Legenden der Lüfte bei der AIRPOWER16
Über dem Himmel von Zeltweg tummeln sich in den kommenden zwei Tagen nicht nur modernste Jets und Hubschrauber. Auch Legenden der Lüfte geben sich bei der AIRPOWER16 am Fliegerhorst Hinterstoisser ein Stelldichein. Mit dabei sind u. a. die Fokker D VII (Baujahr 1918) und der erste Düsenjet der Welt: eine Messerschmitt 262, die ihren Erstflug im Sommer 1942 absolviert hat.
Fokker D VII, Nachbau vom Schweden Mikael Carlson
Die Fokker D VII war im Ersten Weltkrieg die vorletzte Flugzeugentwicklung, die auf deutscher Seite an der Front eingesetzt wurde. Nachgebaut wurde sie vom schwedischen Flugzeug-Enthusiasten und Berufspiloten Mikael Carlson. Er hat den Originalmotor der Fokker in Norwegen ausfindig gemacht und nach dessen Restaurierung das Flugzeug dazu nachgebaut.
"Das Bauen von historischen Maschinen ist meine große Leidenschaft. Gott sei Dank spielt meine Frau da mit und ist auch bei Flugshows immer dabei", sagt Carlson. Insgesamt hat er bereits zehn historische Flugzeuge nachgebaut. In die Fokker D VII hat er drei Jahre investiert.
In sein Flugzeug hineinhören
Mit der "Düsen-Me" ist Geri Krähbühe in Zeltweg gelandet. Er ist Chef-Testpilot bei Airbus Defence & Space im bayerischen Manching und fliegt die Me 262 bei Airshows im Auftrag der Messerschmitt Stiftung.
"Die Me 262 ist mit einem modernen Jet nicht vergleichbar. Hier sind keine Computer am Werk, die mithelfen oder regulierend eingreifen. Der Pilot muss in sein Flugzeug hineinhören. Es ist wie ein Tanz - manchmal harmonisch und dann wieder wild und herausfordernd", erklärt Krähbühe.
Begeistert ist er vor allem vom Jumo-004-Triebwerk der Me. "Wenn man bedenkt, dass das Konstruktionsprinzip noch heute weltweit Standard im Bau von Düsentriebwerken ist, kann man ermessen, welch großartige Leistung die damaligen Ingenieure erbracht haben", resümiert Krähbühe.