Tag des Bundesheeres in Krems
Krems, 29. August 2015 - Autodrom, Schiessbuden, Riesenrad, der Geruch von Langos und Donuts. Dies und noch mehr Eindrücke nimmt man normalerweise vom Wachauer Volksfest in Krems mit. Nicht so am vergangenen Samstag, da stellten Niederösterreichs Soldaten ihre Arbeitsgeräte am "Tag des Bundesheeres" vor. Bei strahlendem Sonnenschein präsentierten sich vier Bataillone den rund 7.000 Besuchern im Kremser Stadtpark.
Gute Zusammenarbeit
Wichtig für den Militärkommandanten von Niederösterreich, Rudolf Striedinger, ist es, "gerade in der immer wieder vom Hochwasser betroffenen Wachau, der Bevölkerung das Bundesheer näherzubringen". Auch Bürgermeister Reinhard Resch lobte die gute Zusammenarbeit mit Niederösterreichs Soldaten. Allen voran die Pioniere aus Melk und die Versorger aus Mautern. Resch selbst durchlebte die Basisausbildung in Melk und zeigte sich begeistert von den ausgestellten Pioniermaschinen und Geräten. Darunter beispielsweise das Faltstraßengerät, das Arbeits- und Transportboot oder der neue Frontladekran.
"Das Maschinengewehr klopfte an meinen Helm"
Als Michael A. beim Milizstand das Maschinengewehr sah, erinnerte er sich an seine Grundwehrdienstzeit bei den Gebirgsjägern zurück: "Beim Schifahren klopfte das Maschingewehr immer von hinten an meinen Helm. Trotz der harten Ausbildung und den erlittenen Entbehrungen machte mir der Job als MG-Schütze großen Spaß". Voller Stolz erklärte der Wilhelmsburger unter Beisein von Milizsoldat Martin F. seinem Sohn Kilian, worauf er neun Monate lang in Tirol ausgebildet wurde.
Im zivilen Leben Softwareentwickler
Kaum sichtbar steht Milizkorporal Manuel R. mit seinem Ghillieanzug vor einem Baum. Im Jägerbataillon Niederösterreich hat er den Job als Scharfschütze. Er erzählt Besuchern, wenn sie ihn entdecken, gerne Geschichten von seinen Ausbildungen und Übungen. Dazwischen immer wieder der Griff zum Mobiltelefon:"Ich bin im zivilen Leben Softwareentwickler und muss daher ständig online sein, um Probleme zu lösen."
Platzkonzert der Militärmusik Niederösterreich
Am späten Nachmittag spielte die Militärmusik Niederösterreich im Sepp-Doll Stadion auf. Rund 1.000 Zusehern wurden unter anderem ein Evergreenmedley, ein Solo für vier Posaunen und Niederösterreichische Traditionsmärsche geboten. Auch Nicole W., extra aus Kärnten angereist, mit ihren zwei Neffen Robert und Jan war begeistert von der Darbeitung der Militärmusiker: "Das Konzert war extraklasse. Super, dass meine Neffen das letzte Konzert der Militärkapelle erleben durften."
Feierlicher Abschied
Später, nach Einbruch der Dunkelheit, drohte das Kremser Stadion aus allen Nähten zu platzen. Grund dafür: Soldaten des Versorgungsbataillons aus Mautern, des Militärkommandos Niederösterreich und der Militärmusik marschierten zum "Großen Österreichischen Zapfenstreich" ein. Mehr als 5.000 Besucher verabschiedeten sich von den musizierenden Soldaten, die schemenhaft im Fakelschein sichtlich den Beifall genossen. Oberst Bruno Deutschbauer, stellvertretender Miltärkommandant, beendete bei der letzten Meldung den Tag des Bundesheeres: "Danke dem Publikum für die Unterstützung. Danke der Militärmusik Niederösterreich, den Soldaten aus Mautern und St. Pölten für die Durchführung des Zapfenstreiches. Abrücken!"
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Niederösterreich
Fotos zu diesem Artikel

Michael A. mit seinem Sohn Kilian am Stand des Milizbataillon Niederösterreich. Hier erklärt Milizsoldat Martin F. das Maschinengewehr 74.

Manuel R., Scharfschütze beim Milizbataillon: "Als Softwareentwickler muss ich immer erreichbar sein".