Der Weihnachtsmann kam mit dem Pandur
Ein Bericht von Hauptmann Mag (FH) Harald Zagler Anläßlich des diesjährigen Weihnachtsfestes langten im Camp Casablanca rund 3.000 von österreichischen Kindern zusammengestellte Weihnachtspakete ein. Aus diesem Grunde unterstützte auch die 1. Jägerkompanie das CIMIC-Center bei dieser für kosovarische Kinder vorgesehene Weihnachtsaktion.
Als erste Ortschaft wurde Goric, eine rund 800 Einwohner zählende Gemeinde, 15 Kilometer südwestlich von Malishevo auserkoren. Im Zuge einer vorgestaffelten Verbindungsaufnahme mit dem lokalen Ortsvorsteher wurde die Anzahl der Pakete, der hierfür in Frage kommende Personenkreis und die Verteilungsmodalitäten festgelegt.
Am 23. Dezember war es schließlich soweit, und rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest erreichte der Transport die für die Verteilung vorgesehene Örtlichkeit. Natürlich hatte sich die bevorstehende Weihnachtsaktion wie ein Lauffeuer in dem Ort herumgesprochen. Somit war bei Erreichen des vorgesehenen Verteilungsplatzes eine schier unüberschaubare Anzahl an Kindern anwesend. Das Leuchten der Kinderaugen steigerte sich zusehends, als schlußendlich die Pakete, getrennt nach Buben und Mädchen in den entsprechenden Altersklassen, von den österreichischen Soldaten verteilt wurden.
Nach Beendigung der Verteilung konnte zwar nicht jedes erwartungsvolle Kindergesicht bedacht werden, dennoch war es für alle anwesenden kosovarischen Kinder ein besonderer Tag. Denn nach Auskunft des Ortsvorstehers war dies die erste Verteilung dieser Art anläßlich des christlichen Weihnachtsfestes in Goric überhaupt.
Aber auch für die Soldaten der 1. Jägerkompanie war diese vorweihnachtliche Aktion ein Tag der besonderen Art. Fern ab der Heimat, das erste Mal zu Weihnachten nicht in der gewohnten familiären Umgebung, wurden sie plötzlich für die kosovarischen Kinder "das Christkind". Die Eindrücke, die jeder von ihnen persönlich an diesem Tage gesammelt hatte, wird allen Soldaten noch sicherlich lange in Erinnerung bleiben. Denn die Verteilung von Weihnachtspaketen an Kinder in einem von Krieg zerstörten Land gehört schließlich nicht zu einer Routinetätigkeit eines im Einsatz befindlichen österreichischen Soldaten.