Österreichisches Einsatzbataillon übt den Schutz von VIPs
Am Samstag eskortierte das Einsatzbataillon Dulje im Zuge einer umfangreichen Konvoi-Schutzübung eine österreichische Abordnung des Jägerbataillons 18 aus dem Camp Casablanca zum Flughafen in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo.
Gefährdete Schutzpersonen
Oberstleutnant Manfred Hofer, der Kommandant des österreichisch-schweizerischen Einsatzbataillons, erklärt: "Unser Verantwortungsbereich hier im Süden ist derzeit ruhig und stabil. Dennoch halten wir uns für alle Eventualitäten fit. Das erreichen wir durch unsere regelmäßigen angekündigten Übungen. Darüber hinaus kann sich die Bevölkerung auch von unserer Professionalität überzeugen." Diesmal hatten die KFOR-Soldaten den Schutz einer Delegation über eine Strecke von 70 Kilometern sicherzustellen. Die Darstellung der VIPs übernahm eine sechsköpfige Besuchergruppe des Jägerbataillons 18 aus der Steiermark, die zur Einweisung in den Auslandseinsatz im Kosovo war.
Das Übungsszenario
Das Übungsszenario ging von einer möglichen Bedrohung der Abordnung aus. Oberstleutnant Hofer dazu: "Diese angenommene Gefährdung verlangte höchsten Schutz der VIPs." Hauptmann Harald Zagler, der zuständige Planungsoffizier, zu den getroffenen Schutzmaßnahmen: "Unsere gepanzerten Allschutzfahrzeuge 'Dingo' boten die notwendige Sicherheit für die Delegation. Diese bildeten dann das Herzstück des langen Konvois. Unmittelbar davor und dahinter befanden sich die mobile Kommandozentrale, gepanzerte Rettungskräfte für medizinische Notfälle und natürlich ein gepanzerter Jägerzug auf den bewährten 'Pandur'-Radpanzern. Diese waren so zu sagen unsere Body-Guards auf der gesamten Strecke." Mehrere Kilometer entfernt sorgten zusätzliche Sicherungskräfte für den notwendigen Schutz der langen Kolonne.
Der Konvoi darf nicht anhalten
Zagler weiter: "Die Herausforderung bei dieser Übung lag sicher darin, keine Fahrtunterbrechung der VIPs zu verursachen. Denn solche Stopps könnten ein Sicherheitsrisiko für unsere Schutzbefohlenen darstellen." Daher schaffte ein komplexes Sicherheitsnetz das nötige Marschtempo: Die KFOR-Militärpolizei kooperierte mit der einheimischen Exekutive und sorgte so für die notwendige Verkehrsregelung und schnelle Lotsung über die gesamte Strecke. "Bei der hier vorherrschenden Verkehrssituation war das nicht einfach", so der Planungsoffizier. Der mehrere Kilometer lange Konvoi konnte letztendlich die Delegation ohne ein einziges Halt bis zum Airport Pristina eskortieren.
Schutzschirm in der Luft
Während zu Lande massive Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, um den Konvoi durch alle Engstellen zu führen, hatte der Bataillonskommandant längst seine Fühler viele Kilometer nach Vorne ausgestreckt: Ein Aufklärungshubschrauber "Alouette" III mit hochauflösenden Beobachtungssensoren an Bord war stets in der Luft. Hofer dazu: "So war es möglich, etwaige Schwierigkeiten, wie gefährliche Verkehrshindernisse frühzeitig zu erkennen. Wir hatten also immer ein As im Ärmel, denn uns konnte nichts und niemand überraschen." Die Abordnung des Jägerbataillons 18 trat so bestens geschützt und planmäßig ihre Heimreise an.