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Die Lage verschärft sich

09. August 2005 - 

In der Nacht von Montag auf Dienstag blieb die Lage für die Task Force 3 wie erwartet entspannt. Am Morgen begann das Bataillon mit weiteren Versorgungstätigkeiten. Mit weiteren Patrouillenfahrten versuchten die Soldaten, den Kontakt zur Bevölkerung zu vertiefen und das Vertrauen der Einheimischen zu gewinnen.

Noch in den Morgenstunden war die erste Übungseinlage zu bewältigen: Ein Erkundungsteam der Versorgungskompanie (LOGCOY) wurde in der Nähe von Edelbach in einen Verkehrsunfall verwickelt, ein Kraftfahrer wurde dabei leicht verletzt (Anm: nur eine Übung). Dank des in Erprobung stehenden "Fleetmanager"-Systems der Mobilkom Austria konnte der Unfallort schnell lokalisiert und dem Verletzten geholfen werden.

Eine Bombe in Camp Kaufholz

Wenig später, um 9.00 Uhr herrschte Aufruhr im Camp Kaufholz: Ein Bombenfund zwang den Kommandogruppenkommandant der Versorgungskompanie, Vizeleutnant Wolfgang Nährer, die Unterkünfte zu räumen. "Das angeforderte EOD-Team (Anm.: Entschärfungsteam) hatte die Lage jederzeit unter Kontrolle und wir konnten nach der Entschärfung der Bombe das Camp wieder beziehen", schildert Nährer den glimpflichen Ausgang der heiklen Situation. Nach dem Vorfall wies er die MFOR-Soldaten an, vermehrt auf verdächtige Gegenstände zu achten.

Brigadier Karl Pronhagl, Kommandant der Brigade, überzeugte sich am Vormittag persönlich von der Situation im Einsatzraum. Pronhagls Entscheidung: "Es besteht im Moment kein Anlass, von der Bedrohungsstufe Bravo abzugehen."

Erneuter Zwischenfall

Dennoch kam es gegen 15.00 Uhr erneut zu einem Zwischenfall, diesmal in der Enklave Pötzles. Während eines Gespräches mit Einheimischen entdeckte Wachtmeister Christian Gruber von der Pionierkompanie (ENGCOY) ein Pistolenmagazin bei einem Rubier. Daraufhin entschloss sich Grubers Kommandant, Hauptmann Gernot Schröttner, eine Hausdurchsuchung (house-searching) durchzuführen.

Rasch errichteten die Soldaten Roadblocks und Checkpoints. Als die Kräfte mit den Durchsuchungen beginnen wollten, eskalierte die Lage. Im Dorf der Rubier demonstrierte die Bevölkerung gegen das Vorgehen. Durch geschickte Gespräche und einer "show of force" mit vier Pionierpanzern konnte die Ansammlung jedoch friedvoll aufgelöst werden.

Aufgrund der Vorkommnisse am Dienstag blieben die Truppen über Nacht in erhöhter Bereitschaft, auch wenn der Kommandant der TF3, Oberstleutnant Gerhard Skalvy, beruhigte: "Aus unserer Sicht besteht kein Grund, die Bedrohungsstufen zu erhöhen. Wir gehen weiter von einer stabilen, aber angespannten Lage aus."

Am Nachmittag gelingt es den Soldaten, eine Demo ohne Gewalt aufzulösen. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Am Nachmittag gelingt es den Soldaten, eine Demo ohne Gewalt aufzulösen.

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