Was sind "Liaison and Observation Teams"?
Die Märzunruhen 2004 im Kosovo brachen aus, weil der Kontakt zur Bevölkerung nicht ausreichend gegeben war. Es war bekannt, dass es Unruheherde gab, es war aber nicht bekannt, wann und wo es zu Ausschreitungen kommen würde. Um dies in Zukunft vermeiden zu können und diese Lücke zu schließen, gibt es seither LOTs (Liaison and Observation Teams). Durch ihre Anwesenheit in der Bevölkerung und den ständigen Kontakten zu lokalen Politikern, Behörden, Ämtern, aber auch zu den Mitgliedern der NGOs (Non Governmental Organisations) und erst recht zu den Menschen in den Straßen selbst, wissen die LOTs über die aktuelle Lage Bescheid.
Das Austrian Liaison and Observation Team bei EUFOR "ALTHEA"
Der Auftrag der LOTs besteht im Wesentlichen aus drei Teilbereichen:
- Situational Awareness,
- Verbindung halten und Beobachten,
- sowie die Zivil-Militärische-Zusammenarbeit vor Ort.
Das Team
Ein Team besteht derzeit aus drei Offizieren, drei Unteroffizieren und zwei Chargen. Es gliedert sich in drei Trupps, wobei immer ein Offizier mit einem Unteroffizier einen Trupp bildet, die Chargen sind Kraftfahrer.
Situational Awareness
Unter "Situational Awareness" wird die durch eine verbesserte Informationslage vor Ort erhöhte Kenntnis des Kampfgeschehens als Ganzes verstanden. Dies ist besonders wichtig für die Sicherheit der ausländischen Soldaten vor Ort.
Verbindung halten und Beobachten
Probleme, Ängste und Reibungsstellen können durch die enge Verknüpfung von Militär und Bevölkerung rechtzeitig erkannt und gezielt kontrolliert werden. Die Maßnahmen reichen von einfachen Gesprächen bis hin zu verstärkten Kontrollen oder erhöhter Präsenz (z. B. durch das Manoeuvre Battalion der Task Force).
Zivil-Militärische-Zusammenarbeit
Der dritte Teilbereich ist die direkte Unterstützung der Einheimischen. Zwar spricht man hier noch immer von CIMIC, jedoch von einem fortgeschrittenen Stadium. Es geht dabei nicht mehr darum, Schulen einzurichten und Brücken oder Brunnen zu bauen, sondern vorrangig ist, dass dem Staat schrittweise geholfen wird, sich selbst zu organisieren. Beispielsweise werden Lösungsansätze für Probleme angeboten, Kontaktadressen zu Organisationen weitergegeben, oder behördliche Prozesse überwacht.