Gemeinsame Ausbildung mit US-Soldaten
Ein gemeinsames, einsatzbezogenes Training mit Soldaten und Unteroffizieren der amerikanischen Armee absolvierten Bundesheer-Soldaten des Manöver-Batallions Dulje im Camp Bondsteel.
Expert Infantry Badge
Sechs österreichische Jäger und vier Schweizer Infanteristen haben dabei am "Expert Infantry Badge"-Kurs teilgenommen. Der Kurs besteht aus verschiedenen Stationen an denen Aufgaben zu bewältigen sind. Da der gesamte Unterricht auf Englisch und unter ständigem Zeitdruck stattfand, war die Ausbildung eine echte Herausforderung. Tarnen, Handgranatenwerfen, mit der Pistole hantieren, Entfernungen schätzen oder Nachtsichtgeräte bedienen: Die Teilnehmer mussten innerhalb von vier Tagen drillmässig viele neue Waffen, Systeme und Abläufe beherrschen.
Erfahrungsaustausch
Interessant war für die Österreicher vor allem, welche Erfahrungen die amerikanischen Soldaten in ihren Einsätzen sammeln konnten. So hörten die Bundesheer-Soldaten genau zu, was einer der Stationskommandanten von seiner Zeit als Fallschirmspringer im Nordirak über den Einsatz seiner Waffen zu erzählen hatte. "Wir haben viel im und vom Irak gelernt", so der Spezial-Unteroffizier, der schon im Irak, in Kuwait und in Ägypten stationiert war. Immerhin konnte er über 30 Jahre Infanterieeinsätze weltweit berichten.
"Es war eine super Erfahrung"
Oberleutnant Hans D. bringt es auf den Punkt: "Es war eine super Erfahrung, wir haben viel gelernt. Es war eine Herausforderung, aber auch die Amerikaner lernen von uns." Und der amerikanische Chefausbildner resümiert: "I loved to work with and to learn from the Austrians and the Swiss." Die österreichischen Soldaten profitierten aber auch vom Austausch mit Armeen, die dem Bundesheer ähnlich sind: Aus Schweden, Finnland und Irland - neutrale Länder, die sich stark im internationalen Friedensdient engagieren.
Combat Lifesaver-Kurs
Zeitgleich fand im Camp der Combat Lifesaver-Kurs statt. Dort lernten die Soldaten, wie man als Hilfssanitäter unter erschwerten Bedingungen (etwa während eines Gefechts) arbeitet. Kursinhalte: Taktisches Verhalten und Lebensrettung, Beurteilung von Verletzungen, Verletzungen des Brustkorbs, Blutungen stoppen, das Evakuieren von Verletzten sowie das Legen von intravenösen Infusionen. Ein besonderer Höhepunkt war das Ein- und Ausladen von Patienten aus einem "Black Hawk"-Hubschrauber. Auch hier war die Unterrichtssprache Englisch und auch hier galt es, Kommunikations-Barrieren zu überwinden, was alle Teilnehmer meistern konnten.
Neue Techniken
Die Gruppe mit 14 Schweizern und einem Österreicher wurde von drei amerikanischen Ausbildern begleitet. Einige der Techniken waren anders als die in Mitteleuropa üblichen, doch gerade das machte den Kurs interessant. Der Schweizer Wachtmeister Degen war sehr beeindruckt: "Das ist super und bringt uns sehr viel. Das Beste ist die Internationalität." Und auch Chefausbildner Sergeant Keller war zufrieden: "I like it. Teaching those comrades something new and making new friends is just what I want to do."
Mehr als nur Alltag
Beide Ausbildungskurse haben sich fachlich und menschlich für die Soldaten des Bundesheers gelohnt. Die Mitglieder des Manöver-Bataillons Dulje waren dankbar, dass sie mehr als nur ihr alltäglichen Job tun durften - getreu ihrem Motto: Non solum mandatum - Mehr als nur die Pflicht.