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Minenfund auf Patrouillenweg

08. September 2001 - 

Ein Bericht von Hauptmann Gerhard Bojtos Suva Reka - Auf einem von deutschen Soldaten benützten Patrouillenweg wurde letzte Woche eine Schützenmine gefunden. Die österreichischen Kampfmittelbeseitiger - das EOD-Team - wurde alarmiert. Um auf solche Gefahrensituationen optimal vorbereitet zu sein, üben die Minenbeseitigungskräfte in regelmäßigen Abständen.

An einem sonnigen Oktobernachmittag, die allgemeine Lage im Kosovo ist ruhig und stabil. Plötzlich durchbricht ein lauter Knall die friedliche Atmosphäre. Eine Schützenmine wurde ausgelöst und dabei ein junger Mann schwer verletzt.

Dieses Szenario war die Ausgangslage der ersten Medevac Exercise (Medical Evacuation) von AUCON 5/KFOR. Rettungs- und Sanitätstruppen der drei deutschsprachigen Nationen Deutschland, Schweiz und Österreich übten am Freitag, den 19. Oktober 2001 in Zusammenwirken mit den Fachleuten des EOD-Teams (Kampfmittelbeseitigungstrupp) die Evakuierung, den Abtransport und die Weiterbehandlung von Minenopfern. Mittels Abseilen des "Spiderman" vom Hubschrauber Bell UH-1D wurde der Schwerverletzte aus dem Gefahrenbereich geborgen und auf sicherem, minenfreiem Untergrund dem Notarzt übergeben.

Nach lebensnotwendiger Erstversorgung erfolgte der Abtransport ins Feldlazarett nach Prizren. Als "Spiderman" wird ein Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungstrupps bezeichnet, der mit spezieller Schutzkleidung, Helm und spinnenartigen Schuhen in minengefährdetem Gelände zur Bergung von Minenopfern abgesetzt wird. In der zweiten Übungsphase lösten vier unvorsichtige Schaulustige beim Fotografieren eine Sprengfalle aus und sorgten für einen weiteren Einsatz der Rettungsmannschaften vor Ort. Zum Transport der verletzten Personen wurde der deutsche Großraumhubschrauber CH-53 angefordert. Nach Koordinierung der Aufnahme zur Weiterversorgung wurde die Unfallstelle von unseren Einsatzkräften als minengefährlich gesperrt.

Wie wichtig solche Übungen sind, zeigt der Fund einer Schützenmine am Vortag. Auf einem von deutschen Soldaten regelmäßig benutzten Patrouillenweg am Pass 3, südostwärts von Prizren, wurde eine Schützenmine entdeckt. Das österreichische EOD-Team wurde alarmiert und gemeinsam mit einem Notarzt zum Fundort geschickt. Nachdem Korporal Blazek die Mine freigelegt hatte, wurde der hochempfindliche Sprengkörper von Wachtmeister Weißböck entschärft. Oberstleutnant Benesch, Kommandant der österreichischen Kampfmittelbeseitiger bestätigt, dass die Schützenmine bereits seit Jahren auf diesem Weg gelegen hatte und patrouillierende Soldaten durch sehr viel Glück nicht ihr Opfer wurden.

Die Minengefahr im Kosovo ist durch militärische und zivile Räumung bedeutend geringer als noch vor wenigen Jahren. Erfahrungsgemäß kann das Risiko nicht hundertprozentig ausgeschaltet werden. Alle österreichischen Soldaten, die sich für den Auslandseinsatz im Kosovo melden, werden in einem eigenen Ausbildungsgang auf diese Minengefahr sensibilisiert. Dieser fundierten Ausbildung ist es zu verdanken, daß es bis dato keine Verletzungen oder Ausfälle von österreichischen Soldaten durch Minen oder Blindgänger gegeben hat. Darum wird auch in Zukunft die Ausbildung "Mine Awareness Training" einer der wichtigsten Inhalte der Einsatzvorbereitung sein.

Der "Spidermann" wird vom Helikopter.... (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Der "Spidermann" wird vom Helikopter....

...zum Minenopfer abgeseilt.. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

...zum Minenopfer abgeseilt..

Bergen des Minenopfers aus der Gefahrenzone. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Bergen des Minenopfers aus der Gefahrenzone.

Erstversorgung. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Erstversorgung.

Teile einer Schützenmine. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Teile einer Schützenmine.

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