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Jahrestagung der Wissenschaftskommission: Sinne, Intelligenz und Technologie im 21. Jahrhundert

15. November 2018 - 

Die Wissenschaftskommission im Verteidigungsministerium versammelt militärische und zivile Experten zu einem Netzwerk der Wissenschafts-Community.

Die Mitglieder der sechs Beiräte dieser Kommission kommen jährlich einmal zur Jahrestagung zusammen. Das Thema lautete diesmal: "Sinne, Intelligenz und Technologie im 21. Jahrhundert". Und im Zentrum stand der Geruchssinn als erster der fünf menschlichen Sinne.

Anlässlich der Tagung betonte Generalsekretär Wolfgang Baumann den notwendigen Schulterschluss zwischen militärischem und zivilem Bereich. Dabei leiste die Wissenschaftskommission einen wichtigen Beitrag zur Geistigen Landesverteidigung, die weiter gestärkt werden soll. Um zu einem Europa zu kommen, das schütze, müsse gehandelt werden, so Baumann. Dazu sei ein vernetztes Zusammenwirken aller Kräfte erforderlich, zu dem der Generalsekretär auch die Universitäten einlud. Diese Zusammenarbeit sei nicht nur im Bereich der Forschung gefragt, sondern auch in der kommenden Neuausrichtung der Offiziersausbildung.

Entwicklungen bei Mikrogeräten

Den Beginn machte dann der Wehrtechnisch-Naturwissenschaftliche Beirat mit der Vorstellung der Entwicklungen bei Mikrogeräten. Dabei geht es darum, biologische Sensoren auf kleinsten Flächen anzubringen und zu verstehen, wie sich biologisch-chemische Stoffe im kleinsten Maßstab verhalten. Das ABC-Abwehrzentrum des Bundesheeres präsentierte dazu seine Sensorplattform zur "remote CBRN detection". Das ist eine konkrete technische Lösung für den Schutz der Bevölkerung in praxistauglicher Form. Ziel dieser ist es, unter höchstmöglichem Schutz des eigenen Personals chemische und biologische Kampf- oder Schadstoffe punktgenau zu erkennen und behandeln zu können.

Der Wirtschaftswissenschaftliche Beirat warf einen Blick auf zukünftig absehbare Wirtschaftsfelder wie etwa die "Kryptoökonomie". Erste Beispiele dafür sind heute bereits im täglichen Leben etabliert, vor allem die Blockchain-Technologie und deren Anwendungsmöglichkeiten.

Geruchssinn als Ergänzung zur Technik

Die Beiträge aus dem Sozialwissenschaftlichen Beirat befassten sich mit der Herausforderung des Geruchssinnes als Ergänzung zur Technik im Bereich der Flugsicherheit. Dabei steht die Einsatzrelevanz im Vordergrund, denn die veränderte Wahrnehmung von Gerüchen in großen Höhen kann Auswirkungen auf Einsätze haben. Die Traumafolgenforschung schließt an Einsätze an und erarbeitet Grundlagen für die Bewältigung der erlebten Situationen. Nicht zuletzt gilt es, auch die Zusammenarbeit zwischen technischen Geräten und dem Bedienerpersonal zu verbessern.

Auch die Militärmedizin hatte zum Thema Geruchssinn einiges zu sagen. So können nicht nur gewisse Haut-, Geschlechts- und Tropenkrankheiten an ihrem spezifischen Geruch erkannt werden. Ebenso ist es gerade in der Einsatzchirurgie möglich, einige pathologische Zustände am Geruch zu diagnostizieren. Dies ist umso mehr von Bedeutung, als die modernen Diagnosemethoden im Einsatzfall nicht immer rasch genug verfügbar sind.

Dass Hunde gute Nasen haben, ist hinlänglich bekannt. Dass diese auch bei Einsätzen gezielt eingesetzt werden können, dafür sorgt unter anderem der Veterinärdienst des Heeres.

Unterschiedliche Blickwinkel

Den Abschluss bildeten die Referate des Militärhistorischen Beirates und des Beirates für Strategie und Sicherheitspolitik. Geschichtlich finden sich Beispiele, bei denen unterschiedliche Wahrnehmungen des Alltages - unter anderem der Geruch, etwa an der Isonzofront - beschrieben wurden. Dies veranschaulichte die hohen Herausforderungen an Soldaten im Einsatz.

Der Vorsitzende betonte in seiner Zusammenfassung, dass durch die inter- und intradisziplinäre Behandlung des Themas "Sinne, Intelligenz und Technologie" unterschiedliche Blickwinkel zusammengeführt und zum Zusammenwirken gebrachte werden können. Die daraus entstehenden Anwendungen tragen wesentlich zu tragfähigen Lösungen in Österreich aber auch in Europa bei.

Volles Haus bei der Jahrestagung der Wissenschaftskommission. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Volles Haus bei der Jahrestagung der Wissenschaftskommission.

Generalsekretär Baumann bei seiner Eröffnungsrede. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Generalsekretär Baumann bei seiner Eröffnungsrede.

Die Sensorplattform zur "remote CBRN-detection". (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Sensorplattform zur "remote CBRN-detection".

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