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3000 Demonstranten in Malishevo

24. Februar 2003 - 

Ein Bericht von Korporal Iris Fastner Vorgeschichte: Am 17.Februar 2003 wurden in Slowenien drei ehemalige UCK- Kommandanten verhaftet. Am Tag darauf auch Fatmir Limaj. Im Krieg war Limaj Kommandant des Befehlsbereich Llapi- Zone. Außerdem war er verantwortlich für eines der gefürchtetesten Gefängnisse der UCK, das sich in der Ortschaft Lapusnik befand.

Aus diesem Anlass fanden sich am 20. Februar 2003 in der Ortschaft Malishevo 3000 Demonstranten ein. Diese setzten sich aus ehemaligen UCK- Kriegsveteranen, Kriegsinvaliden, Familien von Gefallenen und Anhängern der PDK- Partei, der Nachfolgepartei der UCK zusammen. Bemerkenswert war, dass das Durchschnittsalter der Demonstranten nur etwa 25 bis 30 Jahre betrug. Da an dem Tag der angeküdigten Kundgebung auch der wöchentliche Markttag in Malishevo stattfand, wurde eine Menschenmenge von 5000 bis 6000 Kosovo- Albanern erwartet.

Aufgrund der großen Anzahl von Menschen wurden durch die Task Force Dulje spezielle Einsatzvorbereitungen getroffen. Eine mögliche Eskalation musste unter allen Umständen verhindert werden. Deshalb trat die Task Force (TF) schon auf den Zufahrtsstrassen mit großer Präsenz auf. Hauptverantwortlich im Stadtkern war die 1.gepanzerten Jägerkompanie. Dieser waren drei Züge der 1.gepJgKp, ein Zug der GEDUC, ein Zug der 2. gepJgKp, ein Zug MSU (Military Special Unit = italienische Spezialeinheit), ein Zug SPU (Special Police Unit bestehend aus Carabinieri), ein MP (Military Police)-Zug der deutschen Feldjäger, 48 Mann der Kosovo-Police und 15 internationale Polizisten unterstellt. Um die Demonstranten nicht zu provozieren, befanden sich jedoch 90% dieser Kräfte im Angelände verteilt und nicht direkt beim Geschehen.

In Reserve, kommandiert durch den stellvertretenden Bataillonskommandant, befanden sich jeweils 1 QRF Zug (Quick React Forces= schnelle Eingreiftruppen) der TF Prizren, der TF Falco und der TF Aquila, ein italienisches Pionierelement, der Aufklärungszug sowie weitere kleinere Einsatztteams.

Der Kommandant behielt den Überblick über das ganze Geschehen durch seine "erhöhte" Position im Hubschrauber. Da Österreich kein NATO- Mitglied ist, ist es eine Besonderheit, dass die TF Dulje diese Operation mit so vielen multinationalen Teilen geleitet hat.

Um 1130 Uhr wurden die Zufahrtsstrassen zu Malishevo gesperrt, jedoch um 1235 Uhr schon wieder geöffnet. Aufgrund des extrem kalten Wetters waren die Demonstranten nicht sehr motiviert. Nur zwei Redner sprachen zu der Menge, wobei der Kernpunkt der Reden sich beide Male darauf bezog, dass zwar kosovo-albanische "Kriegsteilnehmer" verhaftet werden, jedoch keine Serbischen.

Der Abzug der Kundgebung wurde dann noch durch vier Temporary Checkpoints kontrolliert.

Die Demonstration am Beginn im Ortskern von Malishevo. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Demonstration am Beginn im Ortskern von Malishevo.

Die 2.gepanzerte Jägerkompanie. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die 2.gepanzerte Jägerkompanie.

Ein Pandurzug in Bereitschaft. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Ein Pandurzug in Bereitschaft.

Obertleutnant Michael Lasser während des Einsatzes. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Obertleutnant Michael Lasser während des Einsatzes.

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