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CIMIC-Projekt als Chefsache: Wasser für alle in Tiscino Vrelo

11. Juli 2008 - 

Bosnien und Herzegowina ist ein wasserreiches Land. Dennoch steht dieser Reichtum nicht allen zur Verfügung. Im Gemeindegebiet von Vlasenica im Osten der Republika Srpska, liegt das Dorf Tiscino Vrelo. Dort haben die Menschen seit Jahren nicht genügend Wasser, weil das Wasserreservoir zu klein ist und an manchen Stellen leckt.

Als das österreichische "Liaison and Observation Team" in Vlasenica dem Kommandanten des österreichischen Kontingentes in Bosnien, Oberst Günther Rozenits, davon unterrichtete, nahm sich dieser persönlich der Sache an. Er beauftragte die österreichischen Soldaten der zivil-militärischen Zusammenarbeit unter der Leitung von Major Peter Bobik, ein Projekt zu starten, das Abhilfe schaffen sollte. Vergangene Woche wurde ein entsprechender Vertrag mit dem Bürgermeister der Gemeinde Vlasenica unterzeichnet und das Projekt fixiert.

Wasserreservoir zu klein und undicht

Das über vierzig Jahre alte Wasserreservoir von Tiscino Vrelo kann mit seinem Fassungsvermögen von zwei Kubikmetern die 160 Haushalte des Ortes nicht mehr versorgen. In wasserarmen Sommermonaten verschärft sich die Situation noch zusätzlich, vor allem wenn ein Teil des Wassers durch undichte Stellen versickert. Um den etwa 700 betroffenen Einwohnern, davon 150 Kinder und Jugendliche, unbegrenzten Zugang zu frischem Wasser zu ermöglichen, muss das bestehende Reservoir durch ein neues, in der Größe von 18 Kubikmetern, ersetzt werden. Da die Geldmittel der Gemeinde für den Umbau nicht ausreichten, war es notwendig für die Finanzierung des Wasserprojektes einen anderen Weg zu finden.

Kameradschaftsbund OÖ finanziert Projekt

Dem österreichischen Kontingentskommandanten gelang es, den Oberösterreichischen Kameradschaftsbund mit seinen etwa 40.000 Mitgliedern für das Projekt zu begeistern. Im Frühjahr reiste eine Delegation zu einem Lokalaugenschein nach Bosnien. "Wenig später hat uns der OÖKB seine Unterstützung zugesagt. Sie haben eine Spendenaktion durchgeführt und so zusammen mit einigen Förderern die Projektkosten in voller Höhe - das sind immerhin 8.000 Euro - aufgebracht", erinnert sich Oberst Rozenits.

Gemeinden machen mit

Mit der Vertragsunterzeichnung geht es nach der Planung nunmehr in die Umsetzung des Projektes. Schon in den nächsten Tagen werden in Tiscino Vrelo die Bagger auffahren. Dazu Major Bobik: "Zunächst müssen Erdarbeiten durchgeführt werden. Die macht die Gemeinde selbst, denn einer der Grundsätze unserer CIMIC-Arbeit ist, dass die Gemeinden eigenverantwortlich in die Durchführung der Projekte eingebunden sein müssen." Nach Abschluß der Erdarbeiten wird die neue Wasserkammer betoniert, isoliert, und mit einer Schutzmauer abgesichert. Zum Schluss erfolgen die Endfertigung und Montage.

Möglichkeiten für CIMIC

"Dieses Wasserprojekt zeigt deutlich, welche Möglichkeiten das CIMIC-Element des österreichischen Kontingentes in Bosnien-Herzegowina hat. Unsere LO-Teams vor Ort berichten laufend darüber, wo in ihrem Verantwortungsbereich die Menschen Hilfe brauchen. Die Mitarbeiter von CIMIC analysieren diese Berichte und halten bei Bedarf Ausschau nach Sponsoren. Auf diese Weise können Hilfsbereitschaft und soziales Engagement aus Österreich jene Menschen in Bosnien-Herzegowina erreichen, die es am dringendsten brauchen. Damit wird auch europäischer Geist gelebt. Dieses Projekt mag zunächst ein kleiner Beitrag sein, um dieses Land auf seinem Weg nach Europa zu begleiten. Aber ich bin davon überzeugt, dass diesem Projekt noch weitere Initiativen dieser Art folgen werden", resümierte der österreichische Einheitskommandant zufrieden.

Wasserreiches Land: Bald haben alle Menschen in Tiscino Vrelo etwas davon. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Wasserreiches Land: Bald haben alle Menschen in Tiscino Vrelo etwas davon.

V.r.: Major Bobik, Oberst Rozenits und der Bürgermeister von Vlasenica. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

V.r.: Major Bobik, Oberst Rozenits und der Bürgermeister von Vlasenica.

Oberst Rozenits, r., erklärt der Delegation das Projekt vor Ort. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Oberst Rozenits, r., erklärt der Delegation das Projekt vor Ort.

Noch am Papier: Das neue Wasserreservoir wird etwa 700 Menschen versorgen. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Noch am Papier: Das neue Wasserreservoir wird etwa 700 Menschen versorgen.

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