EOD-Team sichert Wasserversorgung
Wie fast jeden Tag schöpfte ein Bauer aus Balince Wasser aus seinem 8 Meter tiefen Brunnen. Durch die Trockenheit sank der Wasserstand jedoch bis knapp auf den Boden und so kam der Bügel einer Handgranate zum Vorschein. Da der Bauer kurz nach dem Krieg schon Uniformteile aus dem Brunnen zog, tat er das einzig Richtige und informierte das Kosovo Police Service über seinen Fund. Kurz darauf erreichte die Meldung das österreichische EOD-Team (Explosive-Ordnance Disposal Team), das sich sogleich auf den Weg machte.
Sondierung
Nach einer ersten Sondierung wurde entschieden mit der Räumung des Brunnens zu beginnen. Nach Eintreffen in Balince wurde ein Mann des Teams in den nur maximal einen Meter breiten Brunnen abgeseilt. Nach 8 Metern hatte dieser "Stand" und begann den Boden des Brunnens mittels Metalldetektor abzusuchen. Durch Eisenschrott und andere Verunreinigungen war der Detektor jedoch irritiert und so begann die mühsame händische Sondierung und Bergung.
Handgranate!
Nach wenigen Minuten wurde im 40cm tiefen, schlammigen Wasser eine Handgranate vom Typ M75 entdeckt, die zwar abgezogen worden war, jedoch nicht ausgelöst hatte. Zum Entschärfen wurde der Blindgänger vorsichtig in einem Eimer an die Erdoberfläche gezogen. Durch Kevlarweste und Schutzhelm geschützt konnte der Sprengmittel-Experte nun den Zünder der handhabungssicheren Granate entfernen und diese somit transportsicher machen.
Weitere Handgranatenteile
Die weitere Suche im Brunnen ergab schlussendlich die Reste von vier explodierten Handgranaten. Vermutlich wurden diese im Krieg in den Brunnen geworfen, um diesen für die Nutzung als Trinkwasserspender unbrauchbar zu machen. Nachdem die österreichischen Entminer auch die letzten Verunreinigungen beseitigt hatten, bedankte sich der Bauer sehr herzlich bei den Österreichern für die Sicherstellung seiner Trinkwasserversorgung.
Fotos zu diesem Artikel
Durch das Seil gesichert....
...geht es hinab in den acht Meter tiefen Brunnen.
"Gefahr gebannt!".