Marineseminar an der Führungsakademie der Bundeswehr
Der 21. Generalstabslehrgang befindet sich nunmehr im dritten Semester seiner insgesamt dreijährigen Ausbildung. Nach Abschluss des Themas "Taktik" liegt in den folgenden zwei Semestern das Schwergewicht auf militärischen Operationen.
Nachdem sich die Offiziere in den vergangenen zwei Wochen mit Luftstreitkräften beschäftigt hatten, lag der Fokus in dieser Woche auf den Fähigkeiten von Seestreitkräften. Dazu fuhren die Lehrgangsteilnehmer nach Hamburg an die Führungsakademie der deutschen Bundeswehr.
Maritime Abhängigkeiten
Nach der Ankunft in der Baudissin-Kaserne im Hamburger Stadtteil Blankenese und einer kurzen Begrüßung durch den Bereichsleiter Marine, Kapitän zur See Henning Straus, ging es gleich zum Inhalt: In einer Kombination aus Vortrag und Diskussion wurden beispielsweise wirtschaftliche, energierelevante oder kommunikationstechnische maritime Abhängigkeiten erörtert und die daraus resultierenden Herausforderungen abgeleitet.
Die Anforderungen in Bezug auf die Logistik von maritimen Einheiten (einzelne Schiffe oder Gruppen von Schiffen) standen am Nachmittag des ersten Tages am Programm. Der zweite Tag spannte den thematischen Bogen von Zielen und Möglichkeiten der Operationsführung über die rechtlichen Rahmenbedingungen für Einsätze bis hin zu allgemeinen Fähigkeiten von Seestreitkräften. Die strategischen Konzepte und das breite Spektrum an Möglichkeiten maritimer Operationen wurden ausgiebig erörtert. Außerdem wurden aktuelle Themen wie Piraterie oder der Einsatz von Seestreitkräften im Zusammenhang mit den Flüchtlingsbewegungen im Mittelmeer diskutiert.
Einweisung in das Marine-Taktik-Zentrum
Den dritten Tag verbrachten die Offiziere in Bremerhafen an der Marineoperationsschule der Bundeswehr. Der Fokus wurde dabei auf den Aufbau, die Gliederung und die wesentlichen Abläufe in einer Operationszentrale eines maritimen Verbandes und die Taktikausbildung innerhalb der Marine gelegt. Ein besonderes Highlight war eine simulatorgestützte maritime Übung, die von zukünftigen Schiffsführern durchgeführt wurde. Dadurch konnte das Verständnis für die Notwendigkeit des Zusammenwirkens im maritimen Verbund geschaffen werden.