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Aufklärungs- und Artilleriebataillon 4

Als Verband der 4. Panzergrenadierbrigade (PzGrenBrig) wird das Aufklärungs- und Artilleriebataillon 4 (AAB4) zur Führung und Kampfunterstützung des konventionellen Gefechtes oder im gesamten Einsatzspektrum zur Schaffung des Lagebildes und zum Schutz der eigenen Kräfte eingesetzt. Das Bataillon selbst ist der einzige Einsatzverband im Waldviertel und beteiligt sich laufend mit Kaderpräsenzelementen an den Auslandseinsätzen des Österreichischen Bundesheeres.

Geschichte

Das AAB4 feierte am 1. Februar 2014 sein 5-jähriges Bestandsjubiläum und ging aus dem ehemaligen Panzergrenadierbataillon 9 (Horn) und dem Panzerartilleriebataillon 3 (Allentsteig) hervor, wobei beide Bataillone seit ihrer Aufstellung im Jahr 1956/57 Verbände der 3.PzGrenBrig waren. Am 1. Oktober 2005 wurden sie in Folge der Bundesheerreform "ÖBH 2010" der 4.PzGrenBrig zugeordnet.

Gliederung

Das Bataillonskommando, die Stabskompanie sowie die 1. und 2. Panzerhaubitzbatterie sind in der Liechtenstein-Kaserne in Allentsteig disloziert, die 1. und 2. Aufklärungskompanie (AufklKp) in der Radetzky-Kaserne in Horn. Die 1.AufklKp ist anteilsmäßig als Kaderpräsenzeinheit (KPE) strukturiert und stellt von 2013 bis 2016 zwei Aufklärungszüge für die AufklKp(KPE)/AAB3.

Das Hauptgerät des Verbandes ist das geschützte Mehrzweckfahrzeug "IVECO" für die AufklKp(KPE) bzw. der Pinzgauer für die 2.AufklKp sowie die Panzerhaubitze "M109A5Ö" für die beiden Artilleriebatterien.

Fähigkeiten

Als Fähigkeitenträger der Informationsgewinnung und -verarbeitung sowie der Zielfestlegungs- und Wirkungskompetenz trägt das AAB4 zum Kampf der verbundenen Waffen, aber auch zum Schutz der eigenen Kräfte bei. Der Verband ist damit aufgrund seines breiten Einsatzspektrums ein Schlüsselelement für das ÖBH 2025.

Die Aufklärungskräfte gewinnen motorisiert oder abgesessen Informationen innerhalb des Verantwortungs- und Interessensbereiches der Brigade, um dieser im Planungsverfahren einen Beitrag zum Lagebild bereitzustellen.

Die Geschütze und die Feuerleitorganisation wirken präzise innerhalb der Reaktionszeit von Teileinheiten (unter sieben Minuten) bis zu 28 Kilometer mit Spreng-, Leucht- und Nebelmunition, unabhängig von Witterung und Tageszeit, um für eingesetzte Kräfte zu jedem Zeitpunkt Feuerunterstützung zur Durchsetzung des Mandates bzw. zur Notwehr und -hilfe sicherzustellen.

Der Bataillonsstab ist in der Lage, im Informationsgewinnungsprozess Informationen aller Aufklärungsteilfähigkeiten (Späh, Luft, Radar und Gespräch) zusammenzuführen, auszuwerten und darzustellen sowie im Targeting-Prozess Zielsystemanalysen durchzuführen und mittels nicht-kinetischer oder kinetischer Effekte Wirkung zu erzielen.

Aufgaben

Als eines der kaderstärksten Bataillone des ÖBH zählt das AAB4 mit einem durchschnittlichen Besetzungsgrad von 85 Prozent Kader- bzw. 100 Prozent Milizpersonal zu den Leistungsträgern des ÖBH. Zur Einsatzführung im In- und Ausland bildet es laufend Kontingente (inklusive Kaderpräsenzeinheiten) für alle Einsatzräume aus und stellt laufend namhafte Beiträge für die österreichischen Auslandskontingente, exemplarisch die AufklKp/AUTCON 24, 26, 29/KFOR.

Das Personal an beiden Standorten bewährt und bewährte sich immer wieder bei der Einführung neuer Waffensysteme, wie dem Schützenpanzer "Ulan", dem geschützten Mehrzweckfahrzeug "IVECO", der Panzerhaubitze "M109A5Ö", dem Elektronischen Artillerie-Feuerleitsystem (EAFLS) oder aktuell bei der Implementierung des Waffeneinsatz- und Informationssystems "COMBAT/NG" sowie des Drohnensystems "Tracker".

Partnerschaft

Seit 1997 besteht eine Partnerschaft mit der Niederösterreichischen Versicherung AG und seit 2007 mit der Raiffeisenbank Region Waldviertel Mitte. 2009 wurde mit dem Herzkreislaufzentrum Groß Gerungs eine Kooperation eingegangen, um den Soldaten des AAB4 in der Gesundheitsvorsorge einen kompetenten Partner beizustellen.

Ebenfalls seit 2009 hat das AAB4 mit dem Gebirgsaufklärungsbataillon 230 (GebAufklBtl230) aus Füssen/DEU eine Partnerschaft, wobei die artilleristische Vergangenheit und aufklärerische Gegenwart des Bataillons optimale Wissens- und Synergieeffekte entstehen lässt. Insbesondere durch die aktuellen Einsatzerfahrungen des GebAufklBtl230 in Afghanistan ergibt sich ein reger Erfahrungsaustausch mit positiven Effekten für das AAB4.

Neben den langjährig gepflegten Traditionsverbänden "Niederösterreichisches Leichtes Artillerieregiment Nr. 3" (PzAB3) bzw. dem k.u.k. Infanterieregiment Nr. 99 (PzGrenB9) ist die Traditionsbatterie der Reitenden Artilleriedivision Nr. 2 in gelebter Partnerschaft seit 2007 der stets präsente Traditionstruppenkörper des AAB4.

Verbandsabzeichen

Ist ein in Schwarz-Gold umrandeter gotischer Schild in Schwarz mit mittig aufgelegter, nach vorne schräg gerichteter Ulanenpike mit Pikenfähnchen in Gold, sowie darauf aufgelegtem schräg gekreuztem Kanonenpaar in Gold. Darüber stehen in einem goldenen Banner in Schwarz die Initialen "AAB". Unter dem Kanonenpaar steht mittig die in Gold gehaltene, arabische Ziffer "4". Das Schildhaupt ziert eine nach hinten gerichtete, über das Schild hinausragende, aufgelegte, stilisierte k.u.k. Ulanentschapka in Gold, Schwarz und Rot. Im Schildfuß steht in einem verbreiterten Goldrand in schwarzen Blockbuchstaben der Schriftzug "ZU GLEICH".

Autor: Oberstleutnant Reinhard Lemp, MSD

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