bank, der über globale Phänomene und Anforderungen in der Wirtschaft und der Finanzpolitik sprach. Für den militärischen Experten und Planer ist es von großer Bedeutung, die komplexen Zusammenhänge und globalen Abhängigkeiten auch in diesem Bereich des täglichen Lebens zu verstehen und korrekt einordnen zu können.