ÖBB-Verkehrsleitzentrale: Bundesheer koordiniert Transport der Flüchtlinge
Das Bundesheer leitet seit Mittwoch, den 16. September, die Koordination der gesamtstaatlichen Transportlogistik. In der Verkehrsleitzentrale der ÖBB koordinieren Heeres-Experten österreichweit den Transport auf Straße und Schiene unter Berücksichtigung verfügbarer Unterkunftskapazitäten in den Bundesländern, um die derzeitige Flüchtlingssituation zu bewältigen.
Einsatz rund um die Uhr
Das Heer richtete für diese Herausforderung ein eigenes Lagezentrum in der ÖBB-Verkehrsleitzentrale ein. Das dort arbeitende Team setzt sich aus Stabsoffizieren des Kommandos Einsatzunterstützung, des Versorgungsregiments 1 und Logistikoffizieren des Streitkräfteführungskommandos zusammen und ist im Schichtbetrieb rund um die Uhr im Einsatz.
Überblick im Lagezentrum
Oberst Wolfgang Mayerhofer, stellvertretender Leiter der Verkehrsleitzentrale, behält den Überblick: "Unser Team ist mit den Verbindungsoffizieren in den Bundesländern und den Verkehrsleitstellen vor Ort im engen Kontakt. Sie liefern ein Bild über die Lage und leiten uns Informationen wie Buskapazitäten oder die Anzahl der Flüchtlinge weiter." Rund 30 Bundesheer-Busse transportieren die Flüchtlinge, auch alle zivilen Transportmöglichkeiten werden je nach Bedarf geplant und eingesetzt.
Laufend aktuelles Lagebild
Im Lagezentrum wird im ersten Schritt die Anzahl der Flüchtlinge erhoben. Mit den Informationen über freie Unterkünfte und den verfügbaren Kapazitäten in Plan-und Sonderzügen der ÖBB planen die Experten dann den Weitertransport. Die Soldaten aktualisieren gemeinsam mit dem Innenministerium laufend das Lagebild an den Grenzen, wichtigen Bahnhöfen sowie die Unterkunftsbelegung und reagieren in Zusammenarbeit mit den Transport-Partnern auf den Bedarf.
Ein täglich erstelltes Gesamtlagebild fasst alle Informationen der Flüchtlingssituation sowie die Entwicklung in den Nachbarstaaten und in jenen entlang der Fluchtrouten zusammen, und ist so die Grundlage für Folgeplanungen in den jeweils nächsten Tagen.
Abwicklung eines effizienten Transportes
Ziel der Koordinatoren ist der rasche Weitertransport von den Grenzübertrittstellen zu Notquartieren für einen kurzfristigen Aufenthalt oder zu Bahnhöfen für die Weiterreise. Das Rote Kreuz und die Magistratsabteilung 70 der Stadt Wien stellen dazu eine Übersicht der Notquartiere bereit. ÖBB, Innenministerium, Postbus, Polizei und private Busunternehmen unterstützen die Arbeit für einen geregelten Ablauf.