Soldaten unterstützen Aktion "Bauern helfen Bauern"
Auch in diesem Jahr unterstützt das Österreichische Bundesheer die Aktion "Bauern helfen Bauern" der Salzburger Landesrätin Doraja Eberle. Soldaten der EUFOR-Kräfte halfen in Bosnien bei der Verteilung von Hilfspaketen.
Zu den Menschen gehen
"Wir machen das nicht um berühmt zu werden oder zum Selbstzweck. Wir sind eine der wenigen privaten Organisationen, die zu den Menschen geht. Wir hören uns ihre Sorgen, Ängste und Nöte an und bringen mit den Spenden ein wenig Hoffnung auf ein besseres und menschenwürdiges Leben", waren die einführenden Worte von Frau Eberle.
Das Bergdorf Kadrici
Im Versorgungslager in Bratunac wurden die Essenspakete zusammengestellt und verladen. Danach ging es in geländegängigen Fahrzeugen in die Berge östlich von Bratunac. Das kleine Bergdorf Kadrici besteht aus verfallenen Häusern, doch mitten in den Ruinen stehen sieben von der Hilfsorganisation gespendete kleine Holzhäuser.
Als die Bewohner die Fahrzeuge sahen, kamen sie aus ihren Häusern und gingen winkend auf die Besucher zu. Bei der Begrüßung, die überaus herzlich ausfiel merkten Soldaten und Helfer bereits, wie dankbar ihnen die Leute waren. Nach dem Verteilen der Essenspakete (außerdem gab's verschiedene Samen, Kaffee sowie Süßigkeiten und Bekleidung) führten die Besucher noch mit jedem Bewohner ein kurzes Gespräch, um mehr über die Probleme und Bedürfnisse der Bewohner zu erfahren.
Leben auf vier mal sechs Metern
In den von Bauern helfen Bauern gespendeten Holzhäusern, die eine Größe von etwa vier mal sechs Meter haben, leben bis zu sechs Personen. Zahlreiche dieser Häuser haben keinen Strom- und Wasseranschluss. Das Wasser muss aus bis zu zwei Kilometer entfernten Quellen geholt werden. Schule und Geschäfte sind oft sechs, sieben Kilometer entfernt und eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist in den Bergregionen so gut wie nicht vorhanden.
Berührende Momente
Einer der berührendsten Momente war die Unterzeichnung des Vertrages über ein neues Holzhaus: Das junge Paar wartete geduldig während die Pakete und kleine Sachspenden verteilt wurden. Bei Kaffee und Burek (bosnische Nationalspeise) wurden verschiedene Gespräche über weitere Unterstützung und Spenden geführt. Und dann war es soweit, Doraja Eberle wandte sich den jungen Leuten zu, um den Vertrag für das neue Holzhaus zu unterzeichnen. Die Freude und Erleichterung in den Gesichtern der jungen Menschen war besonders deutlich zu sehen, als die Frau den Vertrag unterschrieb.
Ein Funke Hoffnung in der Tristesse
"Ich rechnete mit dem Schlimmsten, als wir am zweiten Tag in das Flüchtlingslager in Srebrenica kamen. Von den vorherrschenden sanitären und räumlich extrem minimalen Bedingungen schockiert, begannen wir an jede Familie ein Lebensmittelpaket zu verteilen. Nach anfänglicher Skepsis konnte ich dann große Freude und Dankbarkeit von den Beschenkten erkennen. Dieses Lager, wo die ärmsten der Armen untergebracht sind, wird mir sicher lange in Erinnerung bleiben. Ich glaube, diese Menschen brauchen noch viel Unterstützung, um ein menschenwürdiges Leben führen zu können", so Oberleutnant Bergknapp vom CIMIC-Team der zivil-militärischen Zusammenarbeit.