Ruhe und Ordnung bei Österreichs Soldaten
Die bisher südserbische Provinz Kosovo hat am Sonntag kurz vor 16 Uhr ihre Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Das Österreichische Bundesheer, unter der Gesamtverantwortung von Oberst Jürgen Wörgötter, war dabei im Rahmen seines KFOR-Einsatzes zur Friedenssicherung hauptsächlich in zwei Gebieten eingesetzt: Im Süden des Kosovo und in der Nähe der Hauptstadt Pristina.
Einsatz im Süden
Im Süden des Kosovo, im Camp Casablanca nahe Suva Reka, sind die Österreicher seit Beginn der KFOR-Mission vor fast einem Jahrzehnt stationiert. Dort, im Verantwortungsbereich des Manöverbataillons Dulje, liegt unter anderem die Ortschaft Orahovac, die neben der albanischen Bevölkerung auch eine signifikante serbische Minderheit im Stadtteil "Upper Orahovac" umfasst.
Die Aufgabe des Bundesheer-Kontingents bestand darin, in beiden Stadtteilen sowie im Speziellen an ihren interethnischen Grenzen für Ruhe und Sicherheit für beide Volksgruppen zu sorgen - sowohl während als auch nach der angekündigten Unabhängigkeitserklärung. Zur Erleichterung aller Verantwortlichen haben die intensive Vorbereitung sowie die sehr gute Zusammenarbeit mit der Kosovo-Polizei und den politischen Entscheidungsträgern eine ruhige und geordnete Unabhängigkeitsfeier ermöglicht.
Verstärkung in Pristina
Der zweite Teil der österreichischen Soldaten war als Verstärkung anderer KFOR-Einheiten in die Nähe des Flughafens der Hauptstadt Pristina verlegt worden. Dort stellten die Soldaten die Überwachung des UNMIK-Logistikzentrums der Vereinten Nationen sicher. Durch Patrouillenfahrten und das Errichten von Checkpoints garantierten sie außerdem die Sicherheit in nahegelegenen serbischen Enklaven.
Keine Gefahr für österreichische Soldaten
Die österreichischen Soldaten waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet oder in Auseinandersetzungen verwickelt. In ihren Einsatzbereichen blieb es ruhig. Oberstleutnant Volkmar Ertl, der Kommandant des Manöverbataillons Dulje, hielt sowohl im Vorfeld als auch den ganzen Sonntag über engen Kontakt mit Serben und Albanern. Er konnte erreichen, dass in der serbischen Enklave Velika Hoca die örtlichen serbischen Politiker ihre Mitbewohner dazu aufriefen, den Ort nicht zu verlassen sondern zu bleiben, da die KFOR-Soldaten und das Österreichische Bundesheer ihre Sicherheit garantierten.
Die Kosovo Force und damit auch das Österreichische Bundesheer verbleiben auch weiterhin im Kosovo und garantieren durch ihren Einsatz die Sicherheit und Stabilität in Südosteuropa.