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Rundschau

Österreich: Edelweiss Raid - Spittaler "inoffizielle" Weltmeister

Zum vierten Mal ging Mitte März 2009 in den Tuxer Alpen rund um den Truppenübungsplatz Lizum/Walchen der Edelweiss Raid 2009 über die Bühne - oder besser über die Berge, heuer allerdings unter erschwerten Bedingungen. Das Wetter spielte dabei eine Hauptrolle - mit Schneesturm, Regen, Wind und Nebel. So wurde der Wettbewerb weniger zum Kampf gegen die Zeit als zum Kampf gegen die Natur.

13 Gebirgsjäger-Teams (zu je acht Mann) aus drei Nationen starteten am 11. März in den frühen Morgenstunden, um in zwei Tagen 40 Kilometer, 4 000 Höhenmeter und zahlreiche Stationen zu bewältigen. Neben Teilnehmern aus Österreich waren Gebirgsjäger aus der Schweiz und Deutschland vertreten. (Slowenen, Polen und Franzosen hatten ihre Teams bereits namentlich gemeldet, mussten aber wegen aktueller Einsätze wieder absagen.) Brigadier Ernst Konzett, der Kommandant der 6. Jägerbrigade, die den Edelweiss Raid im Zweijahres-Rhythmus veranstaltet, brachte den Grundgedanken der Veranstaltung auf den Punkt: "Teilnehmer und Übungsleitung sind bei diesem Wettkampf sehr gefordert. Er unterscheidet sich in vielen Belangen nicht von einem realen Einsatz." Der Edelweiss Raid stellt - so Konzett - somit eine nahezu ideale Verbindung von körperlicher Herausforderung und militärischer Leistungsüberprüfung dar.

In der Tat waren während der beiden Wettkampftage vor allem die alpinen Gefahren sehr präsent. Die Route musste wegen der ständig steigenden Lawinengefahr mehrmals verändert und "entschärft" werden, die Sicherheit der Teilnehmer hatte Vorrang. Um diese zu gewährleisten, bediente man sich zahlreicher technischer Neuerungen. So erhielt jedes Team ein GPS, mit dem auf der Lagekarte jederzeit der Standort des Teams festgestellt werden konnte. Erprobt wurden auch eine mobile Digitalfunk-Basisstation und das Einsatzführungsnetz des Landes Tirol.

Nach knapp elf Stunden und der Bewältigung der verschiedenen Stationen (Schießen, Abseilen, Verwundetenbergung, Skiabfahrt am Seil, …) hatten die Soldaten des Spittaler Jägerbataillons 26 die Skispitzen vorne - und das bereits zum vierten Mal in Serie! Ihnen folgte ein Team der Schweizer Gebirgsinfanteriebrigade 9 und den dritten Platz belegte eine Gruppe des Stabsbataillons 6 aus Innsbruck.

Echten Kampfgeist bewies auch das Team des deutschen Gebirgsjägerbataillons 231. Nachdem ein Mann mit leichten Erfrierungen an den Fingern aufgeben musste, beendeten die Deutschen den Bewerb dennoch mit der zweitbesten Laufzeit. Da das Reglement aber besagt, dass alle acht Mann das Ziel erreichen müssen, kamen die Soldaten aus Bad Reichenhall nicht ins Klassement.

Mag. Uwe Schwinghammer

Österreich: Four Days of Supply - Logistikübung der "Vierten" am Führungssimulator

Vom 4. bis 8. März 2009 übten die Logistiker der 4. Panzergrenadierbrigade am Führungssimulator in Neulengbach. Als Ausgangslage diente die letzte taktische Übung der Brigade. Die Versorgungsdienste waren dabei zahlenmäßig den Taktikern überlegen, die "übliche" Verhältniszahl von vier Logistikern pro Kämpfer wurde aber erheblich unterschritten.

Der Auftrag der Brigade war die Evakuierung von Angehörigen einer ethnischen Minderheit aus dem Raum St. Pölten, unter Abwehr von Feind aus dem Raum Wien. Die Aufgabe der Einsatzunterstützungszentralen war die Sicherstellung der Folgeversorgung für die Phasen

  • Angriff in St. Pölten ostwärts,
  • Verzögerung und Rücknahme der eigenen Kräfte in den Dunkelsteiner Wald sowie
  • Angriff auf Wilhelmsburg.

Die Soldaten der virtuellen Welt sind sehr genügsam und verspüren selbst nach einer mehr als 24-stündigen Gefechtsphase weder Hunger noch Durst. Deshalb ging es bei der Übung primär um den Ablauf der Versorgung mit Sachgütern (Klasse III und V).

Seit Jänner des Jahres läuft die Erprobung der Vorschrift "Taktische Zeichen", die die österreichischen taktischen Zeichen weiter an die der NATO anpasst. Dadurch werden aber de facto auch englische Abkürzungen mit übernommen. Dies führte zu "Denglisch" und damit verbunden zu Sprach- und Begriffsverwirrungen im Versorgungsbereich. Dazu ein Detail: Der Unterschied zwischen einer Verwundetensammelstelle und einem Ambulance Exchange Point ist allein aus dem taktischen Zeichen nicht ableitbar.

Virtuelle Kameraden sind genügsam, aber nicht unverwundbar. Die Sicherstellung der Versorgung der Verwundeten im laufenden Gefecht war deshalb eine weitere Hauptaufgabe. Das Rechenprogramm liefert zwar gute Prognosen - diese müssen aber erst in eine brauchbare Ablauforganisation umgesetzt werden. Das wurde erst in der Endphase der Übung, beim Angriff auf Wilhelmsburg, gut gelöst.

Fazit:

Clausewitz hielt es nicht immer für ratsam, gegnerische Transporte anzugreifen, doch ist dies heute zu überdenken. Denn, vor allem aufgrund der Nulltoleranz der Öffentlichkeit gegenüber eigenen Verlusten, ist die Stärke der Bedeckung von Transporten genau zu beurteilen - selbst wenn das zu Lasten der Schlagkraft geht.

Die eigene Kampfkraft ist zu erhalten und dem Gegner durch rasches Manövrieren und Show of Force der eigene Wille aufzuzwingen. Die Übung zeigte dabei die Notwendigkeit, Logistikteile hochmobil und "nahe heran" zu halten, um nicht starke Positionen aufgeben zu müssen, nur weil die Versorgungsdienste zu wenig Bedeckung bzw. Schutz haben.

Hauptmann Jörg Loidolt

Österreich: Neuer Kommandant der 3. Panzergrenadierbrigade

Am 23. März 2009 übernahm Brigadier Mag. Anton Wessely im Rahmen einer militärischen Feier in der Raab-Kaserne in Mautern das Kommando über die 3. Panzergrenadierbrigade. In seiner Antrittsrede hob er die Wichtigkeit des Vertrauens und des zielorientierten Handelns jedes Einzelnen in der Brigade hervor. Er betonte den Wert aber auch die Notwendigkeit der Gemeinsamkeit und des Schulterschlusses in der "Familie" Brigade, um aus diesem gesicherten Umfeld heraus schlagkräftig die Herausforderungen der Zukunft annehmen zu können.

Brigadier Mag. Anton Wessely wurde 1965 in Wien geboren und 1984 bis 1987 an der Theresianischen Militärakademie zum Berufsoffizier ausgebildet. Nach Verwendungen als Zugskommandant, Batteriekommandant (PanzerFlABatterie) sowie im Stab des Panzerstabsbataillons 3 absolvierte er 1993 bis 1997 an der Landesverteidigungsakademie in Wien den Generalstabskurs. Dem folgten Tätigkeiten als 2. Generalstabsoffizier der 3. Panzergrenadierbrigade, als Kommandant des Panzerartilleriebataillon 3 (Truppenverwendung), als Referatsleiter an der Landesverteidigungsakademie sowie als stellvertretender Leiter der Ausbildungsabteilung A im Führungsgrundgebiet 7 des Bundesministeriums für Landesverteidigung (bzw. in der Gruppe Ausbildungswesen des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport).

-red-

Österreich: Vorfall mit 9-mm-Patrone

Am 4. März 2009 kam es am Truppenübungsplatz Bruckneudorf zu einem Besonderen Vorfall mit einer 9-mm-S-Patrone für die Pistole 80. Die Patrone fiel beim Aufmagazinieren auf den Boden, das Anzündhütchen setzte um, und die Patrone explodierte.

Die Fallenergie aus ca. einem Meter Höhe reichte aus, um bei dem (zufällig) exakten Auftreffen des Anzündhütchens auf ein hartes Hindernis (Steinchen usw.) den "Schuss" auszulösen! Deshalb sollte man Munition vorsichtig und sachgemäß behandeln - also nicht fallen lassen - weil ein (wenn auch geringes) Restrisiko nicht auszuschließen ist.

-red-

Österreich: Kennzeichnungen für Milizanwärter

Für Wehrpflichtige, die sich freiwillig für eine Milizfunktion gemeldet haben oder die sich einer Ausbildung zum Milizunteroffizier oder Milizoffizier unterziehen ("Milizanwärter"), wurden folgende Kennzeichnungen eingeführt:

  • Angenommene Freiwillige für Milizmannschaftsfunktionen (mögliche Dienstgrade Rekrut, Gefreiter, Korporal und Zugsführer) erhalten Dienstgrabzeichen mit einem grünen Streifen.
  • Angenommene Freiwillige für Milizunteroffiziersfunktionen (mögliche Dienstgrade Rekrut, Gefreiter, Korporal und Zugsführer) erhalten Dienstgrabzeichen mit zwei grünen Streifen.
  • Soldaten in der Ausbildung zum Milizunteroffizier (mögliche Dienstgrade Gefreiter, Korporal und Zugsführer) erhalten Dienstgrabzeichen mit einem silbernen Streifen.
  • Soldaten in der Ausbildung zum Milizoffizier (möglicher Dienstgrad Wachtmeister) erhalten Dienstgrabzeichen mit einem goldenen Streifen.

-red-

Österreich: Führungskräfteausbildung für UN-Friedensmissionen

Wien war erstmals Veranstaltungsort für den Senior Mission Leaders Course der Vereinten Nationen - einer der bedeutendsten Ausbildungsgänge der Vereinten Nationen. Der Kurs bereitete hochrangige politische, militärische, polizeiliche und administrative Entscheidungsträger auf Leitungsfunktionen in UN-geführten Friedenseinsätzen vor. Das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport waren gemeinsam mit dem United Nations Integrated Training Service (Teil des Department of Peacekeeping Operations) für die Organisation dieses Ausbildungsganges verantwortlich. Der Kurs lief vom 5. bis 14. Mai 2009 an der Landesverteidigungsakademie in Wien. Die Koordinierung und die Kursvorbereitung erfolgten durch die Abteilung Militärpolitik.

Die Komplexität derzeitiger und künftiger Friedensmissionen erfordert das optimale Zusammenspiel verschiedener Funktionsbereiche. Die größtmögliche Effizienz wird dabei aber nur dann erreicht, wenn möglichst alle relevanten Dimensionen berücksichtigt werden. Während der Ausbildung wurden die Teilnehmer daher mit all jenen Herausforderungen konfrontiert, welche sich im Zusammenhang mit komplexen, internationalen Operationen ergeben können und es wird aufgezeigt, wie diesen bestmöglich zu begegnen ist. Darüber hinaus wurden den Teilnehmern wesentliche Verfahren und Abläufe bei UN-Friedensmissionen näher gebracht. Teil der Ausbildung waren auch Genderfragen, Rechtsstaatlichkeit (Rule of Law) sowie der Schutz der Zivilbevölkerung (Protection of Civilians).

-red-

Deutschland, Frankreich, NATO: NATO-Gipfel in Straßburg/Kehl

Am 3. und 4. April 2009 feierte die NATO im Rahmen eines von Deutschland und Frankreich ausgerichteten Gipfels ihr 60-jähriges Bestehen. Die Hauptbotschaft des Gipfels ist, dass die NATO auf gegenwärtige und künftige sicherheitspolitische Herausforderungen nur umfassend, präventiv und mit koordinierten Mitteln antworten kann. Dabei soll mit anderen internationalen Organisationen (UNO, OSZE, EU) verstärkt zusammengearbeitet werden. Die NATO bleibt aber weiterhin das umfassende sicherheitspolitische Bündnis in Europa. Folgende Ergebnisse wurden erzielt:

  • Innerhalb von 18 Monaten soll ein neues strategisches Konzept beschlossen werden.
  • Auf Grundlage der neuen U.S.-Strategie zu Afghanistan soll die Befriedung der Region wirksamer umgesetzt werden. Dabei geht es aber nicht primär um mehr Soldaten und Gerät, sondern um eine bessere Nutzung vorhandener Ressourcen.
  • Die Beziehungen mit Russland sollen im NATO-Russland-Rat so rasch wie möglich aufgenommen werden.
  • Albanien und Kroatien wurden am 1. April 2009 als 27. und 28. NATO-Mitglied aufgenommen.
  • Frankreich kehrt (nach 43 Jahren) in die integrierten Militärstrukturen der NATO zurück.
  • Anders Fogh Rasmussen wurde (einstimmig) zum Nachfolger von Jaap de Hoop Scheffer ernannt.

-red-

Kanada: Ein Highway of Heroes

Im Peace-Keeping-Einsatz gefallene kanadische Soldaten werden zur Trenton Air Base (Ontario), einem Stützpunkt der kanadischen Luftstreitkräfte, geflogen und von dort - vor der Übergabe an die Familienangehörigen - in die Gerichtsmedizin in Toronto überführt. Ein Straßenabschnitt zwischen der Trenton Air Base und dem Don Valley Parkway in Toronto heißt seit 2007 zu Ehren der Peacekeeper und als Anerkennung der Männer und Frauen, die im Dienste Kanadas ihr Leben verloren, Highway of Heroes. Auf diesem erweisen zahlreiche Kanadier den Gefallenen bei der Überführung vom Straßenrand und von Brücken aus die letzte Ehre.

-red-


VAE beschaffen 48 neue Flugzeuge

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) werden 48 Alenia Aermacchi M-346 "Master" Flugzeuge beschaffen, 24 davon in der Konfiguration als Jettrainer und 24 (mit Radargerät) als leichte Kampfflugzeuge. Die Lieferung der Flugzeuge soll ab 2012 erfolgen und der Zusammenbau im Rahmen eines Joint Ventures von Alenia Aermacchi und der Mubadala Development Company in den VAE.

Deutschland: mehr Einberufungen

Bisher wurde in Deutschland nur ein Teil der Wehrpflichtigen einberufen ("selektive Wehrplicht"). Aufgrund eines Gerichtsurteils zum Gleichheitsgrundsatz (Wehrgerechtigkeit) sollen künftig alle Wehrpflichtigen zur Bundeswehr einberufen werden. Diese Maßnahme ist nicht nur sicherheitspolitisch relevant, sie wird vermutlich auch helfen, die Anzahl der Jugendarbeitslosen zu verkleinern.

Bundesheer erhält 96 Hakenlader

Hakenladesysteme sind vor allem notwendig, um die Interoperabilität von Logistikelementen des Östereichischen Bundesheeres bei internationalen Einsätzen zu erhöhen. 96 Hakenladesysteme (72 ungeschützte 8x6 sowie 24 geschützte 8x8 Systeme) der Firma MAN werden beschafft. Das Auftragsvolumen beträgt rund 60 Millionen Euro. Die ersten Hakenladesysteme wurden im März 2009 ausgeliefert.

Zeltweg: Militärluftfahrtausstellung

Die Militärluftfahrtausstellung Zeltweg geht 2009 ins fünfte Jahr. Ein besonderer Besucheransturm wird während der "AIR POWER" 2009 - einer der größten Flugshows Europas - vom 26. bis 27. Juni 2009 erwartet. Die Militärluftfahrtfahrtausstellung ist vom 8. Mai bis 18. Oktober 2009 täglich außer Montags von 0900 Uhr bis 1700 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet, Führungen sind nach Voranmeldung möglich.

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