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Rundschau

Österreich: Neuer Milizbeauftragter und Prämiensystem

Der Milizoffizier Brigadier Erwin Hameseder ist am 9. April 2015 zum neuen Milizbeauftragten im Österreichischen Bundesheer ernannt worden. Hameseder versteht sich dabei als Ombudsmann für die Miliz. Vertei­digungsminister Klug kündigte zu­sätzlich neue Milizkompanien, moderne Ausrüstung, einen zeitgemäßen Auftrag und ein neues Prämiensystem für die Miliz an. Der Schutz kritischer Infrastruktur wird für die Miliz ein realitätsnaher Grundauftrag. Künftig soll jede Milizkompanie zumindest ein zugeteiltes Schutzobjekt haben. Darunter fallen etwa die Raffinerie in Schwechat, die Flughäfen in Wien, Graz und Salzburg oder Krankenhäuser­ im gesamten Bundesgebiet.

Des Weiteren wird die Miliz personell gestärkt. Dabei sollen in einer ersten Phase (bis 2018) etwa 5 000 Soldaten beordert und zwölf zusätzliche Jägerkompanien aufgestellt werden. In einer zweiten und dritten Phase kommen noch einmal insgesamt 28 Kompanien - also etwa 4 000 Mann - dazu. 29 Millionen Euro soll in neue Ausrüstung fließen. In einem zweiten Schritt sollen ab 2020 weitere 48 Millionen Euro investiert werden, um weitere Verbesserungen vorzunehmen. Durch ein neues Anreiz- und Prämiensystem wird künftig jeder, der sich zur Miliz meldet, eine Anerkennungsprämie von rund 600 Euro bekommen. Besonders rasche Abschlüsse bei Ausbildungen sollen künftig höher belohnt und Prämien für zusätzliche Verpflichtungen, also weitere Übungstage, eingeführt werden. Ab 2017 wird das neue Prämiensystem voll umgesetzt sein.

-red-

Österreich: Wikinger-Ausstellung auf der Schallaburg

Alleine der Ausruf "Wikinger" genügte in der Zeit von etwa 750 bis 1100 schon, um überall Angst und Schrecken zu verbreiten. Aber wer waren diese Leute, die auf ihren Raubzügen ganz Europa heimsuchten? Die Ausstellung auf der niederösterreichi­schen Schalla­burg nahe Melk gibt bis zum 8. November 2015 die Gelegenheit, mehr über diese Krieger aus dem Norden zu erfahren. In enger Kooperation mit dem Swedish History Museum werden die neuesten Forschungsergebnisse über die Wikingerzeit dargeboten und auf ansprechende Art dem interessierten Besucher vermittelt. Dabei wird das Leben der "Nordmannen" in allen seinen Facetten gezeigt: die Bedeutung der Familie, die nordische Gesellschaft mit Freien und Sklaven, das bäuerliche Leben, die Götterkulte und Begräbnisriten, das einfließende Christentum, die Runenschrift, die Handwerkskunst und vor allem auch der Schiffsbau, der die "vikings", also die Raubzüge, in dieser umfassenden Dimension erst ermöglicht hatte. Auch mit Mythen wird aufgeräumt, wie dem "Hörnerhelm", der archäologisch nirgends nachgewiesen werden konnte, sondern sich vielmehr als eine Erfindung Richard Wagners für seinen Ring des Nibelungen herausstellte.

Didaktisch ist die Ausstellung abwechslungsreich gestaltet und für Kinder wie Erwachsene gleichermaßen interessant aufbereitet; man findet kein mühevolles Fortschreiten von Exponat zu Exponat aufgelockert durch Lehrtafeln, sondern vielmehr eine lebendige Ausstellung mit allen didaktischen Hilfsmitteln auf dem neusten technischen Stand. Der informativ und kurzweilig verfasste Ausstellungskatalog ergänzt das Dargebotene und lädt auch zu Hause zur weiteren Auseinandersetzung mit den Wikingern ein. Die Schallaburg ist ohnehin immer einen Ausflug wert, aber für diese Ausstellung lohnt es sich besonders.

-stu-

Österreich/Deutschland/Tschechien: Sprachmittlungstrupp bei "Dynamic Response 15"

Von 13. bis 24. April 2015 fand die internationale Übung "Dynamic Response" auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig (TÜPL "A") statt. Die 3. Panzergrenadierbrigade (3.PzGrenBrig) trainierte gemeinsam mit Kräften aus Deutschland (eine Panzerkompanie der Panzerbrigade 21) und Tschechien (eine gemischte Panzerkompanie der 7. mech. Brigade). Die Arbeitssprache war daher Englisch und bis auf Kommandanten­ebene einschließlich Kompanie eine Selbstverständlichkeit (Absprachen, Befehlsausgaben, Belehrungen). Zur Optimierung der Kommunikation mit der tschechischen gemischten mechanisierten Kompanie wurde ein Sprachmittlungstrupp, bestehend aus zwei (von drei verfügbaren) Unteroffizieren als Sprachmittlungsgehilfen in Nebenfunktion von der 3.PzGren­Brig und zwei Sprachmittler aus dem Sprachinstitut des Bundesheeres (SIB) eingesetzt.

Folgende ­ Erfahrungen konnten gesammelt werden:

- Die Arbeitssprache ist und bleibt Englisch.

- Eine Sprachmittlung findet im Wesentlichen in der Vor- und Nachbereitung (Medienauswertung im Heimatland) einer Übung statt.

- Sprachmittlung findet nur wenig auf Kommandantenebene und gleichwertigem Niveau statt.

- Sprachmittlung ist ein Sicher­­heitsfaktor.

- Sprachmittlung - und NICHT-Sprachmittlung (aushorchen der anderen) - ist ein Vertrauensfaktor.

- Sprachmittlung vermittelt wichtige Details (z. B. unterschiedliche Sicherheitsabläufe beim Scharfschießen, die nur in Tschechisch verfügbar sind).

- Direkte Sprachmittlung vermeidet den Umweg über Englisch und somit potenzielle Fehlerquellen.

- Sprachmittlung unterstützt das gegenseitige Verständnis und fördert Sympathie.

Wichtig ist bei Sprachmittlereinsätzen, dass rechtzeitig vor dem vorgesehenen Einsatz die Vorbereitung beginnt. So wurden vom Hauptlehroffizier "Tschechisch" bereits 14 Tage vor Übungsbeginn das "Vorwort des Brigadekommandanten" zur Publikation "Dynamic Response 15", die Belehrungen des rechtskundigen Offiziers (Befugnisse der Soldaten, Taschenkarte "Recht der bewaffneten Konflikte") und die Belehrung TÜPl "A" inklusive der notwendigen Unterrichte übersetzt. Folgende Sprachmittlungsmethoden kamen bei der Übung zur Anwendung: reine Übersetzungstätigkeit (50,5 Stunden) und Sprachmittlung in Form des Konsekutivdolmetschens und v. a. des Flüstersimultandolmetschens während der einzelnen Befehlsausgaben und Besprechungen (Logistik, große und kleine Koordinierungsbesprechungen) sowie bei koordinierenden Maßnahmen v. a. im Bereich der Logistik (Sanitäts-, Munitions-, Betriebsmittelversorgung, Verpflegung, Transport etc.). Im Einsatz selbst (das deutsche Kontingent wurde bis in Zugsstärke in die österreichische Brigade, das tschechische Kontingent als geschlossene Kompanie eingegliedert) wurde in englischer Sprache geführt.

Oberst dhmfD Mag. Manfred Gratzer, Sprachinstitut des Bundesheeres

Österreich/Estland/NATO: Cyber Übung "Locked Shields"

Von 20. bis 24. April 2015 fand die größte internationale Cyber Übung "Locked Shields" statt. Organisiert wurde sie durch das NATO Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence in Tallinn/Estland. Über 400 Cyber-Spezialisten aus 16 Nationen nahmen an dieser Übung teil, darunter 16 Experten aus Österreich. Ziel war es, die Cyber-Abwehrfähigkeit, besonders von Behördenorganisationen im Bereich kritischer IT-Infrastrukturen, zu optimieren. Über ein groß angelegtes Computernetzwerk trainierten Expertenteams - von ihren jeweiligen Standorten im Heimatland - Angriffs- und Abwehrszenarien im Cyber­space. Sogenannte "Blue Teams" waren dabei jeweils mit dem Schutz einer komplexen und kritischen IT-Infrastruktur betraut und mussten deren Betrieb im Hacker-Angriffshagel eines "Red-Teams" möglichst störungsfrei aufrechterhalten. Die rechtlichen Voraussetzungen zur Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten stand ebenfalls im Mittelpunkt dieser Übung.

-red-

Indien/Nepal: Geburtstagsfeier

Am 24. April 2015 feierten die Gurkha-Regimenter in der indischen Armee ihren 200. Geburtstag. Das erste Gurkha-Regiment wurde am 24. April 1815 von der East India Company aufgestellt. Die Gurkha-Soldaten machten sich schnell als furchtlose Kämpfer einen Namen. Die Gurkhas wurden und werden sowohl von der britischen, als auch der indischen Armee erfolgreich eingesetzt. Gegenwärtig gibt es sieben Gurkha-Regimenter in der indischen Armee (1/3/4/5/8/9/11). Die Soldaten werden in Nepal angeworben und in Subathu ausgebildet. Sowohl in Indien wie in Großbritannien werden Feiern zu Ehren der Gurkha-Soldaten abgehalten.

-nt-

China: Raketenkauf

China wird von Russland das Flugabwehrsystem S-400 "Triumf" (NATO-Code: SA-21 "Growler") beschaffen. Sechs Luftabwehrbataillone sollen damit ausgestattet werden. Die S-400 ergänzt die Luftabwehr Chinas, die sich bis dato auf chinesische HQ-9 und russische S-300 abstützt. Mit der Flexibilität der "Triumf" lässt sich eine ganze Zielpalette, von Flugzeugen bis hin zu Raketen, auf große Entfernung bekämpfen. S-300 und HQ-9 eignen sich hingegen gut für den Kampf gegen Flugzeuge, konnten aber keine befriedigenden Ergebnisse in der Abwehr von Cruise Missiles und anderen Raketen erzielen. Mit der Beschaffung der S-400 hat China einen wesentlichen Schritt zur Absicherung seines Luftraumes getätigt. Durch die große Reichweite der S-400 wird sich auch die Luftlage an den Grenzen Chinas verändern.

-nt-

China: Soldatennachwuchs

Die Chinesische Volksbefreiungsarmee macht sich Sorgen wegen des Soldatennachwuchses. Es geht um Quantität und Qualität. Durch die Ein-Kind-Politik, fällt es jungen Menschen schwer eine Karriere in der Armee anzustreben, da sie sich verpflichtet fühlen ihre Eltern zu unterstützen. Speziell auf dem Land ist das ein Problem. Hinzu kommt noch der erleichterte Zugang zu den höheren Schulen, die viele Jugendliche ebenfalls in eine andere Lebensrichtung bringt. Ein Hauptproblem ist aber der allgemeine Gesundheitszustand. Schon in den vergangenen Rekrutierungen hat die Armee ihre Gesundheitsstandards senken müssen, da heute immer mehr Jugendliche die ehemals harten Aufnahme­kriterien nicht schaffen. Außerdem benötigt man auch eine große Anzahl von Absolventen höherer Schulen. Laut einem Gesundheitsreport über die Jugendlichen von Peking, der nach Untersuchungen in den Grundschulen erstellt wurde, leiden 21,6 Prozent der Kinder an Übergewicht, 50,2 Prozent an hohem Blutzucker, 46 Prozent an hohem Blutfett, 30,7 Prozent an hohem Blutdruck und 81,19 Prozent an Kurzsichtigkeit.

Bei der Ein-Kind-Politik der Han-Chinesen schuf die Regierung die Möglichkeit ein zweites Kind zu bekommen. Die meisten Familien wollen trotzdem kein weiteres Kind, da sie fürchten, dass sie ihm finanziell nicht dieselben Chancen bieten können. Die Armeeführung legt nun der Regierung nahe, Abhilfe und Anreize zu schaffen. Beim Gesundheitsstatus muss die Regierung ein Programm entwickeln, bei dem die Gesellschaft generell durch Ernährung und Sport gesunde Werte erreicht. Durch die Ein-Kind-Politik sind natürlich sämtliche Grosseltern und Eltern bestrebt ihren Prinzen oder ihre Prinzessin mit Essen zu verwöhnen - sie werden praktisch gemästet. Punkto Bewegung haben Kleinkinder kaum Möglichkeiten mit ihres­gleichen herumzutoben, da sie ständig unter Aufsicht der Erwachsenen sind.

-nt-

China/Kirgisistan: Antiterrorübung

Vom 21. bis 24. April 2015 nahmen Soldaten einer Spezialeinheit des Militärkommandos Lanzhou an einer Antiterrorübung im Rahmen der Shanghai Cooperation Organization (SCO) in Kirgisistan teil. Die Übung fand im unwegsamen Gebiet statt, um den Kampf gegen Terroristen im Gebirge zu schulen.

-nt-

Philippinen/USA: Schulter an Schulter

Von 20. bis 30. April 2015 fand die Übung "Balikatan 2015" (Schulter an Schulter) im Gebiet von fünf philippinischen Inseln statt. 5 000 Soldaten der philippinischen Streitkräfte, 6 500 US-Soldaten sowie 70 australische Soldaten nahmen mit 90 Schiffen und Flugzeugen an der Übung teil. Das Training umfasste die Verteidigung von nationalen Grenzen, internationale Sicherheitseinsätze und die Durchführung humanitärer Hilfe. Im Zuge der Übung wurden auch Verbesserungen der Infrastruktur durchgeführt, wie der Bau von Schulen.

-nt-

Libanon: Rüstungsgeschenke

Die libanesische Armee hat 98 Land Rover-Fahrzeuge und 48 Panzerabwehrlenkwaffensysteme "Milan" als Geschenk von Saudi Arabien erhalten. Die Fahrzeuge und Waffen sollen die libanesische Armee in ihrem Kampf gegen Terroristen unterstützen und sind Teil eines langfristigen Unterstützungsprogrammes Saudi Arabiens.

-nt-

Russland: Erhöhte Abwehrvorbereitungen

Am 9. April 2015 stellte Präsident Putin­ in einer Besprechung mit führenden Offizieren der russischen Streitkräfte fest, dass Russland zunehmend von offensiven ausländischen Kräften bedroht wird und dafür nun gerüstet sein muss. Die Bedrohungen können von Russland nicht ignoriert werden. Um für etwaige Konflikte vorbereitet zu sein, ordnete Putin eine verstärkte Übungstätigkeit der Streitkräfte an. Gemeinsame Übungen mit befreundeten Ländern sollen intensiviert und die militärische Präsenz Russlands auf der Krim und in der Arktis verstärkt werden.

-nt-

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