"Regional Liaison Monitoring Team": Am Puls der Bevölkerung im Kosovo
Das "Regional Liaison Monitoring Team" (RLMT) ist eine Einheit, die im Einsatzgebiet der Multinationalen Task Force Süd engen Kontakt zur Bevölkerung des Kosovo hält. Das RLMT besteht aus sechs kleineren Trupps aus österreichischen, deutschen und türkischen Soldaten.
Täglich sind die LMT-Teams in den Städten und Dörfern unterwegs, sprechen mit den Einwohnern, nehmen an fast allen Sitzungen der Gemeinden teil und überwachen Veranstaltungen des religiösen und gesellschaftlichen Lebens.
Ein österreichisches Team lebt im einzigen Feldhaus der Einheit mitten unter der Bevölkerung in der Stadt Orahovac und ist dadurch noch besser in der Lage, die Stimmung vor Ort einzufangen.
Augen und Ohren des Kommandanten
"LMT-Soldat" zu sein bedeutet, eine ganz besondere Position bei den KFOR-Truppen einzunehmen. Oberstleutnant Karl Kemethofer leitet seit Mitte August die LMT-Kompanie der Multinationalen Task Force Süd im Kosovo. Als Milizsoldat und Lehrer bringt er das notwendige Fingerspitzengefühl für diesen Job mit.
"Wir sehen uns als die Augen und Ohren des Kommandanten und versuchen, ihm entscheidende Beurteilungsgrundlagen zu liefern. Das Führen von Soldaten dreier verschiedener Nationen stellt für mich persönlich eine ganz neue Erfahrung dar, die meinen Horizont in jeder Weise erweitern wird", so Kemethofer.
Tägliche Situations-Berichte der Teams
Die sechs Teams der LMT-Kompanie fertigen täglich Berichte in englischer Sprache an. Diese so genannten "Daily Situation Reports" werden nach einem sehr präzisen formalen Schema erstellt, ans Kommando übermittelt und analysiert. Die Arbeit erfordert höchste Konzentration und eine genaue Kenntnis der Hintergründe der Ereignisse. Vom Kommando wird auch der Einsatz der LMT-Teams bei Großveranstaltungen koordiniert und in Echtzeit gesteuert. Die Multinationale Task Force Süd wird somit immer mit einem aktuellen Lagebild versorgt.
Zivil-militärische Zusammenarbeit als ein Resultat der Arbeit
Das Hauptziel der "Liasion Monitoring Teams" ist es, die Stimmung in der Bevölkerung zu registrieren und dem Kommandanten zu melden. Oberstleutnant Kemethofer: "Es passiert häufig, dass wir durch unsere Arbeit den Anstoß für Projekte der zivil-militärischen Zusammenarbeit geben. Wenn man den Puls der Bevölkerung misst, kann man auch entscheidend mithelfen, Überraschungen zu vermeiden." In Zukunft ist geplant, für die Teams zusätzliche Feldhäuser im gesamten Kosovo zu errichten. Die Arbeit der LMT-Soldaten soll somit dazu beitragen, dass das Land einer friedlichen Zukunft entgegensehen kann.