Neues Haus für schwerst sehbehinderte Familie
Der Kosovo ist stark durch einzelne Regionen geprägt, in denen die Menschen in traditioneller Weise ihr Leben in der jeweiligen Dorf- oder Lokalgemeinschaft pflegen, so wie dies auch in Österreich - vorwiegend im alpinen Bereich - bis heute punktuell zu finden ist.
Eigenständige Geschichte und Tradition prägen das soziale Leben und sind für den völkerkundlich interessierten Außenstehenden wahre Fundgruben kultureller Vielfalt. Die Kehrseite ist, dass sich genetisch bedingte Krankheiten in einem solchen Umfeld verbreiten und teilweise großes Leid verursachen.
Rechtzeitige Operation schützt vor Erblindung
Maryla Hermann vom Institut für Sportwissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz gehört zu jenen guten Geistern, die mit großem persönlichen Engagement Menschen vor Ort direkt helfen. Sie stützt sich dabei auf die logistischen, organisatorischen und sicherheitsrelevanten Fähigkeiten des Österreichischen Bundesheers.
In Zusammenarbeit mit Grazer Ärzten konnte jetzt eine erblich bedingte Netzhautablösung, die wie im Fall der Familie M. unweigerlich zur Erblindung führt, mit modernsten Behandlungsmethoden rechtzeitig erkannt und durch eine Operation vor dem achten Lebensjahr geheilt werden. Ein weiteres Mädchen im Alter von fünf Jahren kann auf Grund eines Projektes von Frau Hermann im Mai 2008 in Graz operiert werden.
Schwieriges Überleben
Der Familie M. konnte zwar bis jetzt gesundheitlich geholfen werden, wegen der starken Sehbehinderung ist sie aber größtenteils hilflos und auf öffentliche Zuschüsse angewiesen. Ein Überleben mit nur 62 Euro Sozialhilfe für elf Personen ist in der nassen und schimmligen Unterkunft der Familie extrem schwierig.
Bundesheer hilft helfen
Maryla Hermann hat nun in Zusammenarbeit mit den Soldaten der zivil-militärischen Zusammenarbeit (CIMIC) ein Projekt zur Errichtung eines neuen Wohnhauses im Frühjahr 2008 ins Leben gerufen. Der Bau kostet 20.000 Euro, wovon 8.000 Euro bereits gesammelt werden konnten. Weitere Spender werden gesucht. Der Kontakt ist über das Institut für Sportwissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz bzw. über die CIMIC-Gruppe des Bundesheers möglich.