EUFOR: Kinder lernen richtiges Verhalten bei Minengefahr
Am Montag lernten Kinder eines Kindergartens, der durch das SOS-Kinderdorf in Sarajevo betreut wird, mit dem österreichischen Team für Kampfmittelbeseitigung (EOD) das richtige Verhalten bei Minen-Gefahr. Mit dabei waren auch das Team der Zivil- Militärischen Zusammenarbeit und zwei Soldaten der bosnisch-herzegowinischen Armee, die einen kindergerechten Vortrag zu dieser Problematik hielten.
Richtiges Verhalten bei Minen
Zweck dieses Trainings ist den Kindern ab einem Alter von fünf Jahren das richtige Verhalten beim Auffinden von Minen beizubringen. Dies ist deshalb von besonderer Bedeutung, da in Bosnien und Herzegowina nach wie vor anhaltende Minengefahr besteht. Die Unterrichte werden dem jeweiligen Alter der Kinder angepasst gestaltet, spielerisch wird das Interesse der Kinder geweckt und so bereits im Kindergarten ein Problembewusstsein geschaffen.
Lebensretter
Wie wichtig diese Schulungen sind, zeigt der Fall des 11-jährigen Edhem aus Srebrenica, der dank dieser Ausbildung zum Lebensretter seiner 13-jährigen Schwester Amra wurde. Als er mit ihr gemeinsam die Schafherde seiner Familie hütete, entdeckte Amra auf der Weide einen Gegenstand und wollte danach treten. Edhem erkannte, dass es sich dabei um eine Mine handelte und konnte seine Schwester im letzten Moment von ihrem Vorhaben abhalten.
Unterricht für 12.000 Kinder jährlich
Auch andere Erfahrungen aus der Praxis belegen, dass viele Kinder in Bosnien und Herzegowina nur sehr wenig über das Richtige Verhalten bei Minengefahr wissen. Das Beispiel des jungen Edhem zeigt die Wichtigkeit dieser Ausbildungen - "Mine Risk Educations". Geplant werden diese Unterrichte von der Abteilung "Joint Military Affairs" der EUFOR-Truppe. In Zusammenarbeit mit "Liason Observations Teams" sowie den bosnisch-herzegowinischen Streitkräften werden pro Jahr ca. 12.000 Kinder sowie Betreuungs- und Lehrpersonal unterrichtet.