KFOR-Soldaten und Kosovo-Polizisten üben gemeinsam
Am Samstag endete ein gemeinsames Training von KFOR-Soldaten der Multinationalen Task Force Süd mit Polizisten der "Kosovo Police". Ziel der Übung war es, den Soldaten zu ermöglichen, die Fähigkeiten und Kenntnisse ihrer Kameraden aus Österreich, Deutschland und der Türkei kennenzulernen. Die Einsatzkräfte und die einheimischen Polizisten präsentierten dabei ihre Vorgehensweisen im Umgang mit gewalttätigen Menschenansammlungen.
KFOR steht für Sicherheit
Der Kommandant des österreichisch-Schweizerischen Einsatzbataillons Dulje, Oberstleutnant Manfred Hofer, erklärt die Hintergründe: "Die Aufgabe in meinem Verantwortungsbereich ist es, ein sicheres Umfeld für den Alltag der Menschen zu gewährleisten. Das gelingt uns derzeit sehr gut durch den engen Kontakt zur Bevölkerung. Sollte es aber dazu kommen, dass Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Bevölkerung des Kosovo gewalttätig ausgetragen werden, so muss KFOR auch bei schwierigen Sicherheitslagen ein Garant für Stabilität bleiben. Denkbar wäre hier der aktive Schutz von Minderheiten. Um diesen zu gewährleisten, müssen meine Soldaten den sogenannten Ordnungseinsatz beherrschen."
Friedenstruppe verhindert Gewalt
Hofer erklärt weiter: "Ordnungseinsatz wird international auch als 'Crowd and Riot Control' bezeichnet. Ich denke das beschreibt unsere Aufgabe sehr gut. Denn wir stellen uns aggressiven Personen in den Weg, um sie von weiteren Provokationen abzuhalten. Das können bei Unruhen auch mehrere hundert Demonstranten auf einmal sein. Meist war in der Vergangenheit KFOR nicht direkt das Ziel, doch die Soldaten waren oft indirekt gefährdet. Daher tragen wir die notwendige Schutzausrüstung, die dem Schutz der Soldaten vor Steinhageln oder geworfenen Brandflaschen dient."
Multinationale Stärke
Brigadier Thomas Starlinger, der Kommandant der Multinationalen Task Force Süd, beschreibt die Übung so: "Das Zusammenwirken aller Nationen hier im Kosovo ist sehr wichtig. Daher üben wir auch regelmäßig zusammen, um die unterschiedlichen Vorgangsweisen kennenzulernen und aufeinander abzustimmen. Darüber hinaus binden wir die einheimische Exekutive, die 'Kosovo Police', voll in das Training ein. Diese Einbindung ist besonders wichtig, da die 'Kosovo Police' im Anlassfall in der ersten Reihe steht. Weiters wird dadurch das Bewusstsein der Kosovaren, selbst für die eigene Sicherheit verantwortlich zu sein, gefördert."