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Focus: Garde heute

"Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Hüten der Flamme!" Die Garde ist zweifelsohne ein besonderer Verband im Österreichischen Bundesheer. Aufgrund ihres Auftrages ist sie für die militärische Repräsentation der Republik Österreich und des Österreichischen Bundesheeres hauptverantwortlich . Daraus ergibt sich ein breitgefächertes Aufgabenspektrum.

Repräsentationsverband

Eine wesentliche Herausforderung für die Erfüllung dieses Aufgabenspektrums ist, dass sich ständig Teile im Repräsentationseinsatz befinden. Hier gilt es höchste Professionalität, Präzision, Konzentration und Selbstdisziplin zum Zusammenwirken zu bringen.

Die Rahmenbedingungen des nur sechsmonatigen Grundwehrdienstes erfordern zusätzlich einen großen Aufwand und verlangen die uneingeschränkte Leistungsbereitschaft aller Beteiligten. Aufgrund der Systematik von sechs Einrückungsterminen im Jahr und des hohen Bedarfs an Funktionssoldaten im Bereich des Militärkommandos Wien befinden sich ständig drei im Ausbildungsstand unterschiedliche Vollkontingente im Stand der Garde.

Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass die soldatischen Grundtugenden wie Disziplin, formal entsprechendes Auftreten, Pünktlichkeit, Tapferkeit, Wachsamkeit, Verschwiegenheit, Gehorsam und Kameradschaft die Basis aller militärischen Abläufe sind. Es ist dabei nicht verwunderlich, dass nach abgeschlossener Parade-Grundausbildung die anderen infanteristischen Ausbildungsziele in kurzer Zeit unbedingt erreicht werden müssen. Bei allen Gefechtstechniken und militärischen Abläufen kommt es auch auf die Beherrschung dieser Tugenden an. Die Erreichung dieses Zieles konnte durch die Garde bei Übungen und in Einsätzen, im In- und Ausland, immer wieder unter Beweis gestellt werden.

In diesem Zusammenhang kann es freilich durch die gesellschaftspolitischen Strömungen der letzten Jahre und durch den Wertewandel von der sogenannten "guten alten Zeit" in unsere postmoderne "Spaß-Gesellschaft" - wie es oft heißt - zu Spannungen im täglichen Dienstbetrieb kommen.

Auch die multi-ethnische Zusammensetzung der Rekruten unseres Verbandes mit allen sich daraus ergebenden Herausforderungen spiegelt die gegenwärtige Situation in Österreich und der Europäischen Union wider!

Dieser Umstand verlangt vor allem dem Kaderpersonal ein hohes Maß an Sensibilität, Belastbarkeit und Durchhaltevermögen ab, wenn man bedenkt, dass die Garde zusätzlich jährlich drei bis vier Assistenzkompanien für den "Assistenzeinsatz-Schengen - Erweiterung" im Burgenland zu stellen hat. Der Kader der Garde ist verhältnismäßig jung (Durchschnittsalter: 33 Jahre). Diese Tatsache bedingt eine dementsprechende Ausbildung des Kadernachwuchses. In den letzten Jahren war die Garde dabei erfolgreich und kann derzeit einen Besetzungsgrad von 85 Prozent vorweisen.

Kampfverband

Die Garde bereitet sich aber auch auf die Herausforderungen der Zukunft im internationalen Umfeld vor. Die Beurteilungsprozeduren, eine Kaderpräsenzeinheit bei der Garde, mit entsprechenden Ressourcen und Umfeldbedingungen aufzustellen, sind derzeit im Gange. Für die Implementierung eines KIOP/KPE-Elementes in der Größe einer verminderten Jägerkompanie (mit zwei Jägerzügen) wurde als Planungshorizont das Jahr 2012 vorgegeben. Durch eine solche Implementierung im Großraum Wien könnte das vorhandene Potenzial an Wehrpflichtigen (Anm. 2008 wurden rund 3 200 Wiener zum Grundwehrdienst einberufen) besser ausgeschöpft werden.

Gardemusik

Die Gardemusik ist als eigenständige Kompanie in die Garde eingebunden. Sie leistet einen wertvollen Beitrag für die positive Wahrnehmung des Bundesheeres in der Bevölkerung in Wien und in ganz Österreich. Dabei sollte immer der zielgerichtete Einsatz im Vordergrund stehen. Sie ist dabei nicht nur bei Repräsentationsaufgaben gemeinsam mit den Gardekompanien eingesetzt, sondern sie hat auch noch zahlreiche andere Ausrückungen - vom Einzeltrompeter bis hin zu unterschiedlichsten Konzerten - zu absolvieren. Dabei kommt sie auf über 230 Einsätze im Jahr! Darüber hinaus ist die Gardemusik aber auch Ausbildungsstätte für die Ausbildung aller Musikunteroffiziere des Österreichischen Bundesheeres.

Die Wahrnehmung der Repräsentation in vollem Umfang, das Bereitstellen aller Kräfte für Aufgaben unterschiedlichster Intensität, zusätzlich die Musikausbildung für das gesamte Österreichische Bundesheer wird auch in Zukunft - fordernd wie bisher - den dienstlichen Alltag der Garde prägen. Die Erfüllung aller Aufgaben erfolgt stets getreu unserem Wahlspruch:

"Österreichs Garde - Ehre und Pflicht"!

Autor: Oberstleutnant MSD Stefan Kirchebner

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