Übung "Determined Effort" 2017
Im Rahmen der militärischen Fächergruppe "Truppenführung" sind durch die Lehrgangsteilnehmer des 21. Generalstabslehrganges vielfältige Ziele zu erreichen. Unter anderem sollen die Absolventen des Lehrganges den Führungsprozess und im Speziellen die Tätigkeiten im Rahmen des taktischen Führungsverfahrens als militärischer Führer auf der oberen taktischen Führungsebene (nationaler oder multinationaler großer Verband) richtig ausführen können. Zur Erreichung dieser Zielsetzung nahm der 21. Generalstabslehrgang in Zusammenarbeit mit der Führungsakademie der deutschen Bundeswehr an der zweiwöchigen internationalen Stabsübung "Determined Effort" 17 auf Ebene des "Land Component Command" (höchste Führungsebene von Landstreitkräften) teil.
Übungsvorbereitung
Als Vorbereitung für diese internationale Übung beschäftigte sich der 21. Generalstabslehrgang zwei Wochen vor der Verlegung intensiv mit der Thematik. Um vor Ort ohne Zeitverzug in die Planungen einsteigen zu können, wurden die Ausgangslage sowie alle relevanten Informationen sowie die Planungsgrundlagen selbst in Gruppenarbeiten aufbereitet und anschließend wechselseitig gebrieft.
Ablauf der Übung
Wesen der obersten taktischen Führungsebene ist es, operative Weisungen in taktische Befehle umzusetzen. Dazu muss sowohl operativ geplant, als auch im Laufe des Planungsprozesses konkrete taktische Ableitungen getroffen werden. Dieser Prozess ist sehr umfassend und benötigt daher zur Umsetzung in der Regel mehrere Wochen. Die Übung "Determined Effort" 17 fokussierte sich folglich nur auf die "Kern-Phase" des Planungsprozesses - auf den Analyseteil und die Entwicklung eigener Möglichkeiten zur Konfliktlösung. In international zusammengesetzten "Stabsgruppen" zu je ca. 25 Personen galt es, Erkenntnisse und Ergebnisse zu generieren. Meilensteine wurden, dem Planungsprozess folgend, einem ehemaligen Kommandeur des 1. Deutsch-Niederländischen Korps, Generalleutnant Ton van Loon, der als Senior-Mentor fungierte, vorgelegt.
Medientraining und Vorträge
Parallel zur laufenden Planungsarbeit konnten die Übungsteilnehmer an einem Medientraining teilnehmen, das in Form eines Interviewtrainings, bezogen auf das Übungsszenario, durchgeführt wurde. In der Endphase der Übung konnten die Übungsteilnehmer an zwei hochkarätigen Vorträgen teilzunehmen. Dies war einerseits ein Vortrag des Kommandanten des Multinationalen Korps Nord-Ost, Generalleutnant Manfred Hofmann, der über die aktuelle Situation sowie Herausforderungen an der Ostflanke der NATO referierte. Anderseits ein Vortrag des "Deputy Supreme Allied Commander Europe", General Sir James Everard, der über die Notwendigkeit und relevante Implikationen europäischer Sicherheitsarchitektur vortrug. In Anschluss an die Ausführungen folgte eine Diskussion an der auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, teilnahm.
Resümee
Die internationale Besetzung der "Stabsgruppen", der Planungsprozess auf dieser Ebene als auch das komplexe Übungsszenario selbst stellten für alle Übungsteilnehmer eine große Herausforderung dar. Am Ende der Übung konnten umsetzbare und mögliche Lösungsansätze generiert werden. Die Lehrgangsteilnehmer des 21. Generalstabslehrganges konnten dabei eigenes Wissen weitergeben und überprüfen, als auch neue Zugänge und Sichtweisen anderer Nationen aufnehmen und an die Landesverteidigungsakademie nach Wien mitnehmen.