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1934: Das Jahr der Bürgerkriege

Das Österreich der Zwischenkriegszeit war Schauplatz politischer Auseinandersetzungen, die allzu oft nicht - wie dies in geordneten Demokratien üblich ist - im Wettbewerb der Worte im Parlament ausgetragen wurden, sondern gewaltsam, mit Fäusten und gelegentlich auch mit Sprengstoff und Waffen auf der Straße.

Wenn man heute durch das frühlingshafte Wien spaziert oder durch die schönen Landschaften Kärntens oder Oberösterreichs fährt, ist es kaum vorstellbar, dass dieses Land vor 80 Jahren gleich zwei Bürgerkriege erlebt hat. Wobei die Bezeichnung "Bürgerkriege" unter Historikern umstritten ist, waren doch sowohl im Februar wie im Juli 1934 nur kleine Teile der Bevölkerung involviert. Vielleicht hilft sogar das Geschehen der letzten Jahre in anderen Ländern, das Schicksal Österreichs in der Zwischenkriegszeit besser zu verstehen, als das früher möglich war. Ob in der Ukraine oder in Frankreich, in Bosnien oder in Schweden, von der Türkei oder dem "Arabischen Frühling" ganz zu schweigen: die Beispiele zeigen, wie schnell Emotionen geweckt, instrumentalisiert und politisch missbraucht werden können. Und wie schwierig es ist, einmal hoch geputschte Stimmungen zu beruhigen, vor allem, wenn Todesopfer zu beklagen sind.

Land der "Lager"

Die politische Landschaft nach 1918 wird üblicherweise als Auseinandersetzung dreier "Lager" beschrieben: Im "linken Lager" dominierten die Sozialdemokraten; die Sozialdemokratische Arbeiter-Partei (SDAP) war ebenso wie die Christlich-Soziale Partei - das "andere Lager" - noch in der Monarchie entstanden. Dazu kam das oft schwer definierbare "Dritte Lager" als Überbegriff für Liberale und Deutsch-Nationale. Wobei bis 1933 alle Parteien im Grunde deutsch-nationale Positionen vertraten und einen Anschluss an das Deutsche Reich begrüßt hätten; die einzige Ausnahme bildete die eher kleine Gruppe der Monarchisten, die von einer Restauration der Habsburger träumte und daher die Vereinigung mit dem Deutschen Reich ablehnten. Erst nach der "Machtergreifung" Adolf Hitlers (1889 - 1945) im Deutschen Reich 1933 änderte sich der Wunsch nach einem baldigen "Anschluss". Österreich definierte sich fortan als "zweiter" bzw. "besserer deutscher Staat" neben dem nationalsozialistischen Dritten Reich.

Innenpolitisch zerbrach die Koalition zwischen Christlich-Sozialen und Sozialdemokraten schon nach den Wahlen im Oktober 1920: die Christlich-Sozialen (Ergebnis 1920: 41,79 Prozent der Stimmen) bildeten fortan eine Koalition mit kleineren Parteien des "Dritten Lagers" (Großdeutsche Volkspartei und Landbund, zusammen 17,25 Prozent); die Sozialdemokraten (35,99 Prozent der Stimmen) gingen in die Opposition. Obwohl sich die Wirtschaft langsam von den Folgen des Krieges erholte, blieb die innenpolitische Lage gespannt; allzu viele Politiker vertraten zumindest verbal radikale Positionen.

Immer wieder kam es zu Zwischenfällen, die auch Tote forderten. Am 30. Jänner 1927 schossen drei Angehörige der Frontkämpfer-Vereinigung in Schattendorf im Burgenland auf sozialdemokratische Gegendemonstranten. Dabei waren zwei Tote, darunter ein Kind, und mehrere Verletzte zu beklagen. Ein Geschworenengericht sprach die Täter jedoch frei. Am 15. Juli 1927 eskalierten Demonstrationen gegen das als ungerecht empfundene Urteil des "Schattendorfer Prozesses" im Sturm auf den Justizpalast mit insgesamt 89 Toten (davon vier Polizisten) und über 1 000 Verletzten (die Hälfte Polizisten).

Obwohl verantwortungsbewusste sozialdemokratische Politiker wie der pensionierte General (und spätere Bundespräsident) Theodor Körner (1873 - 1957) oder der Wiener Bürgermeister Karl Seitz (1869 - 1950) versucht hatten, die Demonstranten zu beruhigen, galt der Justizpalastbrand den Bürgerlichen als Fanal. Auch die gestärkten Befugnisse, die dem Bundespräsidenten in der Verfassung von 1929 eingeräumt wurden, lassen sich auf die Verunsicherung von 1927 zurückführen. Im konservativen Lager organisierten sich Gruppen, die die parlamentarische Demokratie immer vehementer ablehnten, als "Heimwehrbewegung" - im "Korneuburger Eid" vom 18. Juli 1930 wurde die angestrebte Erneuerung Österreichs als "Volksgemeinschaft" gegen den marxistischen "Klassenkampf" formuliert. Im September 1931 kam es sogar zum - gescheiterten - Putschversuch des steirischen Heimatschutz-Führers Walter Pfrimer (1881 - 1968).

Diese antidemokratischen Tendenzen waren auch eine Reaktion auf das revolutionär formulierte "Linzer Programm" der Sozialdemokraten vom November 1926, das die Kooperation mit der "Bourgeoisie" (Bürgertum; abschätzig genutzter Begriff zur Bezeichnung der gehobenen sozialen Klasse der Gesellschaft) als lediglich temporäre Zwischenstufe auf dem Weg zur "Diktatur des Proletariats" sah. Da die Sozialdemokratische Arbeiter-Partei eine "Gegenrevolution" befürchtete, baute sie ihrerseits den "Republikanischen Schutzbund", die Wehrorganisation der Sozialdemokraten, aus - mit bis zu 60 000 Angehörigen war der Schutzbund doppelt so stark wie das damalige Bundesheer.

Die neuerliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage und der massive Anstieg der Arbeitslosigkeit in Folge der Weltwirtschaftskrise von 1929 (1934: 27,2 Prozent der Beschäftigten) trugen zur Verschärfung der innenpolitischen Lage bei. Österreich war davon durch die langfristigen Folgen des Zerfalles des Wirtschaftsraumes der Habsburger-Monarchie und den Zusammenbruch des Außenhandels sowie die Banken-Zusammenbrüche besonders betroffen.

März 1933: Die Ausschaltung des Parlamentes Eine Parlamentskrise am 4. März 1933 bot der christlich-sozialen Regierung unter Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß (1892 - 1934; er war hoch dekorierter Reserve-Oberleutnant der Tiroler Kaiserschützen) die Möglichkeit, das ungeliebte Parlament auszuschalten und künftig autoritär zu agieren. Die Gegener sprachen vom "Austro-Faschismus". Als bewusstes Gegenmodell zum sozialistischen Klassenkampf sollte der Aufbau eines nach Berufsständen gegliederten "Ständestaates" angestrebt werden. Am 20. Mai 1933 wurde die "Vaterländische Front" als nominell überparteiliche Organisation (bzw. Einheitspartei) geschaffen; am 1. Mai 1934 folgte mit der Annahme der neuen Verfassung die Schaffung des "Bundesstaates Österreich". Doch blieb die Organisation des Staates nach Berufen und "Ständen" vielfach Illusion.

Hintergrund dieses Schrittes war die Furcht, einerseits vor den Sozialdemokraten (die bei den Wahlen am 9. November 1930 stimmenstärkste Partei mit 41,14 Prozent geworden waren), andererseits - und zunehmend - aber vor den Nationalsozialisten. Diese hatten in Österreich bis 1930 keine nennenswerte Rolle gespielt. Im Windschatten der Erfolge in Deutschland (wo die NSDAP bei der Reichstagswahl vom 14. September 1930 mit 18,3 Prozent zweitstärkste Partei hinter den Sozialdemokraten geworden war) erzielte die NSDAP aber bei den Landtags- und Gemeinderatswahlen 1932/33 deutliche Erfolge (17,37 Prozent der Stimmen in Wien am 24. April 1932 und über 40 Prozent bei den Gemeinderatswahlen in Innsbruck und Landeck 1933). Nach der "Machtergreifung" der NSDAP im Deutschen Reich (30. Jänner 1933) schien es auch in Österreich nur eine Frage der Zeit, bis die Nationalsozialisten massiv im Parlament vertreten wären.

Für die Sozialdemokraten waren die Ausschaltung des Parlamentes und das folgende Verbot des Republikanischen Schutzbundes sowie die Aushebelung des Verfassungsgerichtshofes Warnsignale. In den Bundesländern wurden Sicherheitsdirektionen installiert, die direkt dem Sicherheitsminister unterstanden. Ab September 1933 konnten "sicherheitsgefährliche" Oppositionelle in "Anhaltelagern" interniert werden - das bekannteste war Wöllersdorf. (Aus Protest gegen die Errichtung von Anhaltelagern verließen die Vertreter des Landbundes die Regierung. Die Haftbedingungen waren besser als jene der NS-Konzentrationslager, aber dennoch eine schwere Zwangsmaßnahme, zumal die Insassen auch noch für die Verpflegung bezahlen mussten. Rund ein Zehntel bis ein Fünftel der Häftlinge waren Sozialisten und Kommunisten, die Masse der Inhaftierten waren Nationalsozialisten.) Das ohnedies dünne soziale Netz wurde demontiert und zunehmend vom Rechtsanspruch auf Gnadenbasis umgestellt.

Februar 1934

Da die "Gegenrevolution" nicht mit einem Schlag, sondern gewissermaßen "scheibchenweise" kam, stellte sich die Frage, wie man darauf reagieren sollte. Die Führung des Schutzbundes plante, nach einem Generalstreik zuerst die Stützpunkte der Exekutive in Wien außerhalb des Gürtels zu besetzen und dann in Richtung Innere Stadt vorzurücken - man erwartete, dass die Regierung die Hauptstadt, so wie 1848, verlassen würde. Im "Straßenkampf" sollten Offiziere "sofort unschädlich" gemacht und die Truppen möglichst in der Nacht in den Kasernen überrumpelt werden. Doch Theodor Körner, der den Wiener Schutzbund inspizierte, beschwor den Parteivorsitzenden Otto Bauer (1881 - 1938) noch am 11. Februar 1934, "es auf keinen Fall zu einem Zusammenstoß kommen zu lassen", da der Schutzbund nicht (mehr) zum Kampf gegen Exekutive und Bundesheer in der Lage sei. Dennoch gab eine Waffensuche der Polizei in einem Linzer Parteilokal am 12. Februar 1934 den Startschuss: Entgegen der Weisung der Parteiführung entschloss sich der oberösterreichische Schutzbund-Landesleiter Richard Bernaschek (1888 - 1945) zum Widerstand. In Oberösterreich, Wien und der Steiermark sowie stellenweise auch in anderen Bundesländern (St. Pölten, Wörgl) kam es zu teils heftigen Kämpfen. Im Vorgehen gegen die - vor allem in Wien in Gemeindebauten verschanzten - Schutzbündler forderten Polizei und Gendarmerie die Unterstützung des Bundesheeres und der "regierungstreuen Wehrverbände" (d. h. eines Teiles der Heimwehren, der "Ostmärkischen Sturmscharen" etc.) an. Da der Aufstand unkoordiniert war und nicht in allen Teilen des Landes stattfand, gelang es der Regierung relativ leicht, innerhalb weniger Tage Herr der Lage zu werden. Bis zum 15. Februar 1934 waren die Kämpfe beendet, die zusammen über 1 600 Tote und Verletzte forderten, darunter 128 Tote bei der Exekutive und rund 200 beim Schutzbund.

Die Parteiführung der SDAP flüchtete in die Tschechoslowakei. Die Mitgliedschaft in der SDAP wurde verboten, ihre zahlreichen Vereine und die Gewerkschaften aufgelöst und das traditionell "rote Wien" unter Verwaltung eines Bundeskommissärs gestellt. Im Untergrund entwickelten sich in der Folge mehrere Strömungen - ein Teil der Sozialdemokraten arrangierte sich mehr oder weniger mit der Regierung, während Radikalere, von der bisherigen Parteiführung enttäuscht, die "Revolutionären Sozialisten" bildeten oder zu Kommunisten oder Nationalsozialisten abwanderten (Man sprach damals von den "Beefsteak-Stürmen" der nationalsozialistischen "Sturm-Abteilungen" [SA]: "außen braun und innen rot".).

Vor allem im Ausland schien die Regierung Dollfuß durch das harte Vorgehen (Einsatz von Artillerie gegen Wohnhäuser) als "Arbeitermörder" diskreditiert und büßte unter anderem in Großbritannien und Frankreich Sympathien ein. Der italienische Diktator Benito Mussolini (1883 - 1945) hingegen begrüßte die Ausschaltung der Sozialdemokratie in Österreich. Damit schien der Weg frei für die schon erwähnte Schaffung eines autoritären Ständestaates auf der Grundlage der neuen Verfassung vom 1. Mai 1934.

Juli 1934

Die österreichischen Nationalsozialisten hatten 1933 gehofft, ähnlich wie im Deutschen Reich an die Macht zu gelangen; radikale Nationalsozialisten wollten ihren Bemühungen mit Sprengstoffanschlägen nachhelfen. Daraufhin wurde die Betätigung für die NSDAP am 19. Juni 1933 ebenso verboten wie die beiden NS-Wehrformationen "Sturm-Abteilungen" und "Schutzstaffel" (SS). Am 25. Juli 1934 unternahmen Teile der Wiener SS einen Putschversuch, der kläglich scheiterte. Dabei wurde Bundeskanzler Dollfuß tödlich verletzt. In den folgenden Tagen kam es in Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark zu teils heftigen Kämpfen. Insgesamt fielen 104 Soldaten, Polizisten, Gendarmen und Schutzkorps-Angehörige (davon 23 Soldaten), 23 Zi­vilisten und 153 Aufständische, hinzu kamen Hunderte Verletzte.

Im Gegensatz zu den Kämpfen im Februar 1934, die sich vor allem in städtischen Gebieten abgespielt hatten, fanden jene im Juli 1934 vorwiegend in ländlichen Regionen statt. Gemeinsam war beiden Auseinandersetzungen die mangelnde Organisation und Koordination, die es den Regierungskräften erleichterte, die Aufständischen in wenigen Tagen zu besiegen. Ein entschiedenes Vorgehen schien schon mit Rücksicht auf das Ausland wichtig - im Juli 1934 waren neben dem Deutschen Reich auch Italien und Jugoslawien in gewisser Weise involviert.

Wegen der den Kämpfen folgenden standrechtlichen Hinrichtungen (neun im Februar und 13 im Juli) wurde der Regierung, insbesondere dem Justiz- bzw. Unterrichtsminister Dr. Kurt Schuschnigg (1897 - 1977), übergroße Härte gegen die Aufständischen vorgeworfen. Im Februar 1934 verlängerte die Regierung sogar die Geltung des Standrechtes (ein verkürztes Gerichtsverfahren ohne Berufungsmöglichkeit; Anm.), um den steirischen Nationalratsabgeordneten Koloman Wallisch (geb. 1889) hinrichten zu können; auch die Hinrichtung des verwundeten Karl Münichreiter (geb. 1891) erregte Entsetzen. Schuschnigg weigerte sich, Gnadenanträge an den Bundespräsidenten zu richten, und blieb auch ausländischen Interventionen gegenüber unbeugsam. Im Juli 1934 wählte man die - juristisch fragwürdige - Konstruktion eines Militärgerichtshofes.

Bundesheer und Exekutive hatten sich sowohl im Februar wie im Juli 1934 als verlässliches Instrument der Regierung bewährt - auch wenn einige Polizisten und Soldaten mit den politischen Anliegen der Aufständischen sympathisiert haben mögen. Wohl aber waren manche Soldaten motiviert, sich künftig im Untergrund zu organisieren, um zu vermeiden, dass das Bundesheer wieder "gegen Bauernburschen und Arbeiter" eingesetzt werden könnte, wie es ein Führer des Nationalsozialistischen Soldatenringes (NSR) formulierte. (Der NSR war die einzige NS-Organisation, die es nur in Österreich gab. Für 1938 nimmt man an, dass etwa fünf Prozent der Soldaten dem NSR angehörten. Das Verhalten des Bundesheeres im März 1938 legt allerdings die Vermutung nahe, dass es dadurch zu keinen größeren Problemen der Verlässlichkeit gekommen wäre.) Der Weg zum "Anschluss" 1938 Immerhin schien die Regierung des Bundesstaates Österreich Mitte 1934 gefestigt. Die Versuche, bessere Kontakte und über verbale Erklärungen hinausgehende Unterstützung durch die westlichen Demokratien zu bekommen, scheiterten jedoch. Mussolini blieb der einzige verlässliche Verbündete. Ab 1935 aber - als Mussolini Abessinien (Äthiopien) angriff und daraufhin vom Westen geächtet wurde - verlagerten sich die europäischen Machtverhältnisse: die "Achse Rom-Berlin" entstand. 1936 intervenierten das Deutsche Reich und Italien gemeinsam im Spanischen Bürgerkrieg (1936 - 1939) und Bundeskanzler Schuschnigg entschloss sich zu einer schrittweisen Annäherung an das Dritte Reich, die mit dem "Juli-Abkommen" vom 11. Juli 1936 formalisiert wurde. Darin anerkannte Hitler die österreichische Souveränität, obwohl die NSDAP in Österreich weiter verboten blieb, während sich Schuschnigg verpflichtete, außenpolitisch einen "deutschen Weg" zu gehen und Vertreter der "nationalen Opposition" in die Regierung aufzunehmen.

Dass dieser Weg letztlich scheiterte und im März 1938 Österreich an das Deutsche Reich "angeschlossen" wurde, ist bekannt. Die innenpolitische Zerrüttung des Landes war sicherlich ein wesentlicher Grund, dass es nicht gelang, eine überzeugende, von der Mehrheit der Österreicher getragene Alternative zum Nationalsozialismus zu entwickeln. Der Versuch, Ende Februar 1938 noch einen Ausgleich mit den "linken Kräften" - den Sozialdemokraten, Revolutionären Sozialisten und Kommunisten - im Untergrund zu suchen, kam jedenfalls zu spät. Erst nach 1938, im Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur, erfolgte die schrittweise Annäherung zwischen Christlich-Sozialen und Sozialdemokraten bzw. Sozialisten - der vielbeschworene "Geist der Lagerstraße" (der gemeinsamen KZ-Erfahrung nach 1938) sollte Teil des Gründungs-Mythos der Zweiten Republik Österreich 1945 werden.

Literatur zum Nachschlagen

Gerhard Botz, Der "Schattendorfer Zusammenstoß": Territorialkämpfe, Politik und Totschlag im Dorf, in: Norbert Leser - Paul Sailer-Wlasits (eds.), 1927 - als die Republik brannte: Von Schattendorf bis Wien (Wien-Klosterneuburg: vabene, 2002), 11-32.

Gerhard Botz, Der "15. Juli 1927": Ablauf, Ursachen und Folgen, in: ebenda, 33-52. Die Bundespolizei-Direktion Wien veröffentlichte dazu im Oktober 1927 ein eigenes "Weißbuch": Ausschreitungen in Wien am 15. und 16. Juli 1927, mit 224 Seiten.

Roman Sandgruber, Ökonomische Krise und Delegitimierung der Demokratie, in: Günther Schefbeck (ed.), Österreich 1934: Vorgeschichte - Ereignisse - Wirkungen (Österreich Archiv, Schriftenreihe des Instituts für Österreichkunde, Wien-München: Verlag für Geschichte und Politik & R. Oldenbourg, 2004), 43-59.

Werner Anzenberger, Martin F. Polaschek, Widerstand für eine Demokratie: 12. Februar 1934 (Graz: Leykam, 2004).

Emmerich Tálos, Das Austrofaschistische Herrschaftssystem: Österreich 1933-1938 (Politik und Zeitgeschichte 8, Wien-Berlin: Lit, 2013).

Walter B. Simon, Die verirrte Erste Republik: Eine Korrektur österreichischer Geschichtsbilder (Innsbruck-Wien: Multiplex Media, 1988).

Isabella Ackerl, Unterdrückungsmaßnahmen des autoritären Regimes in Österreich von 1933 bis 1938, in: Erich Zöllner (ed.), Wellen der Verfolgung in der österreichischen Geschichte (Schriften des Instituts für Österreichkunde 48, Wien: Bundesverlag, 1986), 130-143.

Otto Naderer, Der bewaffnete Aufstand: Der Republikanische Schutzbund der österreichischen Sozialdemokratie und die militärische Vorbereitung auf den Bürgerkrieg (1923-1934), (Reihe Hochschulschriften, Graz: Ares, 2004), bes. 327-334.

Kurt Peball, Die Kämpfe in Wien im Februar 1934 (Militärhistorische Schriftenreihe 25, Wien: Bundesverlag, 1974). Die amtliche Darstellung erschien 1935: Der Februar-Aufruhr 1934: Das Eingreifen des österreichischen Bundesheeres zu seiner Niederwerfung (Wien: BMLV, 1935).

Kurt Bauer, Elementar-Ereignis: Die österreichischen Nationalsozialisten und der Juliputsch 1934 (Wien: Czernin, 2003).

Wolfgang Etschmann, Die Kämpfe in Österreich im Juli 1934 (Militärhistorische Schriftenreihe 50, Wien: Bundesverlag, 1984); Siehe auch: Die Juli-Revolte 1934: Das Eingreifen des österreichischen Bundesheeres zu ihrer Niederwerfung (Wien: BMLV, 1936).


Autor: Hofrat Univ.-Doz. Dr. Erwin A. Schmidl, Jahrgang 1956. Studium der Geschichte, Völkerkunde und Kunstgeschichte an der Universität Wien, Promotion 1981 "sub auspiciis praesidentis". Ab 1981 Forschungstätigkeit im Heeresgeschichtlichen Museum. 1991 bis 1992 Dienstzuteilung beim Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten (UNO-Abteilung). 1993 Absolvierung des 3. Lehrganges der Europaakademie in Wien. 1994 UN-Beobachter in Südafrika. 1995 bis 1996 Senior Fellow am U.S. Institute of Peace, danach Leiter der Forschungsabteilung des Militärwissenschaftlichen Büros, seit 2001 Leiter des Fachbereiches Militär- und Zeitgeschichte am Institut für Strategie und Sicherheitspolitik der Landesverteidigungsakademie. Präsident der Österreichischen Kommission für Militärgeschichte und der österreichischen Gesellschaft für Heereskunde, Generalsekretär der Internationalen Kommission für Militärgeschichte.

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