EUFOR: Weiterbildungslehrgang für bosnisches Munitionsfachpersonal
Von 6. bis 17. März wurde durch das österreichische EUFOR Mobile Training Team "Ammunition & Weapon Storage Management" ein Weiterbildungslehrgang für das munitionstechnische Fachpersonal der bosnisch-herzegowinischen Streitkräfte veranstaltet.
Übergabe der Zertifikate
Die feierliche Übergabe der Zertifikate an die Lehrgangsteilnehmer erfolgte gemeinsam durch Oberst Petrovic von den bosnischen Streitkräften und EUFOR-"Chief Joint Military Affairs", Oberst Taschler. Besonders hervorgehoben wurde neben den Leistungen der Lehrgangangsteilnehmer und des Trainierteams der bosnischen Streitkräfte auch der Gesamtzusammenhang dieser Ausbildungsmaßnahme. Aktuell befindet sich in Bosnien und Herzegowina nach wie vor zu viel Munition, welche u.a. auf die Kriegsjahre 1992 bis 1995 zurückgeht.
Ausbildungsinhalt
Seit 2011 wird durch das österreichische Trainings-Team unter der Leitung von Amtsdirektor Kernmaier von der Heereslogistikschule das Munitionsfachpersonal der bosnischen Streitkräfte, zur Reduzierung der Risiken im Umgang mit Munition, ausgebildet. Das durch die Heereslogistikschule entwickelte Ausbildungsprogramm wurde dabei mit Unterstützung des Amtes für Rüstung und Wehrtechnik und des Kommandos Logistik erfolgreich in die Ausbildungsstruktur der Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina integriert. Um das Fachwissen des Munitionspersonals aufrecht zu erhalten, ist es notwendig, Neuerungen in der Munitionslagerung zu vermitteln. Bei diesem Weiterbildungslehrgang standen die Ausbildungsinhalte der Lagerung sowie Stabilitätsprüfung von Munition im Vordergrund.
Chemisches Labor
Zur Reduzierung der Risiken bei der Lagerung von Munition, ist es notwendig, Stabilitätsprüfungen durchzuführen. Seit 2013 wird diese Aufgabe mit Hilfe des transportablen chemischen Analysesystems QPAK ("Quick Propellant Assessment Kit") - welches durch das Amt für Rüstung und Wehrtechnik entwickelt wurde, erfolgreich umgesetzt.
Österreich hat im Jahr 2017 den Vorsitz der "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (OSZE) inne. Im Rahmen der Organisation wird die Implementierung eines chemischen Labors zur Verbesserung der chemischen Prüfmöglichkeiten der Stabilität von Munition bis Ende des Jahres 2017 in Bosnien angestrebt. Dabei findet eine enge Zusammenarbeit zwischen den österreichischen Fachexperten und der OSZE statt.