Salzburg: Heeresärzte, Grundwehrdiener und Milizsoldaten helfen
Ärzte, Krankenpflegepersonal und Notfallsanitäter, allesamt Milizoffiziere und -unteroffiziere des Fliegerabwehrbataillons 3 und des Radarbataillons, helfen seit Mittwoch bei der medizinischen Betreuung der Flüchtlinge am Salzburger Hauptbahnhof. Sie sorgen somit für Entlastung der dort eingesetzten zivilen Hilfsorganisationen. Der Einsatzleiter des Roten Kreuzes, Robert Leitner, bedankt sich für die Unterstützung: "Unsere Freiwilligen Helfer des Roten Kreuzes die auch einem Zivilberuf nachzugehen haben, sind nach zwei Wochen einfach an ihrer Leistungsgrenze angelangt".
Sanitätspersonal rund um die Uhr im Einsatz
Das medizinische Personal versorgt bis zu 500 Personen täglich rund um die Uhr, der Bedarf reißt auch in der Nacht nicht ab. Bis zu zehn Patienten müssen gleichzeitig behandelt werden. Oberleutnant Dr. Mück vom Radarbataillon, im Zivilberuf praktischer Arzt, versieht ebenfalls Dienst am Hauptbahnhof. Über seine vorgesehene Arbeitszeit hinaus hilft er auch in der Nachtschicht freiwillig aus. "Wir werden täglich mit ca. 400-500 Patienten konfrontiert, wir machen was wir können, bei schlimmeren Fällen müssen wir die Menschen ins Krankenhaus bringen", so Mück. Die Mediziner behandeln hautsächlich grippale Infekte, Durchfallerkrankungen, aber auch Herz-Kreislaufprobleme.
1.000 warme Mahlzeiten täglich
Die Soldaten unterstützen auch bei der Ausgabe von warmer Verpflegung, Tee, Obst und Hygieneartikeln. Die Küche des Fliegerabwehrbataillons bereitet dafür bis zu 1.000 warme Mahlzeiten täglich sowie Tee in der Schwarzenberg-Kaserne zu, welche dann in den Aufnahmezentren verteilt werden. Zusätzlich wird Bekleidung ausgegeben.
Milizsoldaten an Brennpunkten eingesetzt
Weiters unterstützen Milizsoldaten den Aufbau von Notschlafstellen in einer stillgelegten Fabrik bzw. in geräumten Hallen der Asfinag. Auch kleine Aufmerksamkeiten, wie das Fußballspielen mit den Kindern und Jugendlichen - soweit Zeit dafür bleibt - sind ein wichtiger Teil des Einsatzes der Soldaten. Die Menschen sind dankbar für diese kurzen Momente der Normalität und speziell die Kinder fassen wieder Mut und Vertrauen.
Fliegerabwehr-Übung abgesagt
Das Rote Kreuz war bereits seit Wochen am Salzburger Hauptbahnhof im Einsatz, um Kranke und verletzte Personen medizinisch zu versorgen. Da sich die Flüchtlingssituation weiter zu verschärfen drohte, entschied das Kommando Luftraumüberwachung, die Fliegerabwehr-Übung "Skyshield 15" abzusagen. Die bereits einberufenen Milizsoldaten und die Berufssoldaten wurden in den Kasernen für weitere Aufträge bereitgehalten.