"Grey´s Anatomy" am Heldenplatz
Eine im wahrsten Sinne des Wortes "sterile" Welt betritt man im neuen Feld-Operationssaal der Feldambulanz Hörsching. Erstmals wird der Bevölkerung am Wiener Heldenplatz diese topmoderne Investition des Bundesheeres vorgestellt.
Versorgung wie in zivilen Krankenhaus
Mit ihrem luftgestützten Zeltsystem ist die Sanitätseinheit aus Oberösterreich in wenigen Minuten aufgebaut. Dann heißt es nur mehr die medizinische Ausrüstung aus den Transportbehältern zu entladen und die ersten Patienten können behandelt werden. Dafür steht den Sanitätssoldaten modernste medizinische Technik zur Verfügung: Digitales Röntgen, EKG und Perfusoren erlauben eine Versorgung wie in einem zivilen Krankenhaus. Auch für die Versorgung nach Operationen steht ein eigenes Zelt bereit.
Die Mobilität erlaubt einen raschen Aufbau unmittelbar am Einsatzort. Bei Bedarf kann die gesamte Ausrüstung auch mittels Hubschrauber oder Flugzeug ans Ziel gebracht werden.
Hohe Überlebenswahrscheinlichkeit
"Wir führen lebensrettende Operationen durch. Vor allem die Blutungskontrolle erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit von Schwerverletzten", erklärt der Oberstarzt Andreas Kaltenbacher. Im Feld-Operationssaal werden durch die rasche chirurgische Intervention akute Blutungen gestoppt und die Patienten transportfähig gemacht. Die definitive Versorgung findet dann in großen Traumazentren statt.
Die zwölf Personen starke Gruppe besteht aus je vier Ärzten, Fachpflegern und Diplomkrankenpflegern. "Das hohe Ausbildungsniveau erlaubt uns in stressigen Situationen bis zu 10 Patienten zu versorgen", so der Kommandant der Feldambulanz Hörsching.
Internationaler Einsatz
International konnten die österreichischen Sanitätssoldaten schon oft ihr Können unter Beweis stellen. Der erste Auslandseinsatz von Bundesheer-Blauhelmen im Jahr 1960 war ein Feldspital im Kongo. Seitdem werden alle Einsätze vom Sanitätsdienst begleitet. Auch bei den Katastropheneinsätzen in In- und Ausland konnte mit medizinischem Know-how zahlreichen Menschen geholfen werden.
Für die EU-Battlegroup stellt das Bundesheer neben dem Feld-OP-Modul noch ein Pflegemodul und sechs Notarzttrupps. Drei Notarzttrupps sind mit dem Allschutztransportfahrzeug "Dingo" 2 ausgerüstet. Damit ist auch in kritischen Situationen ein geschützter Einsatz und eine sofortige notärztliche Versorgung von verwundeten Soldaten möglich.