Diplomaten-Evakuierung
Heute fand vor eingeladener Prominenz aus dem In- und Ausland eine Evakuierungsübung am Truppenübungsplatz Hochfilzen statt. Die in Absam stationierte Hochgebirgskompanie des Stabsbataillons 6 sicherte gemeinsam mit einem Gebirgsjägerzug des 14.Regiments der Alpini-Brigade "Julia" den Abtransport von, laut Übungsannahme, hochrangigen "EU-Diplomaten aus einer Krisenregion. Höhepunkt der Übung waren sicherlich die Bergung eines "Botschafters" mit einem Hubschrauber und die Verwendung von scharfer Munition beim simulierten Abwehrfeuer.
Die Übungsannahme sah vor, dass die Gruppe der Diplomaten in ein gesichertes Gebäude verbracht werden sollte, um sie vor revoltierenden Demonstranten in Sicherheit zu bringen. Nachdem die Lage jedoch weiter eskalierte und sich unter die Demonstranten auch Provokateure mischten, versuchten über Funk alarmierte Soldaten die Menge mit Mitteln der "Crowd-Control" zu beruhigen. Dazu waren die eingesetzten Soldaten mit Plexiglas-Schutzschildern und Polizeihelmen ausgerüstet. Verhandlungen mit der Menge bewirkten kein Einlenken und erst nach Abgabe einiger Warnschüsse konnte die Demonstranten abgedrängt werden. Inzwischen konnte mit einem angeforderten Hubschrauber das hochrangigste Mitglied der Diplomatendelegation in einer spektakulären Aktion über das Dach des Hauses evakuiert werden. Da inzwischen das Haus von Unruhestiftern beschossen wurde, galt es nun auch die restlichen Delegationsmitglieder in Sicherheit zu bringen. Während im scharfen Schuss der angenommene Feind niedergehalten wurde, konnte der italienische Alpinizug die Gruppe der Diplomaten letztendlich aus der Gefahrenzone bringen.
Mit solchen Übungen betritt man Neuland, da europaweit auf dem Gebiet der Evakuierung und dem Verhalten in Krisenregionen noch relativ wenig Erfahrungswerte bestehen. Vor allem das Zusammenwirken von Einheiten aus verschiedenen EU-Ländern stellt die Soldaten, alleine durch das Sprachenproblem, vor besondere Herausforderungen.