Österreichisch-Schweizer Zusammenarbeit schafft Sicherheit in Mitrovica
Am Montag endete der fünfzehntägige Einsatz einer österreichischen Kompanie in Mitrovica, der nördlichsten Großstadt des Kosovo. Zusammen mit einem Schweizer Verbindungsoffizier des Einsatzbataillons Dulje war die Mission ein voller Erfolg: die Lage in der Unruhezone blieb ruhig.
Mitrovica - der Hot Spot des Kosovo
Major Rupert Hütter, der Kommandant der österreichischen Jägerkompanie, erklärt die Hintergründe: "In Mitrovica leben die beiden größten Bevölkerungsgruppen des Kosovo, Serben und Albaner, eng nebeneinander. Das führt immer wieder zu gewaltsamen Spannungen." Während des letzten Jahreswechsels war dies wieder der Fall. Da KFOR für Stabilität und Sicherheit für die Bevölkerung zu sorgen hat, stellte sich die internationale Friedenstruppe zusammen mit den einheimischen Behörden zwischen die Streitparteien. Die notwendige Ruhe für die Menschen war so wieder schnell gesichert.
Der Einsatz der Österreicher
Hütter weiter: "Diesmal waren wir Österreicher im südlichen Teil der Stadt eingesetzt. Dort leben vor allem albanisch sprechende Menschen. Unsere Aufgabe war es, die an sich ruhige Lage weiter zu stabilisieren. Das machten wir hauptsächlich mit unseren bewährten Fußpatrouillen und Beobachtungspunkten inmitten der Stadt." Diese Vorgehensweise war auch der Schlüssel zum Erfolg.
Die einheimische Bevölkerung wusste bald eine Stärke der Österreicher besonders zu schätzen: die Fähigkeit, auf sie offen zuzugehen und ihre Probleme wirklich zu verstehen. Hütter: "Dieser ehrliche Zugang zu den Menschen ist sehr wichtig, wenn es etwa darum geht, sich anbahnende Probleme frühzeitig zu erkennen."
Arbeiten im multinationalen Umfeld
Hütter: "Eine Herausforderung bei diesem Einsatz lag auch darin, gemeinsam mit allen anderen sechs Nationen am gleichen Strang und in dieselbe Richtung zu ziehen. Ein wichtiges Verbindungsglied zum vorgesetzten Kommando war da natürlich unser mehrsprachiger französischer Funktrupp." Besonders bewährt hat sich in Mitrovica auch die enge Zusammenarbeit des Schweizer Verbindungsoffiziers vom Einsatzbataillons Dulje zur Multinationalen Task Force Nord. Für den Ernstfall wurde die Kompanie noch mit einem Notarztteam und einem Militärpolizeitrupp verstärkt.
Schweizer Verbindungsoffizier
Hauptmann Daniel W. aus der Schweiz versieht seinen Dienst im Einsatzbataillon Dulje und war während der Abstellung Verbindungsoffizier: "Ich stellte das Bindeglied zwischen den Österreichern und dem verantwortlichen französischen Kommando in Mitrovica dar. Darüber hinaus koordinierte ich auch den Einsatz mit den vielen anderen Nationen in der Stadt." Schwierigkeiten gab es für den Schweizer Hauptmann keine: Wer fünf Sprachen spricht, für den sind Sprachprobleme ein Fremdwort.
Eindrücke von der Straße
Stabswachtmeister Mathias Casny, erfahrener Patrouillenführer in Mitrovica, beschreibt seine Eindrücke: "Ich sah sehr deutlich, wie die Stimmung der Bevölkerung gegenüber uns Österreichern besonders positiv war, und die Menschen offen auf uns zugingen. Oft geschah das sogar in ausgezeichnetem Deutsch. Da verstand man sich gleich noch besser."