Camp Casablanca: Kirche steht in Zukunft in Graz
Im Camp Casablanca arbeiten seit voriger Woche Soldaten daran, die Kirche des Lagers abzubauen und für den Versand nach Österreich vorzubereiten. Die Kirche, in der Soldaten des KFOR-Kontingents über zehn Jahre lang Heilige Messen gefeiert haben, wurde von der Schweizer Armee im März dem österreichischen Militärbischof Christian Werner geschenkt. Beim Streitkräfteführungskommando in Graz soll sie wiedererrichtet werden.
Fertigteilhaus
Die Kirche wurde im Jahr 2000 von Schweizer Soldaten gebaut. Das flexible Fertigteilhaus - die Holzbaracke 72, auch "Chalet" genannt, wurde früher zu tausenden von der Schweizer Armee eingelagert. Im Camp Casablanca ist dieses Bausystem mehrmals zu finden, unter anderem auch als Basis für eine Betreuungseinrichtung, die bei Soldaten aller Nationen großen Anklang findet.
Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes übergab der damaligen Schweizer Kontingentskommandant, Oberst Hansjörg Fischer, das Haus an Militärbischof Werner.
Pioniere aus Melk und Salzburg
Zwei Pioniergruppen des Bundesheeres unter dem Kommando von Oberleutnant Alexander Lechner setzen sich aus Soldaten des Melker und des Salzburger Pionierbataillons zusammen. Ihre Aufgabe ist es, die Kirche so abzubauen und für den Transport nach Österreich zu verpacken, dass sie bis zum Sommer in der Belgier-Kaserne in Graz wieder aufgebaut werden kann. Die Bauweise des Holzhauses erlaubt die problemlose Zerlegung, Projektleiter Vizeleutnant Föttinger merkt dazu an: "Die Schweizer Präzision beeindruckt auch heute noch."
KFOR-Museum in Graz
Bis zu ihrem Rückflug werden die Pioniere noch ein weiteres Chalet, das ehemalige CIMIC-Gebäude des Camps, abbauen. In Zukunft soll es als KFOR-Museum in Graz dienen soll. Einrichtungsgegenstände werden seit Wochen im Camp gesammelt und gemeinsam mit den Gebäudeteilen nach Österreich geschickt.