Nato-Generalsekretär besucht österreichisches Bataillon
Am Montag besuchte eine Delegation des North Atlantic Council unter Führung von NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer das Kosovo. Ziel der Reise war es, sich einen Eindruck von der gegenwärtigen Lage im Kosovo zu verschaffen. Die Besucher führten Gespräche mit dem KFOR-Kommandanten Generalleutnant Roland Kather, dem Leiter der UNO-Mission im Kosovo, Dr. Joachim Rücker, und hohen politischen Vertretern der Kosovo-Serben und Kosovo-Albaner. Scheffer erteilte der Gewalt im Kosovo eine Absage und setzte sich für eine gerechte Lösung für das Kosovo ein.
Gleichberechtigung aller Ethnien im Kosovo
Am Nachmittag besuchte die Delegation Orte im Verantwortungsbereich des österreichisch geführten Manoeuvre Battalion Dulje. Bei einem serbischen Kloster in der Ortschaft Zociste empfing Oberstleutnant Ronald Schmied, der Kommandant des österreichischen Bataillons, den Generalsekretär und seine Begleitung. Dort sprach Scheffer vor allem mit Vertretern der serbischen Minderheit und betonte bei dieser Gelegenheit, wie wichtig die Gleichberechtigung aller Ethnien im Kosovo sei. Ebenso ermahnte er die gesamte Bevölkerung, gemeinsam und aktiv an einem friedlichen Zusammenleben aller beizutragen.
Gespräche mit Arbeitern und Politikern
Die Fahrt zum anschließenden Besuch einer Weinkellerei führte vorbei an einem Checkpoint der Österreicher, an dem Fahrzeug- und Personenkontrollen durchgeführt wurden. Scheffer und seine Delegation nahmen in der Weinfabrik die Gelegenheit war, mit den Mitarbeitern, welche unterschiedlichen Ethnien angehören, sowie mit Vertretern aller politischen Parteien des Kosovo zu sprechen - auch mit Premierminister Agim Çeku.
Großes wirtschaftliches Potential
Vor dem Rückflug nach Pristina sprach Scheffer zur örtlichen Presse aus Prizren. Dabei sagte er, dass die besuchte Weinfabrik ein gutes Beispiel für die Zukunft des Kosovo darstelle, da sie viele Arbeitsplätze biete und Mitarbeiter sowohl der Bevölkerungsmehrheit als auch der Bevölkerungsminderheit beschäftige. Außerdem, so Scheffer, besäße die Region ein großes wirtschaftliches Potential. Abseits der Politik sei es für die Bewohner wichtig, Arbeits- und Ausbildungsplätze zu haben, um ihre Familien ernähren zu können.
Zusammenarbeit für die Zukunft
Auf die Frage zum Status des Kosovo sowie der zukünftigen EU-Mission sagte der NATO-Generalsekretär, dass das Kosovo extrem wichtig im Hinblick auf die europäische Sicherheit sei. Er hoffe, dass der UN-Sicherheitsrat eine Lösung finde - und, dass NATO und EU auch nach der Lösung der Statusfrage eng zusammenarbeiten werden.