AUCON 16: Im Einsatz für den Frieden
Von April bis September 2007 leistete das 16. KFOR-Kontingent des Bundesheers (AUCON 16) seinen Beitrag zur friedlichen Weiterentwicklung des Kosovo. Zuvor hatten sich Oberstleutnant Ronald Schmied und seine Soldaten monatelang auf ihren Friedenseinsatz am Balkan vorbereitet.
Frühe Vorbereitung
Schon im Jänner 2007 begann für die Soldaten die Ausbildung in Salzburg. Dicht gedrängt waren dabei nicht nur die Inhalte, sondern auch die zeitliche Auslastung. Alle Ausbildungsthemen waren den Anforderungen im Kosovo angepasst. Das Aufklärungsbataillon 2 stellte dabei sowohl den Großteil der Ausbildner als auch fast die gesamte Infrastruktur zur Verfügung.
Vielseitige Ausbildung
Aufbauend auf den gewonnen Erfahrungen der Salzburger Aufklärer in Bosnien-Herzegowina und von Kadersoldaten, die bereits im Kosovo im Einsatz waren, konnten die Peacekeeper auf die schwierigen Einsatzbedingungen vorbereitet werden: Sie trainierten den Patrouillendienst, das Betreiben von Fahrzeug-Checkpoints und viele weitere Techniken. Höhepunkt der Ausbildung in Salzburg war eine Evakuierungsübung, bei der der Bürgermeister von Seekirchen und seine Mitarbeiter in Sicherheit gebracht wurden.
Abschluss-Training in Götzendorf
In Götzendorf (NÖ) erfolgte dann der letzte Feinschliff: In einer drei Tage dauernden Übung wurde das gesamte Kontingent, vom Bataillonsstab bis hin zum einzelnen Infanteristen, auf mögliche Szenarien im Kosovo vorbereitet. Scharfschießen und das Beruhigen von Demonstrationen waren dabei nur einige der vielen Ausbildungsziele.
Besucheransturm
Am 2. April, erst einen Tag nach der Übernahme der Verantwortung im Kosovo durch das Kontingent, besuchte Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer den Kosovo und auch den österreichischen Verantwortungsbereich. Beeindruckt von der professionellen Auftragserfüllung in Velica Hoca und Zociste bedankte er sich bei den Bundesheer-Soldaten für ihren Einsatz. Scheffer war nur einer von vielen Besuchern, die das Bataillon zu betreuen hatte. Verteidigungsminister Norbert Darabos, hochrangige Militärs aus Österreich und dem Ausland informierten sich vor Ort ebenso über die Leistungen der Österreicher wie zivile Besucher.
Warten auf den Statusentscheid
Der Sommer war geprägt vom Warten auf eine Entscheidung über den weiteren völkerrechtlichen Status des Kosovo. Das Kontingent reagierte darauf mit einer angepassten Einsatzführung, um jederzeit auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Diese "heiße Phase" erforderte von jedem Einzelnen eine erhöhte Einsatzbereitschaft und noch mehr Durchhaltevermögen. Parallel dazu mussten die Soldaten aber weiterhin auch die Standard-Aufgaben des Verbandes erfüllen: Gespräche mit Entscheidungsträger in der Bevölkerung (sogenannte "Go and See Visits") gehörten ebenso zum Alltag wie etwa das Begleiten von Kundgebungen bei Wahlveranstaltungen.
Die Ablöse trifft ein
Mitte September trafen die ersten Nachfolger des 17. Kontingentes im Kosovo ein. Das neue Schlüsselpersonal wurde umfassend in die Aufgaben des Bataillons eingewiesen. Auch die Art der Auftragserfüllung wurde bis ins kleinste Detail an die nachfolgenden Soldaten weitergegeben, damit kein Know-how verloren geht. In den ersten zwei Oktoberwochen folgte dann das restliche Kontingent nach.
Oberstleutnant Ronald Schmied übergab in einem feierlichen Festakt am 14. Oktober das Kommando und somit auch die Verantwortung an Oberstleutnant Volkmar Ertl vom Jägerbataillon 25 aus Kärnten. Die letzten Soldaten des 16. KFOR-Kontingentes verließen den Kosovo am 16. Oktober mit einer C-130 "Hercules" des Bundesheeres in Richtung Hörsching.
Einsatz für die Bevölkerung
Von der Ausbildung in Salzburg und Götzendorf bis zum mehrmonatigen Einsatz im Kosovo selbst arbeiteten die Soldaten des 16. österreichischen Kosovo-Kontingents stets mit voller Konzentration und zeigten sich von ihrer besten Seite. Schwierige Phasen und zusätzliche Aufträge wurden immer rasch und professionell absolviert. Der Bevölkerung beider Ethnien im Kosovo standen die Österreicher stets hilfreich zur Seite. Unzählige Feuerwehreinsätze, auch mit Hubschraubern, und viele Hilfsprojekte festigten das positive Image Österreichs im Kosovo.
Zum Ende ihrer Zeit im Kosovo wünschten die "16er" den Soldaten des 17. Kontingentes alles Gute für die Auftragserfüllung und viel Soldatenglück für ihren Einsatz.