Alle auf einem Platz: Multiethnisches Fußballturnier im Kosovo
Am Samstag stand beim Einsatzbataillon Dulje der Fußball im Mittelpunkt. Das Besondere an diesem Turnier im Kosovo: Vier Mannschaften und drei Sprachen, dennoch verstanden sich alle ausgezeichnet.
Sport verbindet
Oberstleutnant Manfred Hofer, der Kommandant des Einsatzbataillons Dulje: "Unsere Aufgabe hier in der österreichischen Zone ist es, für Sicherheit und Stabilität zu sorgen. Das gelingt uns auch deshalb so gut, weil wir KFOR-Soldaten bewusst offen auf die einheimische Bevölkerung zugehen. So habe ich im Zuge meiner unzähligen Gespräche mit verantwortlichen einheimischen Vertretern den Vorschlag gemacht, ein Fußballturnier zu veranstalten, bei dem sich alle großen Bevölkerungsgruppen der Region gemeinsam mit meinen KFOR-Soldaten beteiligen. Mein Ziel war es, durch gemeinschaftliche sportliche Aktivitäten das Verhältnis zwischen der albanischen Bevölkerung und der serbischen Minderheit weiter zu verbessern."
Begeisterte Beteiligung
Die organisatorischen Rahmenbedingungen waren schnell fixiert: ein albanischer Sporthallenbesitzer stellte seinen Platz in Orahovac/Rahovec kostenlos zur Verfügung. Schließlich nahmen am Fußballturnier vier Teams Teil. Eine albanischsprachige Mannschaft aus der Umgebung, die kleine Ortschaft Velica Hoca beteiligte sich mit zwei Teams und sorgte so für serbischsprachigen Jubel. Das österreichische Einsatzbataillon stellte die vierte Mannschaft.
Das Turnier
Major Reinhard Bacher, Planungsoffizier und Mannschaftsführer der Österreicher, beschreibt den sportlichen Wettkampf: "Als erfahrener Fußballer hatte ich die Aufgabe, eine geeignete Mannschaft aus unseren Reihen zusammenstellen. Das war rasch erledigt, denn alle waren Feuer und Flamme, beim multiethnischen Fußballmatch mitzuspielen. Das Team war von Anfang an hoch motiviert." Bacher schildert den Spielverlauf: "Für uns Österreicher stellten sich die Bedingungen in der Sporthalle als große Herausforderung dar. Unsere Gegner, ob nun albanisch oder serbisch, waren technisch außerordentlich versiert, spielten ein sehr schnelles Spiel und waren unschlagbar im Zusammenspiel. Als österreichischer Fußballfan freute ich mich über das fordernde Match, aber vor allem auch über die sportliche Fairness, die immer zu spüren war."
Gemeinsam in die Zukunft
Oberstleutnant Hofer schließt: "Ich bemerke in meinem Verantwortungsbereich schon seit längerer Zeit, dass die einheimischen Bevölkerungsgruppen aufeinander zugehen. Das ist eine sehr positive Entwicklung, die wir mit dem gemeinsamen Fußballmatch vorantreiben möchten. Es war eine Freude, zu sehen, dass trotz aller sportlichen Rivalität stets ein verbindender Gemeinschaftsgedanke im Vordergrund stand. Das multiethnische Fußballturnier war also ein erfolgreiches Projekt, das wir in Zukunft weiterführen werden."