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Pressespiegel Miliz vom 24.04.2020

24. April 2020 - 

Der aktuelle Pressespiegel, die Miliz und ihre Aufbietung betreffend:

Der "Corona-Einsatz"

Wissenswertes zur ersten Milizaufbietung der Zweiten Republik Bald geht es los. Der 4. Mai wird ein geschichtsträchtiger Tag für das österreichische Bundesheer sein: Erstmals in der Zweiten Republik bietet das Verteidigungsministerium Milizsoldaten für einen Einsatz auf. Ihre Einberufungsbefehle haben sie bereits erhalten.

Was ist die Miliz? Die Miliz ist das Rückgrat des Bundesheeres, das laut Verfassung nach einem Milizsystem auszurichten ist. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Wehrpflicht. Wer seinen Grundwehrdienst absolviert hat, kann sich freiwillig dazu verpflichten, im Ernstfall in den militärischen Einsatz zu gehen. Alle zwei Jahre rücken Milizsoldatinnen und -soldaten zu ihren Verbänden in ganz Österreich ein und üben für den Ernstfall. Auch in den bisherigen Einsätzen des Bundesheers hat die Miliz eine tragende Rolle gespielt - im Ausland bilden sie gut 40 Prozent der Mannstärke.

Haben die Soldaten im Einsatz berufliche Nachteile? Einem Milizsoldaten entstehen durch seine Einberufung keine rechtlichen Nachteile. Urlaub oder Zeitausgleich darf der Arbeitgeber während der Einsatzzeit nicht einfordern. Ebenso gibt es einen Kündigungsschutz, der ab Erhalt des Befehls bis maximal einen Monat nach dem Einsatz aufrecht ist. Während der Dauer ihres Einsatzes erhalten die Soldaten:

  • erhöhtes Monatsgeld (ca. 525 Euro),
  • Dienstgradzulage (abhängig vom Dienstgrad, z. B. Gefreiter = 61,41 Euro),
  • Pauschalentschädigung (ca. 1.290 Euro) und einen Ausgleich des Einkommensentganges (bis maximal 9.695 Euro)
  • sowie Fahrkostenvergütung.

Wie läuft der Einsatz ab? Bis 17. Mai findet die Formierung und Ausbildung der 3.000 einberufenen Milizsoldaten statt. Ein Fokus in der Ausbildung wird auf den Schutz kritischer Infrastruktur gelegt. Ab 18. Mail beginnt somit die Ablöse der verlängerten Grundwehrdiener und Berufssoldaten, die bis dahin im Einsatz sind. Die sogenannte Demobilmachung ist derzeit für den 31. Juli 2020 geplant. Das Verteidigungsministerium informiert zu gegebener Zeit über die weiteren Schritte, sollte der Einsatz verlängert werden müssen. Die Milizsoldaten werden vorwiegend sicherheitspolizeiliche Aufgaben wie etwa Grenz- oder Objektschutz erfüllen.

Wie sehen die Sicherheitsstandards aus? Zwar wird es keine spezifischen Corona-Tests geben, jedoch werden die Soldaten ständig auf Symptome untersucht. Zudem herrschen strenge Abstandsregelungen. Erkrankt ein Soldat an Covid-19, werden er und sein Zug (rund 32 Mann, Anm.) in Quarantäne gebracht. Quelle: "Kurier" vom 24.04.2020 Seite: 4 Ressort: Sonder

Gratis gerüstet

Generalmobilmachung im Kampf gegen das Virus? Die Kriegsmetaphorik ist selbst auf dem Höhepunkt der Krise nicht gut angekommen. Aber das Heer hat man wieder schätzen gelernt. Deshalb schleudert Verteidigungsministerin Tanner (Mitte) dem Virus hier ein entschlossenes "Freie Fahrt für Österreich" entgegen. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Kameraden im Bild und alle anderen derzeit im Einsatz stehenden Streitkräfte die öffentlichen Verkehrsmittel ab sofort gratis benutzen dürfen. Quelle: "News" Nr. 17/2020 vom 24.04.2020 Seite 16,17 Ressort: Fakten

Miliz-Kompanie an der Grenze

Güssing. Die zweite Kompanie des Jägerbataillons Burgenland rückt demnächst zum Assistenzeinsatz Migration an der Grenze in die Kaserne Güssing ein. Quelle: "Kurier" vom 24.04.2020 Seite: 1 Ressort: Seite 1 Bgld

Miliz rückt für Grenzeinsatz ein

Militär. Das Heer mobilisiert erstmals Teile der Miliz, eine Kompanie kommt nach Güssing Für die zweite Jägerkompanie des Jägerbataillons Burgenland wurde die Mobilmachung angeordnet. Die 202 Milizsoldaten sind Teil der insgesamt 3.000 Personen, die wegen der Corona-Pandemie einrücken müssen. Sie müssen ihr ziviles Leben am 4. Mai zurücklassen und in die Kaserne einrücken. "Es kommt erstmals zu einer Teilmobilmachung des Milizheers, die Kompanie wird ihre Einsatzbereitschaft bis 18. Mai in der Kaserne Güssing herstellen", sagt Oberst Thomas Erkinger, Kommandant des Jägerbataillons 19 in Güssing.

Hauptmann Patrick Gillar ist schon mit den Vorbereitungen für die Mobilmachung beschäftigt. Er ist der Kommandant der zweiten Jägerkompanie. Eigentlich ist Gillar Bauingenieur und lebt südlich von Graz mit seiner Lebensgefährtin und vier Kindern. "Beruflich ist es möglich, dass ich in den Einsatz gehe", sagt Gillar. Die schwierigere Aufgabe sieht er bei seiner Frau, die sich jetzt allein um die Kinder kümmern muss. "Aber es ist nicht mein erster Einsatz, ich war schon an der Grenze und auch im Kosovo", sagt Gillar. Unterstützung bekommt seine Frau vom Rest der Familie. "Sie hat Verständnis", sagt der Familienvater, der bald fast 200 Soldaten kommandieren muss.

Assistenzeinsatz Für die Milizionäre geht es zum sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz Migration. Sie sollen eine Grundwehrdiener-Kompanie ablösen. Gillars Stellvertreter, Wachtmeister Bernd Lomosits, ist im zivilen Leben Projektleiter bei einem Dienstleistungsunternehmen. "Von meinem Arbeitgeber wird der Einsatz gutgeheißen, ein Kollege ist auch beim freiwilligen Zivildienst dabei", sagt Lomosits, der im Nordburgenland wohnt. Er seit [sic!] stolz, an dieser Teilmobilisierung teilnehmen zu dürfen "und der Bevölkerung zu helfen". Für das Bundesheer und den Kommandostab in Güssing ist es ein großer logistischer Aufwand.

Alle Milizsoldaten der 2. Kompanie wurden schon im Vorfeld kontaktiert. 25 können wegen Jobs im Pflege- oder Medizinbereich oder aus gesundheitlichen Gründen nicht einrücken. "Wir haben auch 47 Freiwillige für den Einsatz", sagt Erkinger. Rund die Hälfte der Einberufenen kommt aus dem Burgenland. Viele rücken zum ersten Mal als Milizsoldaten ein und hatten noch keine Waffenübungen oder Einsätze. "In zwei Wochen werden wir alle Soldaten auf den Ausbildungsstand für den geplanten Einsatz an der Grenze bringen", sagt Erkinger. Das Kaderpersonal des Jägerbataillons 19 wird die Miliz bei der Ausbildung unterstützen. Dann geht es von 18. Mai bis 27. Juli an die Grenze. Danach werden die Milizsoldaten wieder von regulären Kräften abgelöst und können ins zivile Leben zurückkehren. Ob es weitere Mobilmachungen der Miliz geben wird, ist noch unklar. Quelle: "Kurier" vom 24.04.2020 Seite: 18 Ressort: Chronik Bgld

Burgenlands Miliz

System: Das Bundesheer ist nach den Grundsätzen eines Milizsystems eingerichtet. Seit der Reduzierung des Präsenzdienstes auf sechs Monate erfolgt die Meldung zur Miliz nur noch auf freiwilliger Basis.

Dienstpflicht: Ein Verpflichtung zur Miliz beinhaltet die Mobilmachung und die Teilnahme an Übungen zwischen 30 Tagen für Chargen und 150 Tagen für Offiziere Jägerbataillon Burgenland: Das burgenländische Milizbataillon hat 716 Soldaten Die Milizsoldaten sollen eine Kompanie Grundwehrdiener beim Assistenzeinsatz an der Grenze im Südburgenland ablösen; Quelle: "Kurier" vom 24.04.2020 Seite: 18 Ressort: Chronik Bgld

Hochmotivierte Miliz vor Start

"Schon die erste Milizübung hat uns zusammengeschweißt", sagte Jürgen Nolz im Gespräch mit den FAKTEN vor etwa einem Jahr. Damals gehörte der 30 Jahre alte Student der Jägerkompanie Tulln, einer selbstständig strukturierten Milizeinheit des Bundesheeres an. Mittlerweile durchläuft Nolz die Ausbildung zum Milizoffizier. Seine Motivation: im Ernstfall für sein Land da zu sein. Während der Niederösterreicher derzeit das Führen von Menschen lernt, bereitet Frau Hauptmann Anna Kaiser ihre "Tulln" auf den ersten Milizeinsatz in der Geschichte der Zweiten Republik vor. Ab dem vierten Mai werden rund 3.000 Soldatinnen und Soldaten in den "Corona-Einsatz" gehen, die Jägerkompanie Tulln ist Teil des Aufgebots.

"Bestens vorbereitet" "Wir sind bestens vorbereitet, ein eingespieltes Team", sagt die Kompaniekommandantin im FAKTEN-Gespräch. Bereits drei Milizübungen haben die etwa 180 Soldaten in nicht einmal vier Jahren hinter sich gebracht, treffen sich jedoch regelmäßig zu Seminaren und Schulungen. Das ist in Anbetracht der Tatsache, dass Milizeinheiten im Regelfall alle zwei Jahre gemeinsam üben, bemerkenswert. "Bei den Soldaten herrscht größte Motivation darüber, dass es jetzt wirklich in den Einsatz geht. Vor allem freut sie die Wertschätzung für den Fleiß, den sie in den vergangenen Jahren aufgeboten haben und dass sie jetzt zeigen können, was sie können", sagt Kaiser. Hauptaufgabe der "Tulln" ist der Schutz kritischer Infrastruktur in der Region. Da der Großteil der Soldaten aus dem Großraum Tulln kommt, kennen sich viele aus dem privaten Leben - mit ein Grund, warum die Kameradschaft so gut funktioniert.

Enge Kommunikation Durch die enge Kommunikation innerhalb der Kompanie gibt es einen guten Überblick über die Stimmungslage - für Kaiser eine Notwendigkeit: "Wenn es Fälle gibt, wo es für die Soldaten schwierig wird, können wir sofort eingreifen und unterstützen. Doch genau diese Unterstützung haben die Männer bereits in den Übungen gezeigt." Beispielsweise, als bei einer Übung zwei ABC-Schutzmasken abhanden kamen: "Sofort haben alle zusammengelegt, um den Schaden zu ersetzen, sodass niemand auf den ganzen Kosten sitzen bleibt", erzählt Kaiser. Genau das habe sie 2017 endgültig davon überzeugt, die Jägerkompanie zu führen.

Kaiser, die im zivilen Leben seit 2015 an der Donau-Universität Krems für Kulturgüterschutz zuständig ist und dort einige EU-Projekte leitet, musste nach ihrer Matura die Ausbildung zum Berufsoffizier verletzungsbedingt abbrechen. Aber als es für sie möglich war, Milizsoldatin zu werden, schlüpfte sie wieder in die Uniform. "Jetzt werde ich noch genügend Vorarbeit leisten, damit die Projekte in den Monaten des Einsatzes gut über die Bühne gehen", sagt die 33-jährige Niederösterreicherin. Drei Wochen wartete die Jägerkompanie Tulln, ob auch sie für den Einsatz aufgeboten wird. Kaiser: "Auch bei den Kameraden hat sich Erleichterung breitgemacht, als Klarheit herrschte. Jetzt wissen wir alle, was wir zu tun haben und regeln das berufliche Leben - das wird alles funktionieren." Auch Oberleutnant Florian Weinkamer wird ab 4. Mai für drei Monate die olivgrüne Uniform anziehen. Der 27 Jahre alte Richteramtsanwärter unterbricht seine Ausbildung, um einen Zug der dritten Kompanie des Jägerbataillons "Erzherzog Rainer" aus Salzburg in den Einsatz zu führen. Erfahrung hat der Salzburger bereits: Von 2012 bis 2013 war er Teil der UN-Mission am Golan. Sorge, dass er seine Ausbildung nicht beenden kann, hat Weinkamer keine: "Es sind alle sehr verständnisvoll, das funktioniert Gott sei dank." Auf den Einsatz freut er sich: "Es ist eine historische Angelegenheit, bei der ersten Miliz-Aufbietung dabei zu sein." Für den Weg des Milizoffiziers entschied sich Weinkamer in seinem letzten Schuljahr - statt der sechs Monate Grundwehrdienst diente er nach seiner Matura als "Einjährig Freiwilliger". "Wir sind bereit" "Ich wollte eine intensive militärische Ausbildung genießen und habe mich deswegen dafür gemeldet", sagt er. Während seines Studiums absolvierte er die notwendigen Laufbahnkurse zum Zugskommandanten. "Unsere Kompanie ist definitiv bereit für diesen Einsatz. Es spricht für unsere Leistungen der vergangenen Jahre, dass wir ausgewählt wurden und mit der entsprechenden Vorbereitung werden wir unsere Aufgabe zu aller Zufriedenheit durchführen", ist Weinkamer überzeugt.

Hohes Maß an Vertrauen Von den Übungen kenne und verlasse man sich aufeinander, auch das Kompaniekommando genießt Weinkamers vollstes Vertrauen. Ein Vertrauen, das auch die Bevölkerung in die Soldaten der Miliz setzt: 88 Prozent befürworten den Einsatz. Und wenn die 13 aufgebotenen Kompanien am 4. Mai zum Dienst antreten, werden sich alle Soldaten an die Worte erinnern, die sie bei ihrer Angelobung gesprochen haben. So endet das Treuegelöbnis mit den Worten: "und mit allen meinen Kräften der Republik Österreich und dem österreichischen Volke zu dienen!" Quelle: "Kurier" vom 24.04.2020 Seite: 4 Ressort: Sonder

Soldaten messen Fieber an der Grenze

Autofahrer werden zurzeit bei der Einreise nach Österreich an den Grenzübergängen, wie etwa Eberau, für eine Fiebermessung angehalten. Die Kontrollen werden vom Jägerbataillon 19 durchgeführt, Mitte Mai übernimmt dann die Miliz. Quelle: "Kronen Zeitung" vom 24.04.2020 Seite: 18 Ressort: Lokal Bgld 200 Tiroler Milizsoldaten unterstützen die Gesundheitsbehörden bei ihren Maßnahmen Am 4. Mai beginnt für sie am Übungsplatz Lizum-Walchen eine intensive Ausbildung

Im Einsatz für Gesundheit

Für das Österreichische Bundesheer birgt die Corona-Krise eine zeitgeschichtliche Premiere in sich. Erstmalig in der Zweiten Republik werden Milizsoldaten durch die Bundesverfassung zu einem österreichweiten Einsatz einberufen. In Tirol wird dazu die rund 200 Personen umfassende 2. Kompanie des Miliz-Jägerbataillons Tirol mobilgemacht. Für die Ausbildung dieser Männer und Frauen zeichnet das Hochgebirgsjägerbataillon 24 aus Lienz verantwortlich. Bereits am 4. Mai treffen die einberufenen Milizangehörigen am Truppenübungsplatz Lizum-Walchen ein und werden dort für ihren bevorstehenden "sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz" 14 Tage lang ausgebildet. Oberstleutnant Frank Nalter vom Militärkommando Tirol dazu: "Die Milizsoldaten kommen vorrangig zur Kontrolle von Personen und Fahrzeugen im Rahmen der Gesundheitsbehörden zum Einsatz und werden an ihrer zugewiesenen Waffe ausgebildet. Aber auch Selbstverteidigung und eine vertiefende Sanitätsausbildung sind für den bevorstehenden Einsatz wichtig und stehen deshalb auf dem Dienstplan." Das Milizjägerbataillon Tirol aus Absam. Das Milizjägerbataillon Tirol steht unter dem Kommando von Oberstleutnant Elmar Rizzoli, der in seinem Zivilberuf für die Sicherheitsbelange der Landeshauptstadt Innsbruck zuständig ist. Die "militärische Heimat" von Tirols einziger Milizeinheit befindet sich übrigens in der Absamer Andreas-Hofer-Kaserne. Deren Mitglieder kommen aus den unterschiedlichsten beruflichen Bereichen. Sie sind Arbeiter, Studenten, Beamte, Unternehmer und Angestellte. In den Verbänden der Miliz kombinieren sie ihr privates Wissen mit einer militärischen Ausbildung und Praxis. Quelle: "Kronen Zeitung" vom 24.04.2020 Seite: 24 Ressort: Lokal Von: Hubert Berger

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