Marsch auf den höchsten Berg Bosniens
Österreichische EUFOR-Soldaten bestiegen während einer zweitägigen Truppenalpinausbildung im Einsatzraum den höchsten Berg in Bosnien und Herzegowina, den 2.386 Meter hohen Maglic. Der Maglic befindet sich im Süden von Bosnien und Herzegowina im Sutjeska-Nationalpark an der Grenze zu Montenegro. An seinem Fuße liegen der malerische Gletschersee Trnovacko Jesero und einer der ursprünglichsten Urwälder Europas, der Perucica-Wald.
Einweisung in alpine Gefahren
Vorgestaffelt wurden die Teilnehmer der Tour durch einen Heeresbergführer in alpine Gefahren, Verhalten im Gebirge, Marschvorbereitung, Routenplanung, lebensrettende Sofortmaßnahmen und erste Hilfe unterrichtet. Mit dem richtigen Packen der Ausrüstung und der der tatsächlichen Marschvorbereitung wurde die Ausbildung abgeschlossen.
Mit schwerem Gepäck in das "Basislager"
Die Bergtour begann mit einem dreistündigen Aufstieg zum "Basislager", das am Gletschersee errichtet wurde. Herausforderung der ersten Etappe war das Gewicht der zu tragenden Rucksäcke. Persönliche Ausrüstung, Zelte, Wasser und Verpflegung der Teilnehmer mussten ins Lager hinauf transportiert werden. So wurde von jedem Soldaten ein Gewicht von etwa 36 Kilogramm ins Camp befördert. Im Lager angekommen, wurden die Zelte aufgestellt und an einer offenen Feuerstelle das Abendessen zubereitet. Nach dem Essen bezogen alle Teilnehmer ihre Zelte, stand doch ein anstrengender zweiter Tag auf dem Programm.
Schwieriger Anstieg auf den Gipfel
Leichter Regen, der auf die Zelte fiel, weckte die Soldaten am nächsten Morgen. Nach einer kurzen Einschätzung der Wetterlage und Tour-Besprechung wurde in drei Etappen zum Gipfel aufgestiegen. Einem extrem steilen Anstieg über schwierige Geröllhalden und loses Gestein auf einem vorgelagertem Hochplateau folgte ein Marsch über eine lang gezogene Alm bis zum Gipfelgrad. Der schwierigste Teil der Tour stand noch bevor: Der Aufstieg über den Gipfelgrad mit seinen steil abfallenden Wänden hin zum Gipfelkreuz.
Den Gipfel erreicht, wurden die österreichischen Soldaten mit einem traumhaften Panorama-Rundblick auf die umliegende Bergwelt für die vorangegangenen Strapazen belohnt. Auch der Wettergott hatte ein Einsehen: Inzwischen hatte sich die Wolkendecke verzogen und die Sonne begann zu scheinen.
Beeindruckendes Naturerlebnis
Der Abstieg vom Gipfel war kaum weniger anstrengend. Das Überqueren der rutschigen und steilen Geröllfelder erforderte große Trittsicherheit und Konzentration. Im Basislager angekommen, mussten die Zelte abgebaut und der Lagerplatz gereinigt werden. Nachdem die Ausrüstung gepackt wurde ging es den etwa acht Kilometer langen Abstieg hinab zu den Fahrzeugen.
Ein beeindruckendes Bergerlebnis mit hohem Ausbildungswert für alle teilnehmenden Soldaten ging damit zu Ende. Obwohl einige der Teilnehmer bis an die Grenze ihrer körperlichen Belastbarkeit gingen, nutzte jeder der Soldaten die zwei Tage, um seine alpinen Kenntnisse wieder aufzufrischen.