Sanitäter im Assistenzeinsatz
Derzeit befinden sich mehr als 600 Soldaten im Assistenzeinsatz in der Südsteiermark. An allen Einsatzorten versehen die Bundesheer-Angehörigen 24-Stunden-Dienste. "Die Männer und Frauen sind draußen in der Kälte, bei Tag und Nacht", erklärt der leitende Arzt, Dr. Johannes Plenk. "Das stört den Tag-Nacht-Rhythmus, schwächt das Immunsystem und macht den Organismus anfällig für Krankheiten." Husten, Fieber und Erkältungen sind die Folge. Dazu kommt die Feinstaubbelastung durch die Lagerfeuer und eine Vielzahl an möglichen Keimen, die von den Flüchtlingen mitgebracht werden, so Plenk.
Schwergewichte: Vorbeugung und Hygiene
In derartigen Situationen sind Vorbeugung und Hygiene besonders wichtig. Die Soldaten im Assistenzeinsatz erhalten Schutzimpfungen gegen Mumps, Masern, Röteln und Hepatitis, fährt Plenk fort. "Zusätzlich hat jeder Soldat freien Zugang zu Desinfektionsmitteln und Schutzmasken." Letztere werden auch von den Bundesheer-Sanitätern gerne verwendet, wenn es darum geht, Kranke oder Verletzte aus der Menge zu bergen.
"Wir helfen wo wir gebraucht werden"
Der Auftrag der Heeresärzte und -sanitäter ist zuerst die Versorgung der eigenen Truppe. "Aber wenn wir Kapazitäten frei haben, helfen wir dort, wo wir gebraucht werden. Wir können nicht einfach zuschauen, wenn jemand in der Menge kollabiert", stellt ein Sanitäter klar. "Darum bergen wir die Menschen – vor allem Schwangere und Kinder. Wenn eine Akutbehandlung notwendig ist, dann übergeben wir sie dem Roten Kreuz." Dort wiederum sei man froh, bestätigt der dortige Einsatzleiter, dass man auf die Berge- und Triagekompetenz der militärischen Rettungsteams zurückgreifen kann.
Die Rettungskette funktioniert vorbildlich
Zur Stelle waren die Bundesheer-Sanitäter auch bei einem Unfall vor zwei Tagen, bei dem ein junger Soldat unglücklich von einer Eisenstange im Gesicht getroffen wurde. "Da haben wir gesehen: Wenn es darauf ankommt, dann funktioniert die Rettungskette", freut sich der Notarzt. "Der Mann wurde vorbildlich geborgen, erstbehandelt und war innerhalb kürzester Zeit im Krankenhaus."