Übung am internationalen Flughafen Tuzla
Übungsszenario: Ein selbstgebastelter Sprengsatz mit dem Nervenkampfstoff VX detoniert Mittwoch beim Gepäckstransport am Flugfeld in Dubrave. "Support of civilian authorities in case of an chemical incident", so lautete der Auftrag an das erste "Mobile Mentoring Team/Chemical Biological Radiological Nuclear", bestehend aus einem Offizier und zwei Unteroffizieren der 4. Panzergrenadierbrigade aus Österreich.
Gemeinsames Training
Diese hatten den Auftrag, gemeinsam mit der ABC-Abwehrkompanie der "Tactical Support Brigade" der bosnischen Streitkräften eine gemeinsame Übung mit zivilen Behörden und Einsatzkräften abzuhalten. Trainiert wurde die Zusammenarbeit zwischen der Flughafenfeuerwehr, dem Flughafensicherheitsdienst, der Grenzpolizei, einem EOD ("Explosive Ordnance Disposal")-Team und der EUFOR-Truppe.
Komplexes Übungsszenario
Das Übungsszenario spielte in einem fiktiven Land in dem internationale Streitkräfte für die Sicherheit sorgen. Auf einem Flughafen kam es beim Transport von Gepäckstücken vom Flugzeug zum Gepäckförderband zu einer kleinen Explosion mit einem anschließenden Brand. Nach der Bekämpfung durch die Feuerwehr des Flughafens Dubrave sperrte die Polizei den betroffenen Raum großräumig ab. Aufgrund von ähnlichen Vorfällen auf anderen Flughäfen und Bahnhöfen bei denen der Nervenkampfstoff VX verwendet wurde, lag auch in diesem Fall der Verdacht nahe.
Wegen der örtlichen Nähe und der besonderen Ausbildung und Ausrüstung wurde durch den Einsatzstab des Flughafens die ABC- Abwehrkompanie angefordert. Diese, verstärkt mit einem EOD-Team, führte die Entschärfung der Bombe, die Detektion des Kampstoffes, die Probenahme und die Dekontamination durch. Um auch die medizinischen Notfallabläufe zu üben, wurde eine verletzte Person in das Szenario aufgenommen, die durch einen EUFOR- Notarzthubschrauber abtransportiert wurde.
Zusammenführung der zivilen und militärischen Einsatzkräfte
Ziel der Übung war es, dass die zivilen und militärischen Einsatzkräfte in einer gemeinsamen Übung zusammengeführt und dabei die Schnittstellen trainiert werden.
Das sehr komplexe und schwierige Szenario wurde auf hohem Niveau abgearbeitet und gelöst. Von der Professionalität der beteiligten Einsatzkräfte konnten sich die zahlreichen geladenen Gäste aus dem Bereich Zivilschutz und Militär überzeugen. Das hohe Interesse an der Übung zeigte sich durch die große Anzahl an Besuchern und der Absicht diese Zusammenarbeit auch in Zukunft weiter zu vertiefen.