Schlechtes Wetter: Spanische Helikopter-Crew zu Gast bei Österreichern
Mittwochnachmittag erreichte den Kommandanten des Österreichischen "Liaison and Observation Teams" (LOT) in Vlasenica, Major Martin Wiedermann, ein Dringlichkeitsanruf wegen eines in Not geratenen EUFOR-Hubschraubers der spanischen Armee. Das Regionale Koordinierungszentrum 4, die übergeordnete Dienststelle des LOT-Hauses war ebenfalls über die außerplanmäßige Landung des Helikopters informiert worden.
Von Schlechtwetter überrascht
Zu den Aufgaben der in Bosnien und Herzegowina eingesetzten EUFOR-Kräfte gehört auch die wiederholte Erkundung von Landeplätzen im Einsatzgebiet. Während eines solchen Erkundungsfluges wurde die Besatzung des spanischen Helikopters von einem Schlechtwettereinbruch überrascht, wegen der geringen Sichtweite war ein sicherer Rückflug nicht mehr möglich. Mehrere Versuche, die Kaltfront zu umfliegen, schlugen fehl.
Landung auf Sportfeld
Nachdem der Treibstoff langsam knapp wurde, entschlossen sich die Piloten des Sanitätshubschraubers, auf einem Sportfeld in Vlasenica zu landen, das auch als Landeplatz der EUFOR-Truppe eingetragen. In weiterer Folge wurden dreißig polnische Soldaten in Marsch gesetzt, um die Sicherung des Helikopters vor Ort zu gewährleisten.
Österreicher nehmen Kontakt auf
Major Wiedermann entsandte umgehend eine österreichische Patrouille, um mit der Hubschrauberbesatzung Kontakt aufzunehmen. Bald wurde klar, dass eine Wiederbetankung notwendig war, aber nicht vor Ablauf der nächsten 24 Stunden stattfinden konnte. Nach dem Eintreffen der der polnischen Soldaten übernahmen diese die Sicherung des "Heli Pads" und erklärten das Sportfeld kurzerhand zum Hoheitsgebiet von EUFOR. Die Österreicher nahmen daraufhin die spanische Besatzung in ihrem LOT-Haus auf.
Gäste bleiben länger
Der am Abend einsetzende, heftige Schneefall verhinderte dann mehrere Tage lang den Rückflug des Teams. Ein Umstand, dem die österreichischen Soldaten mit Gastfreundschaft und vor allem viel Flexibilität begegneten. "Vor allem das Miteinader der EUFOR-Soldaten in solchen Situationen, über mögliche Sprachbarrieren hinweg, verbildlicht, dass wir alle am selben Strang ziehen", sagte dazu Major Wiedermann, der Kommandant des "Liaison and Observation Teams".