Soldaten im Sturm erobert
Ein Bericht von Major Roland Pachler.
Die quirlige Sängerin "Antonia" hat im Kosovo die Herzen der Soldaten im Sturm erobert. 1500 Herzen lagen ihr im österreichischen Camp "Casablanca" zu Füßen.
KOSOVO (pro): Zur Sonnwendfeier am 21. Juni schien nicht nur lange die Sonne, sondern ging auch gleich wieder auf. Zumindest für unsere Soldaten im Kosovo. Die quirlige Sängerin "Antonia" heizte unseren Jungs so richtig ein. "Wer besonderes leistet, sollte auch mal besonders feiern", so der Kommandant der Österreicher, Oberstleutnant Josef Hartl. Doch nicht nur für die Friedenserhalter der "Dulje", wie das trinationale (Österreich, Schweiz, Deutschland) Bataillon im Kosovo genannt wird, auch für das deutsche Nachbarbataillon war dieser Abend ein Großereignis. Mit 20 Bussen strömten sie ins österreichische Camp und ließen sich "ihre" Antonia natürlich nicht entgehen. Schon nach den ersten Takten schmolzen die Herzen. Die Soldaten genossen sichtlich das Vergnügen für Augen und Ohren. Hunderte Feuerzeuge wurden durch die Luft geschwenkt, mitgesungen so gut es ging. Nach 40 Minuten "full power" die ersten Zugaben. Doch noch hatten die Soldaten nicht genug. Die Sängerin wurde durch die Militärpolizei am Verlassen der Bühne gehindert und wieder auf diese zurückgebracht. Bei der letzten Zugabe sorgte die österreichische Luftwaffe mit einem Hubschrauber AB212 mit einem Suchscheinwerfer für die Erleuchtung von oben.
Mit großem Geduld schrieb "Antonia" nach dem Auftritt noch Autogramm um Autogramm. Beinahe 2 Stunden. Alle Autogrammwünsche wurden erfüllt. Auch ließ das Energiebündel es sich nicht nehmen, noch von Kompanie zu Kompanie zu gehen, und mit den Soldaten zu sprechen.
Am nächsten Morgen noch kurz eine Patrouille mit dem Pandur in die Stadt Suva Reka. Als "Antonia" dann mit ihrem Panzer vor einem Geschäft stehen blieb, um Souvenirs zu kaufen, staunten die Bewohner der Stadt nicht schlecht. Ein ungewöhnlicher Auftrag für die Soldaten, doch diesen Wunsch erfüllten sie der Sängerin gerne.