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Waldbrand in Kärnten

In Oberdrauburg (Oberkärnten) wütete ein sich schnell ausbreitender Waldbrand. Daher wurde am 21. April 2015 das Bundesheer von der Landesalarm- und Warnzentrale für einen Assistenzeinsatz im Bereich der Marktgemeinden Lurnfeld, Oberdrauburg und Sachsenburg angefordert.

Bei Naturkatastrophen oder großen Unglücksfällen kommt das Bundesheer nach erfolgter Assistenzanforderung durch den Bund, die Länder oder die Gemeinden dann zum Einsatz, wenn die zivilen Hilfskräfte alleine nicht mehr ausreichen, um der Bevölkerung zu helfen.

Die Assistenzeinsatzkräfte des Bundesheeres zur Brandbekämpfung in Oberkärnten begannen mit dem Einsatz in Oberdrauburg (21. April bis 3. Mai 2015). Die eingesetzten Bundesheer-Hubschrauber konnten nach ihrer Alarmierung bei den Löscharbeiten unterstützen und den Waldbrand durch intensiven Wassereinsatz aus Löschwasserbehältern bald unter Kontrolle bringen. Noch am gleichen Tag brach in den Abendstunden ein weiteres Feuer in der Nachbargemeinde Lurnfeld aus, der um einiges größer war als der erste in Oberdrauburg. Rund 75 Hektar Wald - soviel wie 150 Fußballfelder - standen im Vollbrand. Starker Wind hatte die löschenden Feuerwehren nächtelang in Schach gehalten, da durch die Trockenheit immer wieder vereinzelt Feuer aufgeflammt sind. Die Flammen erreichten teilweise eine Höhe von 60 bis 70 Meter, und um die Sicherheit der Löschflüge zu gewährleisten, wurde in diesem Bereich sogar der Luftraum gesperrt. Das größte Problem der Brandbekämpfung waren die immer wieder aufflammenden Glutnester. Der Zugang zu ihnen, war durch die Folgen des Brandes besonders erschwert.

Am Samstag, den 25. April 2015, kamen dann die Villacher Pioniere zum Einsatz gegen den Waldbrand in der Marktgemeinde Lurnfeld. Hauptmann Markus Jansche führte und koordinierte den Einsatz der 2. Pionierkompanie des Pionierbataillons 1 aus der Rohr- Kaserne. Einerseits bestand die Aufgabe, einen Zufahrtsweg auf den Plankogel instand zu setzen, da durch die Brandfolgen und das Löschwasser ein Befahren der Wege für Einsatzkräfte unmöglich geworden ist. Andererseits unterstützten die Pioniere die Feuerwehr direkt bei der Brandbekämpfung. Unter anderem mussten die vielen Glutnester ausgegraben werden. Diese hatten eine durchschnittliche Tiefe von 80 cm, was für die Soldaten und alle Feuerwehrleute eine schweißtreibende und gefährliche Arbeit im steilen und unwegsamen Gelände darstellte. An schwerem Gerät standen den Pionieren zwei Radbagger, ein Kettenbagger, ein Katastrophenhilfsbagger, ein Forsttraktor, drei Kipper sowie drei Tiefladesysteme zur Verfügung.

Durch den Wind und wegen der Trockenheit brachen immer wieder Feuer aus. Das Hauptproblem blieben die Glutnester. Bundesheer und Feuerwehr "kämpften" gemeinsam aus der Luft und vom Boden aus gegen die Brandherde. Durch den Einsatz der Pioniere konnten die Zufahrtswege zum Feuer wieder befahrbar gemacht werden. Die Koordinierung der Einsatzkräfte für die Löscheinsätze aus der Luft mit denen am Boden erfolgte durch die Flughelfer und funktionierte einwandfrei. Der Löscheinsatz mehrerer "Alouette" III-Hubschrauber verhinderte durch den punktgenauen Abwurf des Löschwassers die weitere Ausbreitung der Brandfläche vor allem an den Randbereichen der Brandherde.

Letztlich gelang es, den Waldbrand auf dem Plankogel in der Marktgemeinde Lurnfeld (Bezirk Spittal/Drau) zu löschen, und es konnte durch die Feuerwehr "Brand aus" gegeben werden.

In der Nachbargemeinde Sachsenburg kam es Mitte Mai 2015 nochmals zu einem Brand, der um einiges kleiner war als die vorangegangenen (12. bis 14. Mai 2015). Es war nur eine Fläche von rund drei Hektar betroffen. Auch dieser Brand konnte in wenigen Tagen gelöscht werden.

"Die Zusammenarbeit war vorbildlich, und es freut mich, dass wir ebenfalls mit unseren Spezialisten so rasch helfen konnten, damit die Mannschaften mit dem benötigten Gerät zu den Brandflächen kommen konnten", so der Militärkommandant von Kärnten, Brigadier Gitschthaler, der sich, wie oft in diesen Tagen, einen Überblick über die Lage verschafft hat.

Auf einen Blick

Das Bundesheer hatte bei diesem bisher größten Brandeinsatz in Kärnten 130 Soldaten im Einsatz. 106 Pioniere leisteten zusammen mit Alpinpersonal knapp 7 000 Arbeitsstunden im Brandgebiet. Sechs Bergführer des Jägerbataillons 26 sicherten die Einsatzkräfte alpintechnisch bei der Arbeit im steilen Gelände. Insgesamt transportierten die sieben eingesetzten Luftfahrzeuge ("Alouette" III, Augusta Bell 212, S70 "Black Hawk" und Pilatus PC-6 "Turbo Porter") rund 2,5 Tonnen Ausrüstung in das unwegsame Gelände und warfen rund eineinhalb Millionen Liter Löschwasser ab.

Hptm Mag.(FH) Christoph Hofmeister

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