Operation "ALTHEA": Bundesheer verstärkt Engagement in Bosnien-Herzegowina
Am 2. Dezember 2004 hat die neu aufgestellte EUFOR-Friedenstruppe nach neun erfolgreichen Jahren des NATO-Peacekeepings (IFOR und SFOR) in Bosnien und Herzegowina die Verantwortung übernommen. Seit Dezember überwacht nun EUFOR die Umsetzung des Dayton-Friedensabkommens.
Der Aufstellung der neuen Friedenstruppe gingen ein Beschluss des UN-Sicherheitsrates (1575/2004) und des Rates der Europäischen Union (2004/570) voraus. Die offizielle Bezeichnung der gesamten EU-Operation in Bosnien und Herzegowina lautet Operation "ALTHEA". Die Operation ist als Teil der gesamten Bemühungen der Europäischen Union in Bosnien und Herzegowina zu verstehen. Diese verfolgen das Ziel, das Land in seinem Streben nach Integration in die Europäische Union zu unterstützen.
Österreich, das sich bisher schon mit einem Kontingent an der MSU (Multinational Specialised Unit), nunmehr IPU (Integrated Police Unit), in Sarajewo beteiligt hatte, stellt seit Dezember 2004 nun 150 zusätzliche Soldaten im Raum Tuzla.
In Tuzla befindet sich das Kommando der "Multinational Task Force North", einer der drei Task Forces in Bosnien. Insgesamt beteiligen sich derzeit elf EU-Nationen sowie die Türkei an der Operation "ALTHEA". Österreich stellt hier gemeinsam mit Tschechien die "Security Coy" (Campsicherung).
Weiters stellt Österreich den Kommandanten und den Rahmen für die "Composite Coy", eine multinationale Kompanie mit verschiedenen Aufgaben. Herzstück dieser Kompanie sind 18 LOT-Gruppen (Liaison Observation Teams), die in zivilen Häusern wohnen und arbeiten und so den Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sicherstellen sollen. Österreich stellt derzeit zwei LOT-Gruppen.
Weiters arbeiten 14 österreichische Offiziere und Unteroffiziere innerhalb des Stabes der Task Force North. Mit Oberstleutnant Christian Habersatter stellt Österreich außerdem den Chef des Stabes.