Das Multinationale Bataillon von EUFOR erhöht seine Einsatzbereitschaft
Im Februar 2014 kam es zu den größten und gewalttätigsten Ausschreitungen seit Ende des grausamen Kriegs im Jahr 1995. Begonnen hatten die Proteste in Tuzla, ehe sie in alle größeren Städte des Landes übergriffen. Die Gründe der sozialen Unruhen lagen hauptsächlich in der Massenarbeitslosigkeit sowie Massenarmut und richteten sich gegen die politische Regierung. Bosnien und Herzegowina ist charakterisiert durch seine hohe Korruption und Vetternwirtschaft. Ebenso gibt es nach wie vor ethische Intoleranz und Verfeindungen.
Jahrestag
Dieses Wochenende jähren sich zum ersten Mal die massiven Ausschreitungen der Februarunruhen. Das ist der Anlass für die Erhöhung der operativen Einsatzbereitschaft des Multinationalen Bataillons von EUFOR/ALTHEA. Dies bedeutet, dass vermehrt und intensiver geübt wurde sowie einsatzwichtige Geräte und die Fahrzeuge überprüft wurden.
Jederzeit einsatzbereit
Im Anlassfall müssen die Soldaten innerhalb kürzester Zeit bereit sein, um in ganz Bosnien und Herzegowina eingesetzt zu werden. Die Durchhaltefähigkeit der schnellen Eingreiftruppen beträgt autark 48 Stunden. Das ist jene Zeit, die die ausgerückten Truppen ohne zusätzliche Versorgungstruppen einsatzbereit sind.
"Die Soldaten des Bataillons wurden bereits von Anfang an auf die besondere Bedeutung der Einsatzplanung und Einsatzführung und die möglichen Konsequenzen im Einsatzraum hingewiesen", sagte Oberstleutnant Manfred Scheucher, der Kommandant des Multinationalen Bataillons.
Weitreichende Befugnisse
Da sich die wirtschaftliche Situation nach wie vor nicht verbessert hat, ist jederzeit mit neu auftretenden Protesten zu rechnen. Bei Bedarf können die EUFOR-Truppen auf Anfrage der bosnischen Regierung zur Unterstützung der heimischen Exekutive herangezogen werden.
EUFOR-Kommandant Generalmajor Johann Luif kann sein Mandat aber auch selbstständig zum Einsatz von EUFOR-Truppen nutzen, um ein sicheres Umfeld und die Bewegungsfreiheit in Bosnien zu gewährleisten.