Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Kosovo
CIMIC (Civil and Military Cooperation oder Zivil-Militärische Zusammenarbeit) ist ein Begriff der in den Auslandseinsätzen des Bundesheeres zunehmend an Bedeutung gewinnt. Was aber verbirgt sich hinter dieser Abkürzung?
Noch immer ist es im Kosovo notwendig, Humanitäre Nothilfe zu leisten. Im Verantwortungsbereich der Task Force Dulje gibt es noch viele Menschen, die ohne die Unterstützung durch die österreichischen Soldaten nicht über die Runden kommen würden. Diesen Menschen zu helfen, ist eine der Aufgaben von CIMIC, das Spektrum an Aktivitäten reicht aber wesentlich weiter: Die Soldaten halten Verbindung zu den lokalen Behörden, zu nationalen und internationalen Organisationen und zum Kosovo Police Service. Sie wickeln Projekte und leisten so - gemeinsam mit anderen Organisationen - wertvolle Wiederaufbauarbeit.
Das Hauptaugenmerk gilt jedoch den Kindern, denn sie sind jene Generation, die es schaffen muss, wieder in Frieden und ohne gegenseitige Vorurteile miteinander zu leben. Deshalb ist es wichtig die Schulen zu unterstützen, damit diese die Möglichkeit haben den Kindern bestmöglich den Lehrstoff zu vermitteln. Zurzeit unterstützen die Österreicher die Schule in Musutiste durch einen Sanitärzubau, die Schulen in Macitevo und Orahovac (multiethnisch) durch die Errichtung von Sportplätzen sowie die Schule in Sopnic durch den Ankauf von Lehrsaalmaterial wie Computer, Sessel und Tische.
Darüber hinaus werden auch multiethnische Sportfeste veranstaltet, damit sich die Kinder besser kennen lernen und somit ihre eigene Meinung über andere Ethnien bilden können. Zusätzlich verhelfen diese Feste den Kindern zu einem Ausflug aus ihrer ständigen Umgebung. Sie können sich ohne den durch den bewaffneten Konflikt gefärbten Einfluss ihres Familien- und Freundeskreises miteinander unterhalten.
Das CIMIC-Team liefert auch Spendengüter aus Österreich aus. Beispielweise übergaben die Soldaten dem Krankenhaus in Pristina 20 Spitalsbetten und der Hauskrankenpflege in Pec ein EKG-Gerät.
Als Anlaufstelle für die Bevölkerung wird im Camp Casablanca ein CIMIC-Center betrieben, wo um Hilfsgüter angesucht oder andere Anliegen vorgebracht werden können. Eine wichtige Aufgabe in diesem Zusammenhang ist die Erkundung der sozialen Umstände und der Wohnverhältnisse in den Dörfern der Antragsteller sowie die Auslieferung von Hilfsgütern an ihre bedürftigen Familien.