"Composite Coy": Österreicher auch in Nord-Bosnien im Einsatz
Seit Ende November 2004 versehen österreichische Soldaten auch im nördlichen Bereich von Bosnien und Herzegowina, in der Multinational Task Force North - MNTF (N), ihren Dienst. Viele sind im Kompaniekommando der Composite Coy, im Analyse Team und in den LOT-Häusern (Liaison Observation Teams) eingesetzt. Die Composite Coy ist eine aus acht Nationen zusammengesetzte Kompanie mit einem Verifikations- und einem LOT-Element und steht unter österreichischer Führung.
Die Verifikation überwacht hauptsächlich die Durchführung des "General Framework Agreement for Peace" (GFAP) und steht momentan unter irischem Kommando.
Die finnischen, irischen und portugiesischen Teams halten Verbindung zu den "Armed Forces of Bosnia and Herzegowina" (AFBiH). Sie überprüfen Waffen- und Munitionslager, militärische Einrichtungen sowie Waffenproduktionsstätten. Weiters überwachen diese Teams Minenräumungen und die Zerstörung von Kriegsmaterial. Das Begleiten und Kontrollieren von Waffentransporten zählt ebenfalls zu ihren Aufgaben.
Zusätzlich bilden sie auch Personen der bosnischen Armee aus, die in Zukunft Aufgaben, die bis jetzt nur EUFOR-Soldaten innehatten, selbst übernehmen sollen. Das LOT-Element besteht aus achtköpfigen Teams, die in angemieteten Häusern vor Ort untergebracht sind.
Insgesamt 14 LOTs, die von sechs Nationen gestellt werden, liefern täglich ihre Berichte an das Analyse Team ab. Der Hauptauftrag ist die Erstellung des aktuellen Lagebildes (Situational Awareness), die Verbindung zu örtlich ansässigen Behörden, Institutionen, internationalen und nationalen Organisationen sowie die Verbindung zur Bevölkerung im jeweiligen Verantwortungsbereich.
Die Zusammenarbeit in dieser Kompanie ist geprägt von Internationalität im täglichen Dienstbetrieb und entspricht, abgeleitet vom europäischen Gedanken, dem Motto: "Acht Nationen - eine Kompanie - ein Team."